Liebeswunder in Italien
Lippen auf ihre presste.
„Wenn du meinst, es wäre nett von mir, deine Küsse zu erwidern, dann erfülle ich dir den Wunsch natürlich gern.“ Sie schob die Hände unter seine geöffnete Jacke, ließ sie über seine muskulöse Brust gleiten und legte ihm schließlich die Arme um den Nacken, ehe sie auf seine Küsse einging. Als er anfing, mit der Zunge ihren Mund zu erforschen, durchfluteten sie Wärme und ein nie gekanntes Verlangen.
Darauf hatte sie am vergangenen Abend vergeblich gewartet. Sie fühlte sich wie in einem Rausch und vergaß alle Hemmungen, Zweifel und Bedenken. Die schwere Lederjacke empfand sie als störend. Sie nahm sich jedoch nicht die Zeit, sie auszuziehen.
„Woher hast du die winzige Narbe über dem Auge?“, fragte sie plötzlich, während sie die Lippen über seine Stirn und die geschlossenen Lider gleiten ließ.
„Keine Ahnung“, erwiderte er rau.
Er richtete sich etwas auf und beugte sich über sie. „Du hast eine wunderbar feine Haut. Sie ist völlig makellos und samtweich. Alles an dir ist makellos.“
Sie war nicht daran gewöhnt, dass er ihr Komplimente machte, und antwortete nur: „Leider trifft das nicht auf meinen ganzen Körper zu.“ Sogleich bereute sie die Bemerkung, denn prompt verflog die zauberhafte Stimmung.
Valentino löste sich von ihr und legte sich wieder neben sie auf die Wolldecke.
So wollte Clara den Ausflug jedoch nicht beenden. „Hat es dir keinen Spaß gemacht?“, fragte sie.
Noch nie zuvor hatte er etwas so sehr genossen wie ihre Küsse. Wenn es für sie allerdings nur ein Spaß war, dann veränderte das alles.
Sie war für ihn wie ein Fels in der Brandung, ein ernst zu nehmender Mensch. Mit ihr wollte er nicht nur sein Vergnügen haben, sondern auch für voll genommen werden.
„Ich könnte den ganzen Tag hier mit dir liegen und dich küssen. Doch der Himmel hat sich bezogen, und es ist kühler geworden. Ich möchte nicht in ein Gewitter geraten. Eine Erkältung wäre das Letzte, was du jetzt gebrauchen kannst.“
Ihm fiel ihr schmerzerfüllter Blick auf, als sie sich abwandte und aufstand. Ihre Erkrankung war eine Tatsache, die er den ganzen Vormittag einfach ignoriert hatte.
Wenige Minuten nach ihrer Rückkehr fing es an zu regnen. Während Clara unter der Dusche stand und sich das warme Wasser über den Körper rinnen ließ, wärmte Valentino die Mahlzeit auf, die ihre Mutter in den Kühlschrank gestellt hatte.
„Clara, das Essen ist fertig“, rief er schließlich.
„Ich komme.“ Sie eilte in die Küche. „Hm, das duftet herrlich. Danke, Tino.“
„Bedank dich bei deiner Mutter. Die Vorräte, die sie uns mitgebracht hat, reichen noch eine Weile. Danach wird sich zeigen, ob meine Kochkünste zum Überleben ausreichen.“
Sie zog eine Augenbraue hoch. „Du meinst unsere Kochkünste. Wir werden uns die Arbeit teilen.“
Die Bemerkung ließ er unkommentiert, und sie setzten sich an den Tisch. Sie würde es niemals zugeben, aber er hatte sie beobachtet und wusste, dass der Ausflug sie erschöpft hatte. Ihre Lider flatterten etwas, und sie war ziemlich blass.
Als sie später noch einen Kaffee tranken, hörten sie einen Wagen auf den Hof hinter der Villa fahren. Clara blickte Valentino überrascht an und überlegte, dass normalerweise niemand so ohne Weiteres auf das Grundstück vordringen konnte. „Erwartest du jemanden?“
Er nickte. „Ich habe den Hauptschalter auf automatisches Öffnen gestellt. Bleib sitzen, ich kümmere mich darum“, erwiderte er und verließ die Küche.
Draußen begrüßte Valentino die Krankenschwester, die im Hospital Claras Behandlung überwacht hatte, und die beiden Mitarbeiter, die sie begleiteten. Nachdem er der jungen Frau erklärt hatte, dass sie Clara in der Küche finden könne, half er den Männern, das Dialysegerät auszuladen und ins Haus zu bringen.
Auch wenn er die Leute großzügig bezahlte, war er ihnen sehr dankbar, dass sie bereit waren, an einem Sonntag zu arbeiten.
Die beiden Frauen unterhielten sich in der Küche, während er den Dialysator im Schlafzimmer aufstellen ließ. An diesem Tag und dem folgenden würde er sich noch einmal zeigen lassen, wie man ihn bediente, dann würde er es allein schaffen. Allerdings hoffte er, dass Clara nicht mehr allzu lange auf eine Spenderniere warten musste, denn dann würde die Blutwäsche sich erübrigen.
Vier Stunden später hatte Clara ihre erste Behandlung zu Hause erhalten, und die Krankenschwester und die beiden Mitarbeiter
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