Liebeswunder in Italien
ist alles etwas zu viel für ihn geworden.“
„Heute Abend bin ich in so guter Stimmung, dass ich bereit bin, deine Erklärung zu akzeptieren.“
„Fein.“
Er hielt die linke Hand hoch. „Mit dem Ring deines Großvaters hast du mir eine große Freude gemacht.“
„Meine Großmutter bestand darauf, dass du ihn haben solltest. Sie wollte dir auf die Art ihr Einverständnis signalisieren.“
„Ich fühle mich geehrt.“
„Du hast übrigens einen ausgezeichneten Geschmack“, stellte sie fest.
Als er sie betrachtete, stimmte er ihr insgeheim zu. Sie hatte sich aufgesetzt und sich an das Kopfende des Bettes gelehnt. In dem pinkfarbenen Morgenmantel sah sie so bezaubernd aus, dass er den Blick nicht abwenden konnte.
„Der Ring, den du mir geschenkt hast, ist wunderschön.“ Als sie die Hand hob, funkelte er im Kerzenlicht.
Valentino war jedoch weit mehr von ihrem glänzenden dunklen Haar fasziniert und den genauso dunklen und leicht geschwungenen Augenbrauen. Langsam ließ er den Blick über ihr fein geschnittenes Gesicht und ihre verführerischen Lippen gleiten. Der Wunsch, sie zu küssen, wurde so übermächtig, dass er aufstand und versuchte, sich abzulenken.
„Es freut mich, dass er dir gefällt. Möchtest du noch etwas essen?“
„Nein, danke.“
„Okay.“ Er blies eine Kerze nach der anderen aus. „Bist du müde, piccola ?“
„Ich bin glücklich“, erwiderte sie nur.
Sie ist so tapfer, ich hätte sie gar nicht zu fragen brauchen, denn sie ist bestimmt schon längst völlig erschöpft, dachte er. „Ich möchte alles über dich wissen, damit ich dir wirksam helfen kann. Was machst du normalerweise, wenn du abends ins Bett gehst?“
„Dasselbe wie heute Abend. Ich dusche und lege mich hin. Meist schlafe ich sogleich ein. Und du, was tust du dann?“
„Wenn mir die Lider überhaupt nicht zufallen, stelle ich den Fernseher an.“
„Ist es nicht seltsam, dass wir, was solche Alltäglichkeiten betrifft, nur wenig voneinander wissen, obwohl wir uns seit der Kindheit kennen?“
„Das werden wir jetzt nachholen, und darauf freue ich mich. Nimmst du die rechte Seite des Bettes? Dann nehme ich die linke.“
Nachdem sie ihre Wahl getroffen hatte, legte er sich auch hin und streckte sich neben ihr aus. Als er ihren betörenden Duft wahrnahm, befürchtete er, dass er die ganze Nacht kein Auge würde zumachen können.
Er drehte sich zu ihr um, wagte jedoch nicht, sie zu berühren. Zu groß war seine Angst, sie würde ihn zurückweisen. Es wäre für ihn unerträglich, wenn sie ihm unterstellte, er würde sie nur aus Mitleid lieben. Nein, er würde sie langsam verführen und warten, bis er sicher sein konnte, dass sie ihn genauso begehrte wie er sie.
„Jetzt wird sich alles für uns ändern. Wir sind verheiratet und werden uns gemeinsam ein neues Leben aufbauen.“ Er beugte sich über sie und küsste sie auf die Lippen. „Gute Nacht, Clara.“
7. KAPITEL
Als Clara am nächsten Morgen wach wurde, schlief Valentino noch tief und fest. Nach seinem Gutenachtkuss am Abend zuvor hatte sie sich stundenlang hin und her gewälzt und verzweifelt überlegt, warum er sie nicht berührte.
Wollte er nicht mir ihr schlafen, weil sie krank war? Von nun an immer neben diesem attraktiven Mann aufzuwachen erfüllte sie mit Stolz und Freude. Wenn er sie allerdings körperlich nicht begehrte, hätte sie ein ernsthaftes Problem.
Das neue Leben gefiel ihr, und sie wollte nicht darüber nachdenken, dass es wegen ihrer Krankheit bald wieder zu Ende sein könnte. Sie küsste ihn auf die Wange, stand auf und eilte ins Badezimmer, um sich frisch zu machen und die Zähne zu putzen.
Dann ging sie im Morgenmantel in die Küche. Das Wichtigste war, beschäftigt zu sein. Tagelang hatte Valentino alles für sie getan, deshalb war es Zeit, dass sie jetzt ihn verwöhnte.
Ihre Mutter hatte den Kühlschrank gefüllt, sodass alles da war, was sie in den nächsten Tagen brauchten. Clara bereitete das Frühstück zu und machte gerade den Cappuccino, als sie Valentino ihren Namen rufen hörte.
„Ich bin hier!“
Mit zerzaustem Haar und ein wenig atemlos kam er herein. „Warum hast du mich nicht geweckt?“
„Weil du so fest geschlafen hast und es offenbar nötig hattest.“
„So hatte ich es mir nicht vorgestellt“, erklärte er und ärgerte sich über sich selbst.
„Was? Dass ich das Frühstück mache?“
„Du weißt, was ich meine.“ Er blickte sie leicht besorgt an.
„Tino, wenn es mir gut geht, werde
Weitere Kostenlose Bücher