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Liebeswunder in Italien

Liebeswunder in Italien

Titel: Liebeswunder in Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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oft weggelaufen, weil ich mich unbehaglich fühlte. Isabella hat mich kürzlich daran erinnert, dass ich am liebsten mit dir zusammen war.“
    Das hatte Clara nicht geahnt, ihr fehlten die Worte.
    „Ich hatte immer das Gefühl, zwischen den beiden sei irgendetwas Schlimmes geschehen, anders konnte ich mir die Feindseligkeiten nicht erklären. Auf der Geburtstagsfeier meines Vaters gerieten sie wieder in Streit, und Isabella und ich beschlossen, ihre Auseinandersetzung zu belauschen. So erfuhren wir, dass wir zwei ältere Brüder haben, von deren Existenz wir bis dahin nichts wussten.“
    „Wie bitte?“ Clara stand auf und ging auf ihn zu.
    Er versteifte sich. „Mit seiner ersten Frau, einer Amerikanerin, hatte mein Vater Zwillingssöhne. Nach der Scheidung kehrte sie nach Amerika zurück, und die Jungen blieben zunächst bei ihm. Doch dann schickte er sie zu ihrer Mutter. Uns hat er nie etwas davon erzählt, doch Lisa wusste es natürlich und hat sein Geheimnis gelüftet. Sie hatte in New York einen Bericht über Angelo, einen der Zwillinge, in der Zeitung gelesen. Sein Bruder heißt Alessandro.“
    „Wie alt sind die beiden?“, fragte Clara.
    „Achtunddreißig. Später hat mein Vater meine Mutter geheiratet, aber seine beiden Söhne aus erster Ehe wurden nie erwähnt.“
    „Hat nie jemand eine Andeutung gemacht?“
    „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Offenbar hat es meine Cousine Lizzie gewusst, sie war jedoch damals zu klein, um die Zusammenhänge zu verstehen. Außerdem hat ihre Mutter Lisa ihr verboten, darüber zu reden. Lisa hat etwas Herzloses an sich, und mein Vater scheint auch irgendwie so zu sein. Allerdings muss ich betonen, dass er immer gut zu mir war. Dennoch fällt es mir schwer, damit zurechtzukommen, dass er sich um seine zwei ältesten Sprösslinge nie mehr gekümmert hat.“
    Die ganze Sache kam Clara sehr rätselhaft vor. Es musste eine Erklärung dafür geben, dass Luca Casali seine Söhne zu ihrer Mutter geschickt und danach so getan hatte, als existierten sie nicht, während er andererseits Valentino, der nicht sein leibliches Kind war, wie ein eigenes großgezogen hatte.
    Clara tat ihr Mann leid. Dass Luca nicht sein richtiger Vater war, hatte ihm sowieso schon genug zu schaffen gemacht. Und dann musste er erfahren, dass noch zwei ältere Söhne zu seiner Familie gehörten.
    Eines Tages würde sie mit ihm darüber reden können. Doch momentan war er zu aufgewühlt und würde ihr wahrscheinlich gar nicht zuhören.
    „Kannst du verstehen, dass Isabella sie kennenlernen will?“
    Ja, durchaus, das passt zu ihr. Isabella ist ein Mensch, der die Welt verbessern möchte, dachte sie, sprach es jedoch nicht aus. Stattdessen legte sie ihm die Hand auf den Arm und sagte: „Umso bewundernswerter finde ich es, dass du nach Hause zurückgekommen bist, um deinem Vater zu helfen und Frieden mit ihm zu schließen. Du hättest auch wegbleiben und dich weigern können, dich mit seinen Problemen zu befassen. Du bist ein wunderbarer Mensch, Tino.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange, ehe sie ins Bad ging.

8. KAPITEL
    Während Clara am nächsten Morgen das Frühstück zubereitete, rief endlich ihr Arzt Dr. Arno an. Valentino ging ins Schlafzimmer, um ungestört mit ihm reden zu können.
    „Entschuldigen Sie, dass Sie so lange warten mussten. Ich bin übrigens ein Fan von Ihnen“, verriet der Mediziner.
    „Oh, das freut mich.“
    „Wie meine Sprechstundenhilfe mir gesagt hat, sind Sie ein guter Freund der Patientin.“
    „Clara und ich haben gerade geheiratet.“
    „Na, dann herzlichen Glückwunsch. Sie ist eine sehr mutige und tapfere junge Frau. Sie können sich glücklich schätzen.“
    „Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Ich möchte gern von Ihnen erfahren, wie Sie Claras Zustand einschätzen. Am meisten interessiert mich, was ich tun kann, um für sie so schnell wie möglich eine Spenderniere zu bekommen.“
    „Ihre Ungeduld kann ich verstehen, Signor Casali. Ich versichere Ihnen jedoch, dass wir unsererseits schon alles Menschenmögliche für sie unternehmen. Leider kam aus ihrer Familie niemand als Spender infrage, dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir ihr helfen können.“
    Nach kurzem Zögern erklärte Valentino: „Ich habe lange und gründlich darüber nachgedacht und möchte mich zur Verfügung stellen.“
    Es stellte sich heraus, dass er dieselbe Blutgruppe wie Clara hatte. Er hatte keine Krankheiten, rauchte nicht und litt auch an keiner

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