Liebeswunder in Italien
Schultern und küsste sie auf den Nacken. „Hast du Lust auf ein Abendessen in einem Restaurant am Wasser?“
Sie erbebte unter der zärtlichen Berührung und flüsterte: „Ich könnte mir im Moment nichts Schöneres vorstellen.“
Nachdem die beiden Reporter ihre Fotos gemacht hatten, führte er Clara zu seinem Wagen und fuhr mit ihr durch die engen Straßen der Innenstadt zum Jachthafen. Dort stellten sie das Auto ab und schlenderten Hand in Hand zum Kai.
„Ich würde gern mit dir in einem der modernen Bistros dinieren. Ist das okay für dich?“
Die Lichter der Schiffe spiegelten sich im Wasser und schienen darauf zu tanzen.
„Klar, aber da ich kein Französisch spreche, musst du für mich bestellen“, erwiderte sie.
„Die Kalbsschnitzel mit Pilzrahmsauce schmecken hier absolut köstlich“, erklärte er, nachdem sie sich an einen freien Tisch gesetzt hatten. „Dazu trinken wir einen Madeira-Wein, oder?“
„Ja, das klingt gut. Aber für mich das Fleisch bitte ohne die Sauce.“
Er hatte sowieso vorgehabt, den Kellner darum zu bitten, und gab die Bestellung auf. In dem Moment fing die Musik an zu spielen.
„Komm, lass uns tanzen“, forderte er Clara auf.
„Ich weiß nicht …“ Sie zögerte. „Ich bin bestimmt aus der Übung.“
Er zog sie hoch und führte sie auf die Tanzfläche. „Die Ausrede lasse ich nicht gelten. Es ist mir egal, ob du gut tanzen kannst oder nicht“, entgegnete er lächelnd. „Wir brauchen uns ja nur eng umschlungen ein wenig hin und her zu bewegen.“
„Tino!“
Ihr Erröten fand er ganz bezaubernd. Doch sie überraschte ihn, denn sie bewegte sich perfekt zum Rhythmus der Musik. Valentino hatte gar nicht gewusst, dass so etwas derartig viel Spaß machen konnte.
„Unser Essen ist serviert“, stellte Clara auf einmal fest.
Widerstrebend löste er sich von ihr und führte sie zum Tisch zurück. „Du solltest nicht so bescheiden sein, du kannst wunderbar tanzen.“
„Danke.“
Er konnte der Versuchung nicht widerstehen, sie auf die Lippen zu küssen, ehe sie sich hinsetzten und anfingen zu essen.
„Ich bekomme keinen Bissen mehr hinunter“, stöhnte Clara später.
„Auch kein Dessert?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, aber lass dich von mir nicht davon abhalten.“
Auf dem Weg zu Valentinos Luxusvilla im Empirestil fuhren sie am Fürstenpalast der Grimaldis vorbei und auf Claras Bitte hin über die gesamte Rennstrecke. Obwohl sie noch voller Energie zu stecken schien, beschloss er danach, den Abend zu beenden.
Zurück in seinem Haus, eilte sie sogleich ins Schlafzimmer und machte sich rasch fertig für die Nacht. „Wir hätten nicht so lange wegbleiben dürfen. Du bekommst zu wenig Schlaf, Tino.“
„Ich wollte es nicht anders, aber dafür stehen wir morgen später auf.“
Es beunruhigte ihn, dass sie sich zu viel zumutete. Das durfte nicht noch einmal passieren. Nachdem sie sich geweigert hatte, mit ihm ins Krankenhaus nach Rom zu fahren, hatte er alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Sache wieder in Ordnung zu bringen.
Die Nierentransplantation erwähnte er absichtlich nicht mehr, und seine Strategie ging auf. Clara war so entspannt und zuversichtlich, wie er sie seit seiner Rückkehr noch nicht erlebt hatte.
Nachdem er sie an das Dialysegerät angeschlossen hatte und sie eingeschlafen war, setzte er sich an den Laptop und las die E-Mails, die ihm der Manager seines Unternehmens geschickt hatte und die er beantworten musste. Auch Isabella hatte ihm geschrieben.
Mein lieber Bruder,
falls Du mit Clara länger als vorgesehen in Monaco bleibst, möchte ich Dir kurz die letzten Neuigkeiten mitteilen, damit Du weißt, was hier vorgeht.
Unsere Cousine Lizzie und ich wünschen uns sehr, dass die Streitigkeiten in unserer Familie endlich aufhören, und papà wünscht es sich mindestens genauso sehr.
Er hat mir gesagt, dass nach Eurem Gespräch alles zwischen Euch geklärt ist und es keine Geheimnisse mehr gibt. Dass er uns allen die Existenz der Zwillinge verheimlicht hat, tut ihm unendlich leid. Er wird auch unseren Cousinen erzählen, dass Du nicht sein leiblicher Sohn bist. Er hat Dich aber so lieb, als wärst du es. Er will vermeiden, dass irgendjemand Dich verletzt.
Ich weiß natürlich, dass Du Dich aufgeregt hast, weil ich mich mit unseren Zwillingsbrüdern in Verbindung gesetzt habe. Doch wie können Ruhe und Frieden in der Familie herrschen, wenn alles so bleibt, wie es ist? Dass Lizzie und Jack im Juni heiraten wollen, weißt Du ja
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