Liebeswunder in Italien
schon. Sie hat jetzt auch Angelo und Alessandro eingeladen und hofft, dass alle kommen. Das wünsche ich mir auch.
Alles andere mündlich.
Liebe Grüße, Izzy
Isabella hat recht, wir brauchen wieder Ruhe und Frieden in unserer Familie, überlegte Valentino. Sein wichtigstes Anliegen war jedoch, Clara zu helfen.
Sekundenlang blickte er ins Leere. Ehe er mit Isabella darüber sprach, was er vorhatte, musste er Dr. Arno eine E-Mail schicken.
10. KAPITEL
Eine Woche später fuhr Clara frühmorgens zu ihren Eltern, während Valentino noch schlief.
Seit sie sich geweigert hatte, sich von ihm eine Niere spenden zu lassen, hatte sich ihre Beziehung verändert. Natürlich war er immer noch der perfekte Ehemann, aufmerksam, rücksichtsvoll und liebevoll. Doch im Bett versuchte er gar nicht erst, sie in den Arm zu nehmen. Und das konnte nichts damit zu tun haben, dass er befürchtete, sie würde schwanger. Es machte sie traurig, dass er nicht bereit war, mit ihr darüber zu reden, und sich auch jedem Gespräch über ihre Krankheit verweigerte.
Nach der Rückkehr aus Monaco hatte sie Dr. Arno angerufen. Er hatte mit viel Verständnis auf ihre Entscheidung reagiert und ihr versichert, die Suche nach einer Spenderniere gehe weiter.
Dank Valentinos unermüdlicher Hilfe konnte sie ein relativ normales Leben führen. Sie befürchtete jedoch, dass es auf Dauer nicht gut gehen würde.
Tatsache war, ihr Mann war sowohl der Quell ihrer Freude als auch ihres Schmerzes, und dieser Zwiespalt schien sie innerlich zu zerreißen.
„Am besten redest du mit ihm darüber“, riet Bianca ihr später, als sie Paolito badeten. Ihre arme Schwester litt morgens immer noch unter Schwangerschaftsübelkeit.
„Und wie soll ich das anstellen?“, fragte Clara.
„Du kaufst dir ganz besonders verführerische Dessous in Schwarz. Das steht dir sowieso gut. Außerdem solltest du dir eine neue Frisur zulegen und ein neues Parfüm benutzen. Und wenn er morgen früh neben dir aufwacht, erklärst du, du hättest etwas Besonderes mit ihm vor. Alles andere ergibt sich dann von selbst.“
Clara schluckte. „Dann wird er merken, was los ist.“
„Du meinst, dass du ihn liebst?“
„Ja.“
In dem Moment kam ihre Mutter herein. „Dein Handy hat geläutet, Clara, es lag auf dem Küchentisch. Überlass Paolito mir. Wenn es Valentino war, bitte ihn, zum Abendessen zu kommen. Es gibt Lachs-Cannelloni, sein Lieblingsgericht.“
„Mache ich“, versicherte sie ihrer Mutter, ehe sie die Treppe hinunterlief. Allein der Gedanke, ihr Mann hätte vielleicht angerufen, ließ ihr Herz höherschlagen.
Doch als sie ihr Handy in die Hand nahm, stellte sie fest, dass Dr. Arno eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen hatte. Sofort wählte sie seine Nummer.
„Clara? Kommen Sie bitte so schnell wie möglich zu mir ins Krankenhaus, wir haben eine Niere für Sie. Essen und trinken Sie bitte vorher nichts mehr. Sobald Sie hier sind, klären wir alles Weitere“, hörte sie ihn sagen.
Völlig aufgelöst rief sie ihren Mann an.
„ Piccola ?“, meldete er sich nach dem dritten Läuten. „Ist alles in Ordnung?“ In seiner Stimme schwang wie immer ein Hauch von Besorgnis.
„Ja. Wo bist du?“
„Ich wollte gerade zum Restaurant gehen. Warum?“
„Ich komme jetzt nach Hause. Wir müssen sofort nach Rom fahren. Man hat eine Spenderniere für mich.“
„Gott sei Dank.“ Er machte eine Pause. „Ich packe deinen Koffer und warte am Tor auf dich. Fahr vorsichtig, damit du nicht vor lauter Aufregung noch in einen Unfall verwickelt wirst. Das wäre eine Katastrophe.“
„Keine Angst, ich passe gut auf“, versprach sie und beendete das Gespräch. „ Mamma ?“, rief sie dann.
„Ich bin hinter dir und habe alles gehört. Vielleicht ist jemand gestorben, der einen Organspendeausweis bei sich trug.“ Sie brach in Tränen aus. „Nun fahr schon, Liebes, jede Minute zählt. Papà und ich kommen so bald wie möglich nach.“
„Es ist alles vorbereitet, Signora Casali. Sie werden in wenigen Minuten in den Operationssaal gefahren“, erklärte die Krankenschwester behutsam.
Clara nickte. Die ganze Familie hatte sich um ihr Bett versammelt. Silvio war nicht von ihrer Seite gewichen, seit er mit Maria hereingekommen war. Ausnahmsweise verhielt er sich Valentino gegenüber einmal nicht feindselig, was sie schon als Fortschritt empfand.
Schließlich blickte sie ihren Mann an, in dessen braunen Augen es verdächtig glänzte.
Er drückte ihre Hand. „Jetzt ist es
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