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Light & Darkness

Light & Darkness

Titel: Light & Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kneidl
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sie an einer starken Hundehaarallergie und was wäre sie für eine Delegierte, wenn sie gegen ihr eigenes Wesen allergisch wäre?
    »Der Rat weiß, dass Light eine Allergie hat. Sie bekommt keinen Werwolf.« Zur Beruhigung tätschelte Kane ihre Hand. »Mach dir keine Sorgen. Sie haben deine Daten und suchen das perfekte Wesen für dich aus. Ich wette um zehn Dollar, dass es eine ganz entzückende Nephilim sein wird.«
    »Die Wette gilt.« Anna reckte Kane die Hand entgegen. »Zehn Dollar, dass es keine Nephilim ist, sondern eine Vampirin.« Kane zögerte nicht und schlug mit seinen kalten Fingern in Annas Handfläche.
    »Was, wenn es weder eine Nephilim noch eine Vampirin ist?«, erkundigte sich Light. In ihrem Kopf keimte noch immer die Horrorvision einer Werwölfin.
    »Dann werden Kane und ich für einen Schultag die Klamotten tauschen«, schlug Anna vor.
    Kane prustete los. »Wie bitte? Das geht nicht! Wie soll ich denn in deine Hosen passen?«
    Anna schnalzte mit der Zunge. »Na gut, dann gehst du in Badehose und ich im Bikini. Einen Schultag lang.«
    »In Ordnung, aber ich darf mir die Badehose aussuchen.«
    »Natürlich«, kicherte Anna und versteckte den Lutscher unter der Schulbank, denn im selben Augenblick flog die Tür auf und Delegat Roland betrat das Klassenzimmer.
    Wie verabredet war Anna um 15 Uhr zu Light gekommen. Sie hatte ihren halben Kleiderschrank mitgebracht und zwang Light dazu, jedes einzelne Kleid anzuprobieren. Es spielte keine Rolle, dass Light knapp zehn Zentimeter kleiner war als sie, denn mit ihren Stecknadeln ließ Anna den überschüssigen Stoff auf geradezu magische Weise verschwinden. Unter Annas Anweisungen fühlte sich Light wie eine lebendige Anziehpuppe.
    Gerade, als sie in einem schwarzen Mini steckte, klopfte es an der Tür. Mit den Händen presste sie das Kleid an ihren Körper, denn der Stoff hing lose um ihre Hüften. Anna steckte eine letzte Nadel in den Stoff, um das Problem zu beheben, als sich die Tür öffnete.
    »Habt ihr euch entschieden?«, fragte Kane, halb im Zimmer, halb im Flur. Seine breiten Schultern wurden von einem schwarzen Sakko bedeckt, darunter trug er ein weißes Hemd. Light hätte gerne ihren älteren Bruder Jude bei ihrer Delegation dabeigehabt, doch wie vermutet war ihr Bruder immer noch zu krank, um an der Feier teilzunehmen.
    »Noch nicht«, antwortete Anna.
    Ein Lächeln umspielte Kanes Lippen. »Light, du siehst fantastisch aus.« Er betrachtete ihre nackten Füße – wobei sich ihre Zehen in den flauschigen Teppich gruben –, dann ihre langen Beine und schließlich glitt sein Blick über ihren Oberkörper bis zu ihrer ausgeprägte Schlüsselbeinpartie und zurück zu ihrem noch ungeschminkten Gesicht.
    »Danke.« Eine zarte Röte färbte ihre Wangen. Schüchtern blickte sie zu Boden, während ihre Zehenspitzen weiterhin die Teppichfransen erkundeten.
    Kane räusperte sich. »Ich wollte dir ausrichten, dass dein Dad in dreißig Minuten fahren möchte. Ihr solltet bis dahin fertig sein. Er ist so nervös, mich würde es nicht wundern, wenn er ohne dich abhaut.«
    Light nickte. Wie nervös ihr Dad auch war, er konnte unmöglich nervöser sein als sie. Bereits jetzt waren ihre Hände schweißnass und zitterten so stark, dass sie die Kleider, die sie anprobierte, nicht selbstständig zuknöpfen konnte. Mit jedem Ticken der Wanduhr rückte ihre Delegation näher und sie war dankbar dafür, dass Anna bei ihr war, um ihr zu helfen, sich auf diesen Moment vorzubereiten. Seit ihrem zehnten Lebensjahr schulte man sie darauf, eine gute Delegierte zu werden, wie ihr Bruder Jude einer war und wie ihre Eltern es bereits gewesen waren, bevor ihr Bruder auf die Welt kam.
    »Langsam ist es wirklich eindeutig, dass er in dich verschossen ist«, riss Anna sie aus ihren Gedanken, kaum dass Kane verschwunden war.
    »Versuch nicht, mich abzulenken. Ich möchte nicht über Kane reden.« Light streifte sich den schwarzen Mini vom Körper. Die Zeit wurde zu knapp, um Kleider anzuprobieren, die sie nicht tragen konnte oder nicht tragen wollte. Und es war auch nicht genügend Zeit da, um über Kane zu reden, geschweige denn über seine Gefühle nachzudenken. Kanes Gefühle, ein Thema, das Light am liebsten verdrängte. Er war Judes Wesen, er war ihr wie ein Bruder. Seine immer offensichtlicheren Gefühle für sie fühlten sich falsch an. Light bückte sich, um das Kleid aufzuheben. »Welches soll ich anziehen?«, fragte sie Anna ein letztes Mal.
    Ihre Freundin rümpfte die

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