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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Überleben ermöglichten – eine mühselige Prozedur, die Stunden dauerte. Aber dann hatte sie nach den Schäden gesucht und ihre KI das Blut analysieren lassen, konnte jedoch keine Spuren des Abbaus finden. Aber der Schmerz war da. Schließlich brachte ein Besuch im medizinischen Zentrum des Geheimdienstes die Antwort. Die Maschine und sie verwuchsen langsam, aber sicher miteinander. An einigen Stellen gewann sie die Oberhand, an anderen die Maschine. Neues Gewebe entstand, das weder menschliches, durch die elfischen Energien verstärktes Gewebe war, noch eine metallische, durch die fremdartige Verschmelzung mit Metallelementaren beweglich gemachte Struktur, sondern etwas ganz anderes. Etwas, das beides zugleich war.
    Nun, das war es zumindest, was man ihr gesagt hatte und was sie selbst dachte. Es war etwas Neues. Also konnte man darüber sagen, was man wollte, es bliebe nur eine Theorie. In Wirklichkeit gab es keinen Namen dafür und bisher auch keine Erklärung.
    Die Dämonin schloss die Vogelaugen und seufzte schwer, wobei sich ihre wunderschönen Brüste hoben und langsam wieder senkten. Für einen Augenblick war ihr Herzschlag als leichte Erschütterung unter ihrer Haut sichtbar. Wenn sie Lilas Gedanken las, bemerkte Lila es zumindest nicht.
    »Du trägst einen Talisman«, sagte sie schließlich leise.
    Tath wurde nervös. Das Schmuckstück war so alltäglich für Lila geworden, dass sie es ganz vergessen hatte. Sie trug zwei Kettenanhänger. Den einen, eine silberne Spirale, hatte sie von den Feen geschenkt bekommen; er sah aus, als müsse er eigentlich jeden Augenblick von dem Band rutschen, tat es aber nie. Der andere bestand aus einem glatten Juwel, der in einen Holzring gefasst war, und hing an einem Lederband. An diesen hatte Lila zuerst gedacht. Man hatte ihn ihr gegeben, um Tath vor der Entdeckung durch Dämonen zu bewahren. Die Spirale hatte Zal ihr überbracht, und er hatte nichts von besonderen Kräften gesagt, auch wenn Poppy wohl der Meinung war, der Anhänger sei für irgendetwas gut. Das Problem war wie immer bei Feen die Ungenauigkeit dieses ›Irgendwas‹.
    »Ja«, sagte sie, denn sie konnte es kaum leugnen.
    »Das interessiert mich ebenso sehr wie deine bemerkenswerte Biologie.« Madame rutschte auf ihrem Stuhl zurück, und ihr Pfauenrad richtete sich auf. Eintausend Augen, jedes von eigener Art und alle lebendig, öffneten sich im Muster der Federn. Einige blinzelten, andere nicht. Sie alle sahen in die Ferne, auf Dinge, die Lila nicht sehen konnte, und dabei lief ihr ein kalter Schauder über den Rücken. Madame klackte mit dem Schnabel. »Ich habe solche Gegenstände schon früher gesehen, aber das ist lange, lange her. Und auch so etwas wie deinen Arm habe ich bereits gesehen, mit meinen anderen Augen, in anderen Gedanken und an anderen Orten. Darum schlage ich vor: Wenn du mir sagst, wo das eine herkommt, berichte ich dir über das andere.«
    Lila runzelte die Stirn. »Ich dachte, Sie können all meine Gedanken lesen.«
    »Ich weiß, wer dir den Talisman gab – und dass derjenige eine weitere Verzauberung darauf gelegt hat, aber ich weiß nicht, wie er in seinen Besitz gelangt ist, denn das weißt du auch nicht. Ich bin sicher, dass er ihn nicht selbst angefertigt hat. Wenn du mir die Geschichte dieses Gegenstandes erzählst, verrate ich dir, wo du eine weitere solche Maschine finden kannst. Unterdessen kann ich dir jedoch erzählen, dass dieser Talisman, wie oder von wem er auch angefertigt worden sein mag, nicht das Werk von Dämonen, Menschen, Feen, Elfen oder Todeswanderern ist. Ihre Hände mögen ihn zusammengefügt haben, aber ihr Geist war es nicht. Er blendet mich.«
    Lila war verblüfft. »Wer hat ihn dann gemacht?«
    »Es gibt noch andere«, sagte die Dämonin. »An deiner Stelle würde ich die Antworten bei einem Gestadenläufer suchen. Bei ihnen kann man am wahrscheinlichsten etwas über solche Dinge erfahren, da sie sich denen gegenüber, die ihr Schweigen bevorzugen würden, nicht verpflichtet fühlen.« Sie strich beinahe unachtsam über ihren dichten Schwanz und zog eines der Augen aus der blinzelnden Masse. Mit der großen Geste eines Bühnenzauberers öffnete sie die Hand und hielt Lila das Auge hin. Darin lag ein glatter, trüber Stein in Braun- und Cremetönen. Er sah aus wie ein Strandkiesel. »Nimm den hier mit. Wenn du Neuigkeiten für mich hast, dann lege ihn auf eine Feder.«
    Der Kobold auf ihrer Schulter versteifte sich, schwieg aber.
    Tath flüsterte: Sie

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