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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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davon übrig war – zurückgekehrt war und ihre Eltern ein für alle mal von ihr gegangen waren.
    Wirst du den ganzen Tag vor dich hin brabbeln?,  murmelte eine gereizte Stimme etwas links von der Mitte ihres Kopfes.
    Sie schoss einen Pfeil aus missmutiger Verachtung auf Tath, der als Präsenz in ihrer Brust ruhte.
    Der Elf vollführte das spirituelle Äquivalent zu einem Schulterzucken, indem er seinen ätherischen Körper – das Einzige, was von seinem Dasein noch erhalten war – langsam um ihr Herz kreisen ließ. Dort lebte er seit dem Tod seines Körpers vor einigen Monaten. Er klang so korrekt und frostig wie ein Mathematikprofessor, der einen zu spät kommenden Studenten maßregelte, obwohl er – oder, dachte sie, vielleicht gerade weil er – bei seinem Tod jung und voller Hoffnung gewesen war.
    Dämonen werden ihre Wut normalerweise auf viel kreativere Weise los. Lass uns etwas Überzogenes tun.
    Du hasst die Art und Weise der Dämonen.
    Ich empfinde sie langsam als erstaunlich befreiend. Zumindest verachten sie sich nicht öfter als einmal am Tag selbst.
    Hör auf zu hetzen.
    Hör auf, Trübsal zu blasen.
    Mächtig traumatische Erlebnisse? Ich darf ein bisschen Trübsal blasen.
    Ich verstehe nur nicht, was das bringen soll.
    Lila schnippte gegen ihren Ärmel und damit gleichzeitig seinen Kommentar weg, während sie böse auf den schlafenden weißen Dämon zu ihren Füßen hinabblickte. Sie ließ Tath seine Überlegenheit, denn er hatte ja sonst nichts, aber er trieb sie wirklich manchmal an die Grenzen ihrer Selbstbeherrschung. Sie wollte laut schreien, aber das würde nur ein Gespräch mit den Lebenden nach sich ziehen.
    Teazle wusste nichts über Taths neues Heim – ihr physischer Körper beherbergte seinen Andalun- Leib. Soweit sie wusste, hatte nur Zal davon Kenntnis und sie hatte vor, es auch weiterhin so zu halten. Aber Tath war in einem menschlichen Wirtskörper unglücklich und unruhig. Das wäre wohl jeder, der im Körper eines anderen als hilfloser Passagier unterwegs war. Sie sollte mehr Mitgefühl mit ihm haben, aber auch sie hatte genug von seiner ewigen Anwesenheit, denn sie konnte nie genau wissen, welche ihrer Gefühle und Gedanken er mitbekam. Dadurch wurde Intimität schwierig, und ständig mussten Tath und sie darauf achten, dass ihre aufgezwungene Nähe nicht dazu führte, dass alte Wunden wieder aufgerissen wurden. Seit ihre Eltern ermordet worden waren, hatten sie beide eine Art seltsamen, aber von gegenseitiger Anteilnahme bestimmten Waffenstillstand geschlossen, und je mehr Zeit verging, umso entspannter konnten sie die ganze Angelegenheit sehen. Das gefiel ihr gar nicht. Sie wollte, dass es eisig und unangenehm blieb, denn das war die einzige Möglichkeit, etwas Distanz zu schaffen. Es nagte an ihr, dass sich aus sorglosen Meinungsäußerungen schlussendlich die Wahrheit herausschälen würde, während sie eine weitere Runde einleitete dieses ewigen …
    … Ehestreits?,  sagte er, bevor sie es konnte.
    Danke.
    Ja, Ehestreits. Mit ihm.
    Ich habe dich nicht geheiratet, Mensch.
    Ich würde dich nicht heiraten, Elf, wenn du die letzte lebende Person wärest.
    Diese Situation wird glücklicherweise niemals eintreten,  sagte Tath so kühl, dass sie tatsächlich für einen Augenblick an seiner Aufrichtigkeit zweifelte. Aber sie war zu nervös, um weiter darüber nachzudenken, und brachte stattdessen die nächste Verteidigung vor.
    Ich hoffe, du fühlst dich von der letzten Nacht nicht … beschmutzt. Sie war über den beißenden Ton ihrer Gedanken überrascht, der es tatsächlich schaffte, die Scham und Wut darüber zu transportieren, beständig beobachtet zu werden – ob er es nun wollte oder nicht. Es fiel ihr schwer, keine Erinnerungen heraufzubeschwören, die er benutzen konnte. Sie sah das Bild des nackten Zal deutlich vor sich.
    Ich habe mein Versprechen gehalten. Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Habt ihr drei eine wilde Orgie abgehalten? Wer hätte ahnen können, dass ein so unschuldiges kleines Ding wie du zu solcher Verkommenheit fähig wäre.
    Lilas Angst und Wut verpufften mit einem Mal, und sie lachte auf.
    Habe ich es übertrieben?
    Dir nimmt man den prüden Mann nicht ab, erklärte sie. Das ist gegen deine Natur.
    Tath grummelte vor sich hin, aber sie spürte, dass er zufrieden mit sich war. Sie war außerdem recht sicher, dass er keine der Nummern verpasst hatte. Aber wenigstens schwieg er darüber, und das war so ziemlich der einzige Trost, den sie bekommen

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