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Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)

Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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genug.«
    »Wie seid ihr hier reingekommen? Wie habt ihr ohne Schlüssel die Alarmanlage ausgeschaltet?«
    »Wir hatten Hilfe«, gab Jesahja zur Antwort. »Der Schimpanse ist auf einen Baum geklettert und der Otter ist durch den Wassergraben geschwommen.« Er wies auf Captain Caruso. Der hatte sich unter einem Käfig verkrochen, doch sein langer Schwanz ragte aus dem Versteck hervor.
    »Habt ihr die Tiere aus dem Zoo geklaut?«
    »Ja, aber wir bringen sie später wieder dahin zurück, wo sie hingehören.« Jesahja blickte seinem Onkel fest in die Augen. »Du machst genau das Gegenteil.«
    »Ich …« Kornelius wischte sich nervös den Schweiß von der Stirn. »Du weißt anscheinend alles.« Er sah aus wie ein Tier, das in eine Falle getappt war. »Jesahja … ich brauchte dringend Geld. Ich hatte Schulden, und Obscura bezahlt gut.«
    »Woher kennst du ihn?«
    »Er hat mich bei einer Party angesprochen. Er wusste, dass ich Geldprobleme habe. Und so kam eins zum anderen.«
    »Aber die Tiere!«, platzte es aus Lilli heraus. »Sie leiden hier! Das kann Ihnen doch nicht egal sein.«
    »Nein, es ist mir alles andere als egal!«, rief Kornelius und raufte sich die Haare. »Ich habe jede Nacht Albträume. Es ist, als würden mich ihre Augen verfolgen …«
    »Und trotzdem hast du weitergemacht«, sagte Jesahja fassungslos. »Du hast Armstrong aus dem Zoo entführt und ihn hierher zurückgebracht!«
    »Der Schimpanse, ja …« Kornelius wimmerte nun beinahe. »Obscura hat ihn vor einigen Jahren als Jungtier bekommen und wollte ihn unbedingt wiederhaben. Der Affe ist ihm viel wert. Er hat ihm schließlich einige Tricks beigebracht. Zum Beispiel, Verpackungen aufzumachen, zu applaudieren, zu winken –«
    »Er hat ihn gezwungen, sich zum Affen zu machen«, stieß Lilli flüsternd und voller Abscheu hervor. Doch Kornelius hörte sie nicht. Aufgebracht fuhr er fort: »Obscura bekam einen fürchterlichen Wutanfall, als der Affe ihm entwischt ist. Der Kleine ist mir zwischen den Füßen hindurchgeschlüpft, als ich über die Brücke kam …« Aus seiner Stimme sprach Verzweiflung. »Ich habe nach ihm gesucht, aber ich konnte ihn nirgendwo finden, und Obscura wurde immer ärgerlicher. Dann ist der Affe in Lillis Zimmer aufgetaucht, und ihr habt ihn in den Zoo gebracht. Ich musste einfach versuchen, ihn zurückzuholen. Obscura war kurz vorm Durchdrehen! Und als ich gesehen habe, dass Lilli einen Schlüssel für die Zoogehege hat … da konnte ich nicht anders.«
    Jesahja hörte mit unschlüssiger Miene zu. Er schien zwar Mitleid mit seinem Onkel zu haben, aber auch furchtbar enttäuscht von ihm zu sein. »Und in der nächsten Nacht bist du dann mit dem Schlüssel in den Zoo eingebrochen …«
    »Obscura wollte schon lange einen Leoparden haben! Aber es ist schwierig, einen über die Grenze zu schmuggeln – viel schwieriger als die Schlangen und Spinnen zu besorgen, die Obscura so faszinierend findet. Da dachte ich, ich versuche es mal im Zoo.« Er lachte wirr. »Aber das ist gründlich in die Hose gegangen. Ich bin zu blöd, einen Leoparden mit dem Betäubungspfeil zu treffen, auch wenn er keine zehn Meter entfernt ist!« Er lachte wieder. »Dann dachte ich, vielleicht könnte ich Obscura einen zweiten Schimpansen bringen. Den einen mag er ja schon so gern und –«
    »Wenn er Armstrong so gern hat, warum hält er ihn dann in diesem winzigen Käfig?«, fiel Lilli ihm ins Wort und wunderte sich selbst über ihr vorlautes Eingreifen.
    Kornelius sah sie an, als erinnere er sich erst jetzt, dass sie da war. »Ich glaube, es ist ihm egal, wie es den Tieren geht. Er findet es lustig, wenn der Affe Faxen macht, aber wenn er genug von ihm hat, sperrt er ihn wieder in den Käfig und geht seinen anderen Hobbys nach.«
    Lilli ballte vor Wut die Fäuste. Wenn dieser Magnus Obscura jetzt vor ihr gestanden hätte, wäre sie ihm an die Gurgel gesprungen.
    Kornelius blickte Jesahja flehend an. »Ich weiß, dass es falsch war, was ich gemacht habe, aber ich hatte wirklich keine andere Wahl!«
    Jesahjas Mund verhärtete sich.
    »Ich verspreche euch, sofort damit aufzuhören – wenn ihr keinem verratet, was ihr wisst«, bat Kornelius eindringlich. »Ich kündige hier! Und ihr vergesst, was ihr gesehen habt.«
    »Aber –«, begann Lilli, doch Jesahja unterbrach sie. »Das geht nicht. Ich habe die Polizei angerufen. Sie ist schon auf dem Weg.«
    Kornelius riss die Augen auf. »Du hast …« Er griff sich mit beiden Händen an den Kopf. »Ruf sie an

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