Lilians Verfuehrung
genug fühlst, komm zu mir, dann setzen wir den Rundgang fort.“
Sie drehte sich auf die Seite und stützte das Kinn in eine Hand.
„Ich brauche nur ein paar Minuten. Nur verschnaufen. “
Er verließ das gemeinsame Zimmer, um zurück in die Bar zu gehen. Auch er hatte eine kleine Erfrischung nötig ; am liebsten hätte er eiskalt geduscht , um sich abzukühlen und die schwelende Erregung zu verscheuchen . Noch viel lieber allerdings hätte er sich auf sie gestürzt und sie auf dem großen Bett endlich geliebt. Doch er wusste, dass das noch nicht möglich war.
Sie musste den ersten Schritt machen, das war eine eiserne Regel der Schule. Ihm als Betreuer stand es nicht zu, sich ihr so eindeutig zu nähern. Verdammt, er hoffte wirklich, dass sie ihn nicht zu lange zappeln ließe. Das Aroma ihrer Pussy hatte ihn nur noch heißer auf sie gemacht, und sein Schwanz zuckte lüstern in der Jeans, wenn er darüber nachdachte, was er sonst noch alles mit ihr anstellen wollte.
„Auch mal wieder hier, Aaron?“ Die kleine, dunkelblonde Kellnerin grinste und stellte ihm ohne weitere Nachfrage ein Tonic Water mit viel Eis und Zitrone vor die Nase.
„Danke“, sagte er verblüfft. „Aber woher kennen wir uns?“
Sie kicherte und winkte mit der Hand ab.
„Ich hab ein gutes Gedächtnis. Außerdem erinnere ich mich noch ziemlich genau an dich, auch wenn du offenbar nicht mehr weißt, wer ich bin.“ Ihre Wangen wurden ein wenig rot.
Aaron zog die Brauen zusammen und musterte sie nachdenklich, aber er konnte sich absolut nicht an sie erinnern. War sie damals hier gewesen? Eine ehemalige Schülerin, oder gar eine Lehrerin? Wann waren sie sich begegnet?
„Jeanny“, sagte sie, aber auch der Name rief keine Bilder hervor .
„Tut mir leid. Es ist lange her seit meinem letzten Besuch. Und wenn es okay für dich ist - ich heiße jetzt Marc. Bitte.“
„Okay“, sagte sie und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. Er schloss kurz die Augen, aber auch das half seiner Erinnerung nicht auf die Sprünge . Hatte er dieses unscheinbare Mädchen wirklich schon einmal hier gesehen? Sein Besuch als Schüler war ja schon einige Jahre her, und wenn er ehrlich war, erinnerte er sich nicht mehr an allzu viel von damals.
Bevor er weiter nachfragen konnte, hatte sie sich bereits abgewendet und ging zum anderen Ende der Theke, um den beiden dort sitzenden Frauen nachzuschenken.
Er kannte eine von beiden - Susan. Sie war eine der Lehrerinnen für taoistische Liebeskunst, die unter anderem den Männern beibrachte, die Ejakulation hinauszuzögern oder sogar ganz zu unterdrücken, um so mehrmals zum Höhepunkt zu kommen. Er hatte es damals im Kurs nicht geschafft, und zu Hause wendete er lieber die anderen erlernten Tricks an seiner damaligen Freundin an, als zu üben.
Da er recht ausdauernd war, hatte sich auch noch keine Dame bei ihm über mangelndes Stehvermögen beklagt, von daher war es wohl in Ordnung. Doch als er Susan dort sitzen sah, fiel ihm die Stunde wieder ein und er wandte sich rasch ab, um ihrem Blick zu entgehen. Wie ein Schüler, der nicht beim Mogeln ertappt werden möchte.
Das Vibrieren in seiner Jeans ließ ihn den Kopf schütteln. Herrgott, langsam musste es doch gut sein da unten, er konnte sich ja immer noch nicht beruhigen! Es dauerte einige Sekunden, bevor er registrierte, dass es sein Smartphone war, das sich meldete. Neugierig zog er es a us der Tasche und tippte auf das Display.
Eine neue E-Mail blinkte auf.
„ Lieber Aaron,
es tut mir leid, dass ich mich jetzt erst melde, aber ich bin bisher noch nicht dazu gekommen. Du kannst D ir ja vorstellen, wie es ist, wenn man seine Familie nach so langer Zeit wiedertrifft. Wir reden und reden den ganzen Tag, ich war lange nicht mehr hier. Leider bin ich auch noch nicht dazu gekommen, mit dem Buch anzufangen, aber hab ganz lieben Dank dafür! Vielleicht schaffe ich es ja noch in diesem Urlaub.
Nun sind es nur noch wenige Tage, bis wir uns endlich treffen. Ich freue mich darauf, aber ich bin auch sehr nervös, das gebe ich gerne zu.
Fühl Dich umarmt von
Lilian “
Mit einem Grinsen schob er das Smartphone in die Tasche zurück. D as lief besser, als er erwartet hatte. Immerhin hatte sie ihn nun auch ganz offiziell belogen, das würde ihm hoffentlich helfen , wenn er seine Lügen gestehen musste . Natürlich war er sich bewusst, dass seine Unwahrheit viel umfassender war und weitaus größere Ausw irkungen hatte als ihre kleine Urlaubss chwindelei per E-Mail.
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