Lilienzucht (German Edition)
wird, dass ein stechender Schmerz wie ein schwerer Hammer ihren Kopf trifft. Unwillkürlich knicken ihr die Knie ein und während sie sich noch wundert, warum sie zuvor überhaupt gestanden hat, spürt sie einen heftig reißenden Schmerz in Handgelenken und Schultern.
Vorsichtig versucht sie, in die Sonne zu blinzeln, um sich wenigstens einen groben Überblick über ihre augenblickliche Situation zu verschaffen, von der sie bereits vermutet, dass sie nicht allzu rosig ist. Wie durch eine dicke Schicht Watte hört sie jemanden vor sich hin schimpfen, während sie verbissen versucht, die Kopfschmerzen zu ignorieren und endlich wieder einen halbwegs klaren Gedanken zu fassen.
Es gelingt ihr nur sehr langsam.
Erst als das Pochen in ihrem Kopf endlich ein wenig nachlässt, wird ihr bewusst, dass ihr Mund entsetzlich trocken ist, weil ein Knebel darin steckt ... und dass dieses Stück Stoff ziemlich widerlich schmeckt. Leise ächzend öffnet sie die Augen und versucht blinzelnd das grelle Sonnenlicht zu durchdringen, doch noch bevor sie auch nur halbwegs in der Lage ist, ihren Blick zu fokussieren, sieht sie schemenhaft eine männliche Hand auf sich zuschnellen, deren Aufprall im nächsten Moment schon schmerzhafte Explosionen in ihrem Gehirn auslöst. Stöhnend geht sie erneut in die Knie und erkennt erst jetzt, dass ihre Hände weit vom Körper abgespreizt mit groben Stricken gefesselt sind. Ein flüchtiger Blick nach oben bestätigt, dass die Handgelenke mit langen Seilen an einem Deckenbalken fixiert sind und der schwache Versuch, sich wenigstens ein wenig bequemer hinzustellen, macht ihr klar, dass auch ihre Beine an den Fußgelenken so gefesselt sind, dass sie nur breitbeinig stehen kann. Verwirrt versucht sie, nach unten zu blicken, doch durch das grelle Sonnenlicht kann sie rein gar nichts erkennen.
„Herrje, sind Mylady ein wenig geblendet?“, stellt der Baron mit triefendem Sarkasmus fest und schiebt den Knebel nach unten, sodass die junge Frau erleichtert aufatmet. „Da müssen wir dann wohl durch, meine Liebe.“ Amüsiert kichert er. „Du hast allen Ernstes geglaubt, uns die Polizei auf den Hals hetzen zu können. – Noch dazu mit meinem Handy.“ Kopfschüttelnd schnalzt er mit der Zunge, ganz so als hätte er ein Kleinkind beim Naschen erwischt.
„Was...? Warum...?“, murmelt Josie mit schwerer Zunge. Noch immer ist sie reichlich desorientiert und kann seinen Worten kaum folgen.
Der Baron hebt mit einem bösen Grinsen die Augenbrauen. „Oh, die kleine Lady hat tatsächlich gedacht, man hätte nicht bemerkt, dass sie so ungezogen gelauscht hat! – Pech gehabt, Lady Miststück , dass unser – nun, nennen wir ihn einfach mal ‚Geschäftsführer’ - ein äußerst feines Gehör hat. Und da er natürlich wusste, dass der Lauscher in jedem Fall an diesem Gebäudeflügel vorbei musste, um ins Hauptgebäude zu gelangen oder zur Straße, hat er meine Wenigkeit angerufen, damit ich den Übeltäter hier abfangen kann. Und zu meinem Entzücken war es nicht mal schwer, das werte Fräulein als die Betreffende zu identifizieren, besonders wegen der ungewöhnlich vielen Grasflecken auf ihrem hochwohlgeborenen, in feines, champagnerfarbenes Leinen gehüllten Arsch. – Sie können sich gar nicht vorstellen, wie erfreut ich war, dass dieser Fang obendrein auch noch ausgesprochen hübsch war. Ich schätze, das wird noch ein sehr amüsanter Nachmittag. ...jedenfalls für mich...“ Er grinst sie schmierig an und fährt mit seinen wulstigen Händen ihre Seiten entlang.
Josie zuckt unwillkürlich zusammen.
„Ach, ich habe es Ihnen übrigens ein wenig bequemer gemacht und Ihren Rock ein bisschen modifiziert.“, sagt er beiläufig, während sein Grinsen ein wenig breiter und zweideutiger wird.
Erst ganz langsam wird Josie bewusst, dass er den Rock an beiden Seiten so tief eingeschnitten hat, dass er jetzt zwei riesige, schiefe Beinschlitze hat. Unwillig ächzt sie auf, sie mochte diesen Rock sehr.
Sekundenbruchteile später landet eine Hand mit einem lauten Klatschen auf ihrem Gesicht und schleudert ihren Kopf dabei brutal zur Seite, während in ihrem Gehirn erneut tausende kleiner Schmerzexplosionen toben. Kraftlos sackt sie nach unten, wird jedoch von den Fesseln unnachgiebig in einer aufrechten Position gehalten, was wiederum heftige Schmerzen durch ihre Schultern jagt. Stöhnend beeilt sie sich, wieder auf die Beine zu kommen.
„Kein Ungehorsam mehr, Miststück! Du wirst tun, was ich sage, wenn du
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