Zurück in die Zwischenwelt (German Edition)
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E s war stockfinster. Ich sah nichts mehr und konnte nicht atmen. Ich fühlte mich fürchterlich und blanke Verzweiflung machte sich breit.
„Buddha, Allah, Gott oder wie auch immer du heißt – ich brauche jetzt deine Hilfe! Hilf mir, den richtigen Weg zu finden!“, flehte ich in meinen Gedanken.
Unruhig wartete ich ab, dann fügte ich noch hinzu: „Hilf mir, den richtigen Weg zu finden – und wenn ich ihn gefunden habe, dann hilf mir, den Mut aufzubringen, diesen Weg auch zu gehen!“
War etwas schief gelaufen? War ich vielleicht bereits tot? Ich versuchte, die Augen aufzureißen. Alles blieb schwarz – sie waren schon offen gewesen …
Ich konnte nicht erkennen, wo oben war und wo unten: Komplett desorientiert versuchte ich, eine Anziehungskraft zu spüren – nichts. Ich spürte nur einen starken Druck in den Ohren. Der Sauerstoff in meinen Lungen war schon beinahe aufgebraucht und so wollte ich auch keine Luftblasen ausatmen, um ihnen im dunklen Wasser zu folgen. Sie hätten mir vielleicht den Ausweg zeigen können – wenn es nur ein wenig heller gewesen wäre. Ich befand mich unter Wasser ohne Luft und ohne jegliche Sicht: schwarz und kalt für eine gefühlt endlose Zeit.
Plötzlich erschien in der Finsternis eine Wolke aus blau leuchtenden Punkten, die an mir vorbeischwebte. Dieses Phänomen ließ mich für einen Augenblick meine Atemnot vergessen. „Ich bin also nicht erblindet“, stellte ich erleichtert fest.
Angezogen vom Leuchten schaute ich der Wolke zu, wie sie sich entfernte und entdeckte dabei etwa zwanzig Meter von mir entfernt ein weiteres Glitzern in wärmeren Tönen. Rot und Orange schimmerten zitternd durch die Wassermassen. Dort musste die lang gesuchte Wasseroberfläche liegen, wurde mir klar. Entschlossen schwamm ich in die Richtung der Farben und allmählich wurde es heller um mich herum.
Plötzlich erschien ein grelles Licht und blendete mich, sodass ich zurückwich. Dann entdeckte ich einen weißen Sandboden unter mir. Felsen, die von farbigen Korallen überwachsen waren, ragten hier und da aus dem Sandboden heraus. Dieser Anblick beruhigte mich. Ich fühlte mich, als ob ich in einem angenehmen Unterwasser-Wohnzimmer angekommen sei: ein weißer Teppich aus Samt, lichtblaue Wände – Stille, Ruhe und Frieden.
Ich hätte ewig dort verweilen und die wundervolle Unterwasserlandschaft betrachten können, wenn ich nicht diesen furchtbaren Drang und die unbedingte Notwendigkeit gehabt hätte, zu atmen. Ich stellte fest, dass ich mich an einen dieser scharfen Felsen klammerte. Ich ließ meinen Griff los und stieß mich mit den Füßen vom Fels ab, um den nötigen Antrieb zu erhalten, weiter aufwärts zum Licht zu schwimmen.
Plötzlich erschien über mir ein Schwarm schwarzer, etwa fünf Meter langer Wesen. Es waren bestimmt vierzig bis fünfzig Fische, die aufgeregt im Kreis schwammen. „Hammerhaie vielleicht“, dachte ich. Meine Taucherbrille war inzwischen angelaufen und ich befand mich offenbar immer noch näher am Meeresgrund als an der Wasseroberfläche. Was nun? Wie lange konnte ich es noch aushalten, ohne Sauerstoff unter Wasser auszuharren?
Nein, ich hatte keine Zeit mehr – da musste ich jetzt durch, es gab keinen anderen Ausweg! Ich schwamm weiter, wählte den kürzesten Weg nach oben und zielte gerade durch den Schwarm hindurch. Im Gerangel spürte ich ab und zu den Schlag einer Flosse. Ich schloss fest meine Augen und während ich Arme und Beine so schnell wie noch nie bewegte, hoffte ich, dass es bald vorbei sei. Mit gewaltigem Tempo schoss ich durch die Wasseroberfläche und schnappte mit einem lauten Ton nach Luft. „Nur noch wenige Sekunden und ich wäre ohnmächtig geworden“, dachte ich und riss meine Taucherbrille von Gesicht. Sauerstoff! Endlich! Das war knapp!
Ich schlüpfte mit dem Arm durch das Maskenband und zog die Taucherbrille bis zur Schulter hoch, um sie wie eine Handtasche zu tragen und sie nicht zu verlieren. Der Himmel glühte in roten und braunen Tönen und sah aus, als ob er brennen würde. Im türkisgrünen Meer um mich herum sah ich jetzt keine großen Fische mehr, nur die beiden Schwärme von blau und rot leuchtenden Teilchen waren wieder erschienen. Diese waren mir ohne Zweifel wesentlich sympathischer. Das lumineszierende Licht, das sie aussonderten, war so stark, dass das Wasser rund um mich herum beleuchtet wurde und sogar mein Unterkörper zu schimmern schien.
Auf einmal tauchten sie ab. „Schade“, dachte
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