Lilith
Verlag
ISBN: 978-3-942602-09-9
Manchmal kann Liebe den Himmel öffnen – oder zur Hölle verdammen
Als Lilly nach einem Unfall mit einer Amnesie erwacht, muss sie sich in ihr unbekanntes Leben finden. Doch ihr Job ist kaum gewinnträchtig, ihre Freunde seltsam und einige ihrer Nachbarn scheinen sie gar zu überwachen. Allen voran Adam Primus, der anscheinend ebenso wie Lilly die außergewöhnliche Gabe besitzt, Engel sehen zu können.
Rasch erkennt Lilly, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie erscheinen. Denn während Dämonen mit ihrer Hilfe die Siegel zu Luzifers Kerker öffnen wollen, versuchen Lillys Freunde ihre Vergangenheit vor der Gedächnislosen zu verbergen. Zwischen Himmel und Hölle und ihrem Nachbarn Adam und dem charismatischen Engel Samiel hin und hergerissen, entspinnt sich ein uralter Kampf um Lilly Liebe und um die ältesten Entscheidung seit es Menschen gibt. Aber was Lilly am meisten beunruhigt: Der faszinierende Adam scheint auf der Seite des Guten zu kämpfen – und gegen sie !
Kapitel 1
Im ersten Moment dachte ich, ich sei tot. Im zweiten auch. Die Schmerzen waren so überwältigend, allumfassend, dass es gar keine andere Option geben konnte. Dann atmete ich ein. Luft, die nach Kräutern roch und nach Krankheit und nach irgendetwas undefinierbar gesund-sterilem und mir wurde klar, wie widersinnig mein Gedanke gewesen war. Ein Widerspruch in sich. Ich hatte Schmerzen, ergo einen Körper und deswegen auch Augen zum Öffnen. Noch während ich diesen Gedanken umsetzte, wünschte ich mir, ich seit tatsächlich tot. Die Helligkeit meiner Umwelt schoss durch meine Nervenbahnen, setzte sich wie gleißendes Feuer in meinen Adern fest und pulsierte im Takt meines Herzens durch meinen Körper. Selbst mit der Hand vor meinen Augen konnte ich das Licht noch spüren. Lauernd und zu einem weiteren Attentat bereit.
Vorsichtig und hinter fest zusammengelegten Fingern blinzelte ich.
„ Ah, Sie sind wach!“ Eine angenehme, maskuline Stimme schreckte mich auf. So sehr, dass ich beinahe trotz der Warnung, „lassen Sie die Augen lieber geschlossen,“ die Hände nach unten genommen hätte.
„ Wo waren Sie vor fünfzehn Sekunden?“, hörte ich eine Stimme grummeln, die meine sein musste. Zumindest kam sie aus meinem Mund. Ich fühlte, wie er sich erneut bewegte und Worte formulierte, auf die ich keinen Einfluss hatte. „Was machen Sie …?“
Moment mal! Maskulin? Und überhaupt. Ich korrigierte mich, als meine Gedanken aufholten und stoppte die Verbalinjurien noch auf meinen Lippen, um sie umzuwandeln und der Erkenntnis anzupassen. Ich lebte noch, hatte Schmerzen, die Luft roch nach Medikamenten und der Mann vor mir trug Weiß. „Was mache ich in einem Krankenhaus?“
„ Wissen Sie das nicht mehr, Frau …?“
„ Nein, ich stelle nur gerne blöde Fragen.“ Ich schloss die Augen und legte meine Finger an meine Schläfen. Auch der sanfte Druck brachte nichts. „Wie zum Teufel kann man solche Kopfschmerzen haben, ohne daran zu sterben?“
„ Ah! DAS erklärt die schlechte Laune.“
„ DAS ist doch noch keine schlechte Laune!“ Hätte es nicht so sehr in meinem Schädel gedröhnt, hätte ich wahrscheinlich noch lauter gebrüllt. Nicht nur, um meine Laune und meine Schmerzen zu überspielen.
Sein leises Lachen war die einzige Antwort, die er für meinen kurzen Ausbruch übrig hatte. Wahrscheinlich übte er gerade für den Friedensnobelpreis.
Trotz meiner latenten Übelkeit ging mir der Laut durch und durch. Wahrscheinlich wäre es sogar auf eine sehr angenehme Art und Weise gewesen, wenn ich mich nicht zurzeit Gott weiß wo befinden würde.
„ Ist nicht persönlich gemeint“, versicherte ich. Dieses Mal gelang mir ein Blinzeln. Es trieb mir zwar Tränen in die Augen, aber ich konnte die Augen offen halten. Im nächsten Moment hoffte ich, dass ich nicht so scheiße aussah, wie ich mich fühlte.
Anscheinend war ich direkt in eine Live Sendung von Emergency Room gelandet. Nur, dass mein Dok noch besser aussah als Clooney.
Groß, blond und yummi.
Der Arztkittel störte kein bisschen.
„ Sehr charmant, Frau ...“
„ Nicht charmant, ehrlich.“ Ging nicht auf die Frage ein, weil ein neuer Schwall Schmerzen über mich flutete. Deswegen fügte ich ein „Ich kenne sie schließlich nicht“, hinzu.
Es brachte mir ein Stirnrunzeln ein.
„ Sie erinnern sich nicht?“
„ An Sie oder meinen Namen?“, erkundigte ich mich ein wenig kleinlaut. Immerhin gewöhnte mich langsam an
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