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Liliths Kinder

Liliths Kinder

Titel: Liliths Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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einem Krieg zurück, in dem er seine Kraft und fast noch sein Leben gelassen hätte.
    In der Tat war der Vergleich recht treffend. Denn eine Schlacht hatte er geführt, dort in den Tiefen des Berges Ararat, der einst Heimstatt der Hüter gewesen war. Das unfreiwillige Bad in zersetzender Säure und der Kampf gegen die Wächterkreatur hatte Land-ru alles abverlangt, ihn so geschwächt, daß er sich noch jetzt, Tage danach, nicht wieder davon erholt hatte.
    Dennoch hatte er letztlich triumphiert. Die CHRONIK war sein geworden!
    Jenes Buch, in dem die geheime Geschichte dieser Welt geschrieben stand, wie sie nirgendwo sonst festgehalten war.
    Nur - zu lesen vermochte Landru sie nicht.
    Aber er wußte, wer es konnte. Ein Geschöpf, dem keine Schrift und Sprache fremd war.
    Lilith Eden.
    Zu ihr war Landru unterwegs. Zu ihr - und zu seinen Kindern, deren Mutter Lilith zu sein meinte. Weil er es ihr glauben gemacht hatte.
    Wie trunken und blind wankte Landru durch den Dschungel Yu-catans, nach langer Reise von der Türkei endlich in Mesoamerika angelangt.
    Mayab war nicht mehr weit. Schon sah Landru in der Ferne den Wall, den niemand sonst zu überwinden vermochte. Wer von dieser Seite aus zufällig in die Nähe gelangte, wurde von der Magie des Walls irregeleitet.
    Landru jedoch hielt zielstrebig darauf zu.
    Schweratmend und die CHRONIK fest an sich gepreßt erklomm er schließlich den Wall. Erreichte dessen Scheitelpunkt.
    Und erstarrte!
    Flammen schlugen aus dem Palast, in dem die Herrscher Mayabs - seine Kinder! - seit jeher residierten! Landrus Züge versteinerten.
    Seine Lippen bewegten sich kaum, als er sprach, und seine Stimme bebte in Erschöpfung und Haß gleichermaßen. »Verdammtes Hurenbalg, was hast du getan?«
    ENDE

Eastend-Boys und Westend-Girls
    von Rudolf Gebhardt
    Mit einem endgültigen Scheppern schließt sich die Zellentür hinter mir. Sie haben mich erwischt!
    Mit einem ärgerlichen Seufzer lasse ich mich auf der stinkenden Pritsche nieder. Keine 48 Stunden habe ich es geschafft, mich im Westteil der Stadt unerkannt zu bewegen.
    Dabei war alles bis ins kleinste Detail geplant! Meine Augzähne waren tadellos abgeschliffen, ich hatte drei furchtbare Stunden im Solarium hinter mir, um die Blässe im Gesicht einigermaßen zu verbergen, und ein guter Freund im Westend (ich darf seinen Namen nicht nennen, sonst schnappen sie ihn auch noch) hat mir ein paar von diesen Anti-Beiß-Pillen verschafft, damit mir nicht gleich bei der nächsten Gelegenheit die Zähne nachwachsen. Noch jetzt zerren die Nebenwirkungen des Medikaments an meinem Gedärm - und die Toilette in der Zelle besteht nur aus einem Loch im Betonboden. Eine schöne Scheiße, in der ich hier sitze!
    Wie? - Sie wollen wissen, wer ich bin? Na schön, wenigstens einer, der sich noch für mich interessiert! Mein Name ist Daps, Cooper Daps, und ich stamme aus dem Eastend von L. A.
    Ja, ja, ich weiß schon, was Sie jetzt denken, einer von diesen Blut-Junkies aus dem Osten der Stadt, wegen denen wir extra die Stadt geteilt haben, um endlich Ruhe vor diesen Subjekten zu haben. Und ich gebe Ihnen Recht! Was denken Sie denn, warum ich rüberge-macht habe? Ich hatte einfach die Schnauze voll von der ewigen synthetischen Blutsuppe, die das staatliche Hilfsprogramm an den Straßenecken verteilen ließ, und von den Schnorrern mit ihren ungepflegten Zähnen: »Haste mal 'nen Buck? Hab' seit Tagen nichts zu schlürfen gehabt!«
    Ich wollte ein neues Leben anfangen! Im Westen! Mein Bruder hat's mir vorgemacht; er ist vor zwei Jahren rüber über die Mauer, er hat's geschafft! Und warum sollte ich nicht auch können, was mein ... 'tschuldigung, war natürlich nicht mein Bruder, sondern mein . Blutsbruder, sie wissen schon, ein guter Kumpel, eigentlich kenn' ich ihn gar nicht soo gut!
    Wie? Sie werden ihn nicht verpfeifen? Ich danke Ihnen, ist ja schließlich mein ... ach, vergessen sie's einfach! Sie wollen sicher wissen, wie die Bullen mich geschnappt haben. Gut, ich erzähle es Ihnen.
    Ich bin also zur Mittagszeit über die Mauer, weil ich wußte, daß sie da am wenigsten bewacht wird. Welcher Spitzzahn treibt sich auch schon am hellichten Tag im Freien herum? Alles lief wie geplant! Ich konnte mich zu meinem Bekannten durchschlagen. Er hat ein nettes kleines Geschäft mit Vampiranalia - Was? Kennen Sie nicht? Okay, Vampiranalia sind mehr oder weniger starke Mittelchen gegen Blutsauger. Na, jedenfalls hat mein Bekannter dieses Geschäft aufgebaut und mir

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