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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In einer zaertlichen Winternacht
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mich, und dann muss ich
zu den Kleinen. Ich weiß es.«
    Sie
saß auf dem Beifahrersitz und starrte mit eingezogenen Schultern und finsterem
Gesicht auf die Kinder, die in die Middle School von Indian Rock strömten. Ted
hatte Carly selbst unterrichtet, und obwohl sie aufgeweckt war, konnte Meg
nicht wissen, was er ihr alles beigebracht hatte.
    » Du könntest mich doch unterrichten.«
    Meg
schüttelte den Kopf. »Ich bin keine Lehrerin.«
    »Das
ist mein Dad auch nicht, und trotzdem hat er es getan!«
    »Dein
Dad will, dass du ein gutes Leben führst, und dazu musst du zur Schule gehen.«
    » Mein Dad? Er ist auch deiner !«, erwiderte das Mädchen mit Tränen in den
Augen.
    »Okay.«
    »Du hasst ihn! Dir ist es egal, wenn er stirbt!«
    Morgen
würde Ted ins Krankenhaus in Flagstaff gehen. »Ich hasse ihn nicht«,
widersprach Meg, »und wenn ich ihn gesund machen könnte, würde ich es tun.«
    Carly
öffnete die Beifahrertür und griff nach dem pinkfarbenen Rucksack, den Meg ihr
zusammen mit ein paar neuen Sachen gekauft hatte. »Jemanden nicht zu hassen,
ist nicht dasselbe, wie jemanden zu lieben.«
    Sie
stieg aus, straffte tapfer die Schultern und starrte zum Schulgebäude hinüber.
Meg sah ihr nach, bis sie darin verschwand. Dann fuhr sie zu Sierra.
    Ihre
Schwester entfernte gerade die vertrockneten Blüten von einer großen
Kübelpflanze auf der Veranda. Strahlend schaute sie Meg entgegen, eine Hand auf
dem runden Bauch. »Ich habe gerade Kaffee gekocht!«, rief sie.
    Meg
lächelte. Sie war als Einzelkind groß geworden und jetzt hatte sie gleich zwei
Schwestern. Sie und Sierra hatten genug Zeit gehabt, sich aneinander zu
gewöhnen, bei Carly würde es schwieriger sein.
    »Mom
hat dir bestimmt schon das Neueste erzählt«, sagte Meg und meinte damit Ted und
Carly.
    »Ja,
das auch, aber vor allem, dass Brad O’Ballivan drüben in Stone Creek einen Film
machen will. Jeder in der Gegend bekommt eine Nebenrolle.«
    Meg
blieb wie angewurzelt stehen. Seit dem Grillabend hatte Brad nicht angerufen,
und dass sie von dem Filmprojekt nicht früher erfahren hatte, tat weh.
    »Das
hast du nicht gewusst?«, fragte Sierra und hielt ihr die Haustür auf.
    Seufzend
schüttelte Meg den Kopf.
    Tröstend
strich Sierra ihr über die Schulter. »Lass uns erstmal einen Kaffee trinken.«
    Während
der nächsten Stunde sprachen sie über Teds Zustand, Carlys Schulanfang und fast
alles, was Meg mit Brad erlebt hatte. Sierra amüsierte sich über Jesses und
Keegans Hubschraubereinsatz im Schneesturm und bekam feuchte Augen, als Meg die
Geschichte von Willie erzählte.
    Nach
einer Weile zuckte Sierra zusammen und hielt sich den Bauch.
    »Ist
alles in Ordnung?«, fragte Meg besorgt.
    »Es
zwickt nur ein wenig. Bestimmt ist es nichts.«
    » Es
zwickt nur ein wenig? «
    »Könntest
du Travis anrufen!?«, bat ihre Schwester. »Und Mom?«
    Hastig
wühlte Meg nach ihrem Handy. »Du sitzt hier und hörst dir meine Geschichten an,
obwohl bei dir die Wehen einsetzen?«
    »Nur
ab und zu. Ich dachte, es ist nur der Magen.«
    Meg
rief Travis an. »Komm sofort nach Hause«, befahl sie. »Das Baby ist im Anmarsch!«
    »Bin
schon unterwegs«, erwiderte er und legte auf.
    Dann
wählte sie Eves Nummer. »Es geht los! Das Baby …«
    »Du
meine Güte«, protestierte Sierra. »Du klingst gerade so, als würde ich es auf
dem Küchenfußboden bekommen.«
    »Margaret
McKettrick«, sagte Eve am Telefon streng, »beruhige dich. Travis bringt Sierra
ins Krankenhaus, und ich hole Liam von der Schule ab. Bist du jetzt bei Sierra?«
    »Ja.«
Meg konnte nur hoffen, dass Travis schnell genug hier war. Sie war bei Geburten
von Kälbern, Welpen und Fohlen dabei gewesen, aber das hier war ein anderes
Kaliber.
    »Die
Fruchtblase ist soeben geplatzt!«, verkündete Sierra.
    »Oh
mein Gott«, rief Meg, »die Fruchtblase ist gerade geplatzt!«
    »Margaret,
reiß dich zusammen und hol ein Handtuch«, befahl ihre Mutter. »Ich bin in fünf
Minuten bei euch.«
    Travis
schaffte es in vier Minuten. Er küsste Sierra, verschwand kurz und kehrte mit
einem gepackten Koffer zurück. Sekunden später eilte Eve herein und übernahm
das Kommando.
    Vom
Wohnzimmerfenster aus beobachtete Brad, wie Olivia ihren Kombi parkte und in
der Scheune verschwand. »Sie ist wieder hinter Ransom her«, sagte er resigniert
zu Willie. »Das bedeutet, ich muss mit, und du bleibst hier, Partner.«
    Der
Hund seufzte nur und schlief weiter. Die Vorhut des Filmteams war bereits in
einem Wohnmobil

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