Linda Lael Miller
Limousine
hielt und die Seitenscheibe nach unten gleiten ließ.
Zwei
lange wohlgeformte Beine kamen in Sicht.
Fluchend
sprang Brad aus dem Pick-up.
»Ich
wäre ideal für die weibliche Hauptrolle in deinem Film!«, sagte Cynthia
Donnigan und stöckelte auf ihren High Heels auf ihn zu. Die Absätze versanken
im Boden, und ihr ohnehin schon kurzer Rock rutschte noch weiter nach oben,
doch das schien sie nicht zu stören.
Ungläubig
und ihm wahrsten Sinne des Wortes sprachlos starrte Brad sie an.
Cynthia
nahm die teure Sonnenbrille ab, klimperte mit den Wimpern – ebenso falsch
wie der Busen – und spitzte die kollagenverstärkten Lippen. »Freust du
dich denn gar nicht, mich zu sehen?«
»Was
erwartest du?«, erwiderte er finster.
Selbst
wenn man Pech hatte, konnte es immer noch schlimmer kommen, hatte Big John
immer gesagt. Wie zur Bestätigung kam in diesem Moment Megs Blazer über den
Hügel.
»Dass
du nicht so nachtragend bist, erwarte ich.« Cynthia folgte seinem Blick, bevor
sie ihm mit einem selbstgefälligen Lächeln ins Gesicht schaute. »Ich bin genau
die Richtige für die Rolle, und du weißt es.«
Brad
wich zurück, als sie einen Schritt auf ihn zu machte. »Keine Chance!«, sagte
er, während Meg hinter ihm hielt, aber nicht ausstieg.
Cynthia
winkte mit dem Zeigefinger in Megs Richtung. »Ich wohne in einem Hotel in
Sedona und kann warten, bis du einsiehst, dass die Rolle der Witwe des Sheriffs
mir auf den Leib geschrieben ist.«
Brad
schlenderte zu Megs Wagen, öffnete die Fahrertür und half ihr hinaus.
»Die
zweite Ehefrau?«, flüsterte sie.
Er
nickte.
Mit
einem breiten Lächeln ging Meg zu Cynthia und gab ihr die Hand. »Ich glaube,
ich habe Sie in mehreren Werbespots für Hygieneprodukte gesehen.«
Nur
mit Mühe unterdrückte Brad ein Lachen.
»Hallo«,
schnurrte Cynthia. »Sie müssen das Mädchen sein, das von Brad sitzen gelassen
wurde.«
Meg
war mit frechen Cousins aufgewachsen und hatte im Vorstand eines
multinationalen Konzerns gesessen – so schnell ließ sie sich nicht
einschüchtern. Im Gegenteil, sie hakte sich bei Brad ein und lächelte gewinnend.
»Zwischen Brad und mir läuft es mal gut, mal schlecht. Im Moment läuft es
eindeutig gut.«
Cynthia
blinzelte. Sie war zwar nur eine B-Prominente, doch als Brads Exfrau und
Alleineigentümerin einer aufstrebenden Produktionsfirma war sie ein so respektloses
Verhalten nicht gewöhnt.
Aber
dies war eben Stone Creek in Arizona und nicht Beverly Hills.
Cynthia
setzte die Sonnenbrille wieder auf und stöckelte zur Limousine zurück. Der
Chauffeur öffnete die Tür.
Brad
folgte ihr. »Wenn du es in den Film schaffst, bin ich draußen.«
Cynthia
ließ sich auf den Ledersitz sinken. »Lies deinen Vertrag, Brad«, entgegnete
sie. »Du hast bei Starglow Productions unterschrieben. Das ist meine Firma.«
Offenbar
war ihm der Schock anzusehen, denn seine Exfrau lächelte triumphierend.
»Wusstest
du etwa nicht, dass ich den Namen der Firma geändert habe?«, fragte sie
süffisant. »Ohne mich gibt es keinen Film, Cowboy.«
Kein
Film. Alle freuten sich darauf und waren schon ganz aufgeregt. Carly und viele
andere würden enttäuscht sein – nicht zuletzt er selbst.
»Zurück
nach Sedona«, wies Cynthia den Chauffeur mit herablassender Handbewegung an.
»Ja,
Ma’am«, erwiderte er und warf Brad einen mitfühlenden Blick zu, bevor er sich
ans Steuer setzte.
Wütend
sah Brad der Limousine nach. Sauer nicht nur auf Cynthia und Phil, der gewusst
haben musste, wer den Film produzierte, sondern auch wütend auf sich selbst.
Wenn er jetzt einen Rückzieher machte, würden Cynthias Anwälte sich auf ihn
stürzen wie Flöhe auf einen Hund.
Meg
stellte sich neben ihn. »Ich wollte nicht lauschen, aber ich habe mitbekommen,
dass sie in dem Film mitspielen will.«
»Sie
produziert ihn.«
»Was
stört dich daran?«
»Ich
ertrage es kaum, mit ihr in einem Raum zu sein. Wie soll ich drei oder vier
Monate an einem Filmset überleben?«
Meg
nahm seine Hand und zog ihn mit sich zum Haus. »Kannst du den Vertrag brechen?«
»Sie
würde mich verklagen, und das könnte mich die Ranch kosten und alles, was ich
sonst noch habe. Außerdem würde es so viele Reporter und Paparazzi auf die
Ranch locken, dass ich mich nicht mehr ins Freie trauen würde.«
»Dann
solltest du vielleicht in den sauren Apfel beißen und den Film machen.«
»Du
kennst das Drehbuch nicht!«, erwiderte Brad. »Ich muss sie küssen . Und
dann gibt es eine Liebesszene
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