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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In einer zaertlichen Winternacht
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unter einem Tisch hervor.
    »Was
soll’s sein?«, fragte der Mann hinter dem Tresen, ein stämmiger Bursche mit
unzähligen Tätowierungen und einem altmodischen Schnauzbart.
    Brad
bestellte eine Cola.
    Meg
zwang sich, den angebotenen Stuhl zu nehmen, und bat um einen Eistee.
Vielleicht stimmte das Gerücht ja, und Brad hatte tatsächlich eine
Entziehungskur hinter sich.
    Der
Barkeeper stellte ihnen die Gläser hin und verließ den Raum durch eine
Hintertür.
    Brad
drehte seinen Stuhl um, setzte sich rittlings darauf und stützte die Arme auf
die Lehne. Wäre er nicht so atemberaubend attraktiv, hätte er in seinen Jeans,
dem weißen Hemd und den Stiefeln ein Cowboy sein können, wie man ihn überall in
Arizona in jeder schäbigen Bar fand.
    Meg
starrte auf ihren Drink, denn das war wesentlich ungefährlicher, als Brad ins
Gesicht zu sehen. Als er schmunzelte, fühlte sie, wie sich ihre Wangen
erwärmten.
    Trotzig
hob sie den Blick. »Was denn?«, fragte sie und wischte sich die feuchten
Handflächen an ihren ältesten Jeans ab. Sie hatte sich ganz bewusst nicht
umgezogen – kein Parfüm, nur Wimperntusche und ein Hauch Lipgloss.
    »Du
solltest nicht alles glauben, was du über mich liest.«
    »Wer
sagt, dass ich etwas über dich gelesen habe?«
    »Komm
schon, Meg. Du hast doch erwartet, dass ich Jack Daniels aus der Flasche
trinke. Das gehört zum Böser-Bube-Image, das mein Manager in die Welt gesetzt
hat.«
    Meg
seufzte. »Du hast keine Entziehungskur gemacht?«
    Er
lächelte. »Nein. Ich habe auch kein Hotelzimmer verwüstet und kein Wochenende
im Gefängnis verbracht oder was immer Phil mir angedichtet hat.«
    »Wirklich
nicht?«
    »Wirklich
nicht.« Brad stand auf, ging zur Jukebox und warf einige Münzen hinein.
Sekunden später erklang eine alte Ballade von Johnny Cash in der ansonsten
vollkommen ruhigen Bar.
    Meg
nippte an ihrem Eistee, um ihre angespannten Nerven zu beruhigen. Sie wünschte,
sie hätte einen Wagen mit Chauffeur gemietet, dann könnte sie sich jetzt etwas
Mut antrinken und vergessen, wie intensiv Brad O’Ballivan auf sie wirkte.
    Er
drehte sich zu ihr um, machte ein, zwei Schritte auf sie zu, blieb mitten auf
dem mit Sägemehl und Erdnussschalen übersäten Boden stehen und streckte eine
Hand aus.
    Meg
ging zu ihm, wie sie am Tag zuvor zum Dixie Dog gefahren war – ganz
automatisch.
    Er
legte ihr die Arme um, zog Meg jedoch nicht fest an sich, sondern hielt sie
ganz locker, und dann tanzten sie, ohne die Füße dabei zu bewegen.
    Als
der Song endete, stützte Brad das Kinn auf ihren Kopf. »Du hast mir gefehlt«,
sagte er leise.
    Meg
kam wieder zur Vernunft.
    Endlich.
    Sie
wich zurück und schaute ihm ins Gesicht. »Hör bloß auf damit!«
    »Wir
können nicht so tun, als wäre nichts passiert, Meg.«
    »Doch,
das können wir!«, beharrte sie. »Millionen Menschen schaffen es jeden Tag. Man
nennt es Verdrängung .«
    »Noch
immer eine echte McKettrick.« Sein Lächeln wurde traurig. »Wenn ich sage, dass
der Mond rund ist, behauptest du, dass er viereckig ist.«
    Sie
stieß mit dem Zeigefinger gegen seine Brust. »Und noch immer ein O’Ballivan. Du
meinst, du müsstest mir den Mond beschreiben, obwohl ich ihn mit eigenen Augen
sehen kann!?«
    Die
Jukebox war uralt und spielte statt CDs Schallplatten ab. Die nächste landete
geräuschvoll auf dem Plattenteller, und die Nadel kratzte in den Rillen, als
Willie Nelsons Version von Georgia begann.
    Meg
erstarrte und wollte sich von Brad lösen.
    Er
legte die Arme fester um ihre Taille.
    Über
die Jahre waren die McKettricks und die O’Ballivans als Eigentümer der beiden
größten Ranches in der Gegend immer einander freundlich zugewandte Rivalen
gewesen. Die beiden Familien waren gleich stolz und gleich stur – das
hatten sie auch sein müssen, um über ein Jahrhundert als Viehzüchter zu
überleben.
    Meg
schluckte. »Warum bist du zurückgekommen?«
    »Um
ein paar Dinge zu regeln.« Sie bewegten sich noch immer nach der Musik. »Du
stehst ganz oben auf der Liste, Meg McKettrick.«
    »Und
du auf meiner«, erwiderte sie, »aber ich glaube, wir reden über
unterschiedliche Listen.«
    Er
lachte. Oh, wie sehr sie das vermisst hatte! Seine Nähe, seine Ausstrahlung,
den frischen Duft seiner Haare und seiner Haut ...
    Stopp,
befahl sie sich, du benimmst dich wie ein aufgekratzter Groupie.
    »Du
hast mir einen Verlobungsring gekauft«, platzte sie heraus. »Wir wollten
zusammen durchbrennen. Und dann bist du in den Bus nach Nashville gestiegen

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