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Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Titel: Liona Lix - Wer will schon einen Drachen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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WELT !“
    „Tzzz!“, hört man leise tadelnd von Mama Oktavia, aber sie hat den Wink verstanden. „Kuchen essen, Kinder!“
    Als Oktavia in der Küche die Tortenstücke verteilt, kratzt sie jedoch ziemlich häufig ihre kleine schwarze Warze, denn die scheint plötzlich mächtig zu jucken.
    „Hexenhügel!“, murmelt sie leise vor sich hin, während die Kinder laut schmatzen und schwatzen. „Donnerlippchen! Scheint ein interessanter Ort zu sein, an dem wir hier gelandet sind.“
    „Was flüsterst du, Mama?“, fragt Liona misstrauisch.
    „Nichts, Schatz“, lächelt Oktavia ganz harmlos, „ich sagte nur, Hennerswalde scheint wirklich ein nettes Städtchen zu sein!“

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    Ah, endlich Ruhe in der Hütte! Die Kinder haben den Garten vollends verwüstet und sitzen jetzt erschöpft am Küchentisch, die Mäuler voller Kuchen. Liona kann von Glück sagen, dass sie eine Mama mit einem so praktischen Beruf hat! Wie ich Oktavia kenne, blüht der Garten schon morgen wieder in alter Pracht.
    Jetzt höre ich sogar den Jungen gerade sagen: „Das war die beste Geburtstagsparty, auf der ich je war!!“
    Und auch die Mädchen mit den affigen Schleifen im Haar nicken heftig.
    Na ja, schätze, in normalen Häusern mit normalen Eltern geht’s natürlich auch nur total normal zu. Wie langweilig!
    Ich bin von meinem Versteck runtergekommen und habe es mir in meiner Schreibtischecke neben der Küche gemütlich gemacht. Recke aber ab und zu meinen Kopf nach nebenan, um mit meiner Anwesenheit deutlich daran zu erinnern, dass ich ja wohl wenigstens was essen muss, wenn ich schon nicht mal mehr ein einziges Wort sagen darf! Und –ah, wunderbar – jetzt serviert mir Oktavia auch schon ein Schüsselchen auf den Tisch.

    „Die Katze bekommt auch Torte?“, höre ich eins der Mädchen fragen.
    Da möchte man als Kater doch gleich mal auf den Tisch hopsen und ihr freundlich ins Gesicht fauchen. Prrrrrrssssssssziiiissssch!
    „Die Katze ist ein Kater“, verteidigt mich Oktavia zum Glück schnell, „und er gehört selbstverständlich zur Familie.“
    Liona glotzt ständig zu mir rüber, als befürchte sie, ich könne ein paar fröhlich unterhaltsame Bemerkungen machen. Kein Vertrauen, das Mädel!
    Ach, Liona war früher so ein nettes kleines Kind! Wie oft sind wir zu dritt auf dem Besen rumgeflogen, haben wilde Loopings gedreht, Wolkenpusten gespielt und uns vor den spießigen Oberhexen versteckt. Was hatten wir für einen Spaß!
    Und jetzt? Ein Trauerspiel! Liona hängt am liebsten auf der platten Erde rum, fährt nachmittags auf komischen Metallpferden mit zwei Reifen durch die Gegend und erzählt allen, sie käme aus einer GANZ NORMALEN Familie. Warum wollen die Menschen eigentlich immer dashaben, was sie nicht haben? Ich wette, dieser nette Anton würde liebend gern mit mir und Oktavia leben!
    Huch, jetzt klingelt es schon wieder an der Tür! Hat Liona noch mehr Kinder eingeladen?
    „Guten Tag?“, höre ich Oktavia fragen. „Was kann ich für Sie tun?“

    Ab da kann ich dem Gespräch an der Tür allerdings nicht weiter lauschen, weil die Kindermeute nebenan am Tisch noch lauter schwatzt und kichert und … Ich recke meinen Hals hoch. Fangen die jetzt an, sich gegenseitig mit Torte zu beschmeißen? Allmächtiger Katerhimmel! Und das soll normal sein?
    Plötzlich steht Oktavia wieder im Raum und hinter ihr ein MANN !
    Zrriiiiiiissssch!!!! Automatisch schieße ich hoch und mache einen hammerharten Buckel.
    „Dies hier ist Archibald Kelte“, verkündet Oktavia, als ob das irgendeinen Rattenschwanz interessieren würde. „Er macht Wanderurlaub und hat nach einer Pension gefragt. Doch, soweit ich weiß, gibt es leider keine Pensionen oder Hotels in Hennerswalde …“
    Schön!, denke ich. Bloß weg mit ihm!
    „… deshalb habe ich angeboten“, brabbelt Oktavia weiter, kichert albern und zippelt blöde an ihren Haaren rum, „dass er bei uns im Gartenhäuschen schlafen kann. Es ist zwar nicht sehr komfortabel …“
    „Das macht doch überhaupt nichts!“, unterbricht sie dieser dämliche Arschibald und lächelt noch blöder. „Ich habe einen Schlafsack dabei, und solange ich nicht im Regen liegen muss, bin ich glücklich.“
    Die Gören am Tisch scheint das nicht weiter zu interessieren. Und Oktavia scheint noch weniger zu interessieren, dass die gerade dabei sind, die letzten Tortenstücke auch noch als Schminkpaste zu missbrauchen.
    SCHMINKPASTE ! So was habe ich in meinem langen Katerleben noch nicht gesehen! Die

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