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Todesküsse

Todesküsse

Titel: Todesküsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Viele Bewohner ahnten den Untergang des Landes schon voraus, aber niemand wollte es zugeben oder sprach darüber.
    Die Wissenden aus Atlantis, ob sie finsteren Göttern dienten oder nicht, trafen ihre Vorbereitungen in aller Stille. Wenn die große Katastrophe einmal über sie hereinbrach, sollten gewisse Dinge der Nachwelt hinterlassen werden. Es konnte ja sein, daß andere Menschen das Wissen nutzen wollten.
    Auch die vier Gestalten, die im Schutz der Dunkelheit dem Meer entgegenschritten und nach drei Stunden Fußmarsch eine versteckt liegende Bucht an der felsigen Küste erreichten, dachten so. Sie hatten ebenfalls etwas sehr Wichtiges vor, das nur sie allein anging. Als Verschwörer bezeichneten sie sich, und so kleideten sie sich auch. Dunkles Linnen bedeckte ihre Körper. Es war zu weiten Gewändern genäht worden, die bei jedem Schritt Falten warfen und aufwallten. Die nackten Füße der Männer wurden von Sandalen umschlungen, deren Riemen fast bis unter die Knie reichten. Die Sandalen besaßen dicke weiche Sohlen, die sich bei jedem Schritt den Unebenheiten des Bodens anpaßten.
    In der Nähe des Strandes spürten sie den Wind deutlicher. Da fuhr er über den feinen Sand und griff mit seinen unsichtbaren Händen hinein, wobei er lange Fahnen hochhob und sie über den Sand schleifte, bis zu den quer wachsenden Felsen an der Westseite der Bucht, die eine kompakte Mauer bildeten.
    Schräg über ihr stand der Mond.
    Eineschmale Sichel nur. Sein Glanz zeigte Blässe und Fahlheit. Er wirkte vor dem Hintergrund wie ausgeschnitten.
    Sterne verteilten sich ebenfalls auf der dunklen Fläche. Kleine, helle Punkte, die irgendwie verloren aussahen.
    Es war eine sehr klare Nacht. Oft genug bildeten sich besonders nahe der Bucht Nebelbänke, doch in dieser Nacht waren sie erst gar nicht erschienen.
    Die vier Männer waren trotzdem vorsichtig. Häufig blieben sie stehen und lauschten gegen das Rauschen der Brandung, aber kein fremdes Geräusch zerstörte dieses Bild.
    Sie waren sicher.
    Über einen schmalen Pfad erreichten sie die Bucht. Sie besaß die Form einer gekrümmten Hand, war halbrund, nicht einmal sehr groß und am Ufer mit einem schmalen, feinen Sandstrand versehen. Das Meer sah dunkel aus. Wie ein breiter, wogender, in der Unendlichkeit verlaufender Teppich. Nicht weit vom Strand entfernt, noch am Rande der Bucht, hob sich etwas von der Oberfläche ab. Eine Silhouette, in der unteren Hälfte sehr plump wirkend, sich nach oben hin verjüngend und mit zwei Masten versehen, an denen das Leinen der Segel schlaff herabhing.
    Es war ihr Schiff, das schon seit Tagen vor der Küste ankerte. Und es gehörte ebenso zu ihrem Plan wie der lange Marsch durch die finstere Nacht.
    Sie gingen bis dorthin, wo die Wellen zu schaumigen Blasenstreifen ausliefen, schauten sich an und nickten sich zu. Die Dunkelheit machte ihre Gesichter fast gleich, so daß sie selbst wie der blaue Stein der Felsen wirkten.
    Sie reichten sich die Hände, wobei sie kein Wort sprachen. In ihren Augen jedoch lag ein gewisses Schimmern. Es kündete davon, daß sie es geschafft hatten.
    Einer von ihnen löste sich aus dem Kreis. Er schritt nach Osten und verschwand im Schutz einer überhängenden Felsnase, wo er für einige Zeit blieb und beim Zurückkommen ein hölzernes kleines Boot hinter sich herzog, das Platz für vier Männer bot.
    Er schleifte es auf das Wasser zu, schob es hinein, die anderen halfen ihm, stiegen ein, als das Wasser ihre Schienbeine umspielte, und griffen nach den Rudern.
    Sie kämpften gegen die anlaufende Brandung. Das Boot begann zu schaukeln. Mal sah es aus, als würde es über die Wellenkämme hinwegfliegen, dann wieder sank es ab, ohne allerdings vom Wasser verschlungen zu werden, auch wenn die Wellen wie greifende Hände wirkten.
    Gischt sprühte gegen sie.
    Das Wasser zog und zerrte. Es wollte nicht zulassen, daß vier Menschen stärker waren, und mußte sich trotzdem geschlagen geben. Die Männer erreichten das Schiff. Einer von ihnen hatte sich hingekniet, nach einer Leine gegriffen, an deren Ende ein krummer Haken hing. Zielsicher warf der Mann Haken und Leine in die Höhe. Das krumme Metallstück hakte sich an der Bordwand fest. So blieb auch das kleine Ruderboot mit dem wesentlich größeren Zweimaster verbunden. Der Werfer machte den Anfang.
    Er hangelte sich mit kräftigen, geschickten Bewegungen an der Leine hoch und turnte elegant über die Bordwand.
    Seine drei Gefolgsleute warteten noch. Erst als der erste das

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