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Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Titel: Liona Lix - Wer will schon einen Drachen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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herein, als ob in meinem Maul eine Party mit freiem Mäusebier stattfände. Leichtgläubige Dinger! SCHMATZ .)

    Fische: null.
    (Aber wartet nur, ihr glibschigen Goldflossen! Wer zuletzt fischt, dem flutscht keiner mehr weg! Ich hab Geduld – grrr!)
    Wetter: soweit okay. Könnte allerdings etwas heißer sein, damit der dämliche Goldfischteich etwas mehr austrocknet und die Viecher mir endlich bequem serviert werden. Tatze rein – ZACK – und mampf!
    Andere Katzen in der Umgebung haben sich noch nicht rangetraut. Gut so. Sollen mir bloß vom Fell bleiben.
    Oktavias Laune ist immer noch prächtig.
    Meine seit eben nicht mehr.
    Was für ein hinterhältiger Tag! Alles fing so gut an. Sieben Mäuse schon vor dem Frühstück verspeist und einen kuscheligen Platz auf der Eiche, an der die lange Schaukel hängt, entdeckt. Dachte das erste Mal, dass es möglicherweise doch eine gute Entscheidung war, noch einmal umzuziehen. Ja, aber dann!

    Gerade als ich mich - eingekuschelt in meinRuhekissen vor dem Herd - von meinem Kletterausflug auf den Baum erholte und es Zeit fürs Abendessen wurde, schlug der Tag GANZ plötzlich GANZ mies zu.
    Ich hätte natürlich schon stutzig werden sollen, als Oktavia vorhin anfing, in der Küche zu hantieren. Freiwillig Zauberbrühen aufzusetzen ist sonst gar nicht ihre Sache. Sie ist ja mehr fürs handfeste Hexen: Zaubersprüche, Vollmondtänze, Gewitterzischen und so.
    Aber noch stutziger hätte ich werden sollen, als sie die Erbsenmischung ihrer allerliebsten Freundin Luisetta in den Kessel kippte. Eine Liebesmischung! Wie kommt Oktavia nur auf die dusselige Idee, dass in ihrem Leben noch irgendetwas oder irgendjemand fehlen könnte! Und dann ausgerechnet ein Mann! Knirschender Mäuseknochen! Wer braucht einen Mann im Haus, wenn er einen Kater hat?
    Möchte wissen, was Liona dazu sagt, wenn sie Wind davon bekommt.
    Nicht, dass sich Liona oft auf meine Seite schlagen würde. Das dumme Kind hat unbegreiflicherweise die Vorstellung, Haustiere (und da schließt sie Katzen und Kater mit ein) sollten schmusig, sanft und absolut wild auf streichelnde Hände sein. Als ob wir Teddybärenwären!
    Außerdem hat Liona generell für Oktavias und meinen Beruf wenig Verständnis. Der kleine Starrkopf möchte lieber hundestinkignormal und froschlangweilig leben wie die meisten bemitleidenswerten Zweibeiner auf dieser Welt. (Andere Kinder wären dankbar, in einem Hexenparadies zu leben!) Aber in dieser speziellen Sache könnte ich mir gut vorstellen, dass Liona doch mal mit mir einer Meinung ist.
    Diese spinnige Liebesidee von Oktavia macht mir ein wenig Sorge.

Große Kessel und kleine Lügen
    Der Hexenhügel hinter der Schule ist nicht nur eine hammerstarke, sondern auch eine ziemlich steile Sache. Rauf und runter rasen Liona und Anton abwechselnd über die Dellen und Kuhlen und setzen sogar über kleine Felsvorsprünge, wie echte Rennprofis. Und wenn sie nach dem Sprung doch mal falsch aufkommen und das Rad breitflächig im Gras landet, hüpfen sie lachend gerade noch rechtzeitig vom Sattel und stören sich nicht an ein paar Schrammen oder blauen Flecken.
    Auch Marilotta, Constanze und viele andere Kinder sind mit ihren Fahrrädern da. Oh, so viel Spaß hatte Liona schon lange nicht mehr! Das Querfeldein-fahrenist fast so gut wie Autoscooter fahren auf dem Jahrmarkt!
    Vielleicht hätte sich Liona von Mama doch ein Fahrrad zum Geburtstag wünschen sollen. Denn einen Hund wird sie ja bestimmt nicht bekommen … (Obwohl ein kleiner Funken Hoffnung in Liona immer noch glüht!)
    „Bis morgen in der Schule!“, ruft Marilotta und winkt Liona zum Abschied.
    „Bis morgen!“, ruft Liona fröhlich zurück und macht sich gut gelaunt auf den Weg nach Hause.
    Ach, wie schön sich alles anfühlt hier in Hennerswalde!
    Mit Schwung öffnet Liona die blau angestrichene Gartenpforte, ist mit drei Sprüngen über den
    Kiesweg an der Haustür und stürmt sofort in die Küche. „Mama! Es war sooo toll!“
    Mama Oktavia sitzt noch immer am Küchentisch und blättert in einem dicken Katalog. Eine kleine Schüssel mit einem Rest Brühe steht vor ihr.
    „Oh, bin ich zu spät zum Essen?“, ruft Liona. „Ich hab Anton im Wald getroffen und er hat mich gefragt …“
    Und Liona sprudelt und sprudelt, bis Mama Oktavia sie lachend unterbricht. „Nein, du bist nicht zu spät. Ich freue mich, dass du so viel Spaß hattest! Du musst Anton und die anderen bald mal zu uns einladen.“ Sie steht auf und räumt die leere Schüssel

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