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Lizenz zum Töten: Die Mordkommandos der Geheimdienste (German Edition)

Lizenz zum Töten: Die Mordkommandos der Geheimdienste (German Edition)

Titel: Lizenz zum Töten: Die Mordkommandos der Geheimdienste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Egmont R. Koch
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Ladens engsten Vertrauten Ahmed al-Kuwaiti, der eigentlich Ibrahim Said Ahmad Abd al-Hamid heißt, dessen Bruder Abrar und beider Familien, bin Ladens drei EhefrauenAmal, Siham und Khayriya, seine Söhne Khalid und Hamza und seine Töchter Safiyah, Miriam und Sumaya. Eineinhalb Stunden dauert der Flug, er verläuft ohne Zwischenfälle.
    Im Weißen Haus vertreibt sich Barack Obama unterdessen die Zeit mit Kartenspielen. »Ich werde hier nicht bleiben, ich halte die Anspannung nicht aus«, sagte der Präsident nach Erinnerung seines damaligen persönlichen Assistenten Reggie Love zu seinem Team im Krisenraum, in den die Jagd auf bin Laden via Satellit übertragen wird. Daraufhin verschwindet er mit Love und dem Fotografen des Weißen Hauses im privaten Esszimmer, um sich beim Kartenspiel abzulenken.
    Versteck in Abbottabad: In dem von einer hohen Mauer umgebenen Haus lebte Osama bin Laden mit seiner Familie sowie einigen Vertrauten.
    Es ist weit nach Mitternacht, als die Hawks das Anwesen in Abbottabad erreichen, das völlig im Dunkeln liegt. Auch in den umliegenden Häusern brennt kein Licht. Kurz bevor sich die SEALs aus Bissonettes »Chalk One« über dem Dach des Zielobjekts abseilen können, gerät der Helikopter ins Trudeln, macht eine Neunzig-Grad-Drehung, sackt durch und bohrt sich mit der Nase in den weichen Untergrund. Eine Bruchlandung im Garten des Erzfeindes. Das Hinterteil des Hawk lehnt von innen an der drei Meter hohen Außenmauer des Anwesens, ragt über sie hinweg. Zum Glück ist niemand verletzt. Schnell verlassen die Elitesoldaten die Kabine unter den sich noch immer ächzend drehenden Rotorblättern. »Wir waren innerhalb der Mauern und am Leben«, schreibt Bissonette, auch wenn der Crash die Bewohner des Hauses und die ganze Nachbarschaft geweckt haben dürfte, »konnten wir unseren Auftrag immer noch erfüllen«. »Chalk Two« hat die Havarie über dem Dach des Hauptgebäudes gesehen und sofort entschieden, außerhalb der Mauern aufzusetzen, in der Nähe des Haupttores.
    Was jetzt folgt, ist einstudierte Antiterror-Choreografie. Die SEALs kennen jede Ecke des viertausend Quadratmeter großen Anwesens mit den verschiedenen Hofabschnitten, Mauern, Toren, Nebenhäusern. Mit Hilfe gestochen scharfer Satellitenbilder und heimlich vor Ort gemachter Fotos haben sie ihren Einsatz an Modellen immer wieder geübt. Verschiedene Teams schwärmen aus, um von verschiedenen Seiten in das zweistöckige Haus vorzudringen. Überall werden Außentore und Stahltüren aufgesprengt, auf dem Dach geht ein Scharfschütze in Stellung, draußen patrouillieren zwei SEALs (»assaulter«) mit einem scharfen Hund. Nichts bleibt dem Zufall überlassen. Bissonettes Team »säubert« einen der Innenhöfe und stürmt dann zum Haupthaus, um den Angriff zu unterstützen.
    Plötzlich »fetzte ein Feuerstoß aus einer Kalaschnikow durch das Glas einer Tür«, schreibt Bissonette, »ich rollte zur Seite, als die Kugeln wenige Zoll über meinen Kopf vorbeipfiffen«. Ahmed al-Kuwaiti sitzt in der Falle, aber er will sich nicht kampflos ergeben. Bissonette und sein Teamkollege schießen sofort zurück. Dann hören sie eine Frau aus dem Zimmer rufen, Sekunden später taucht sie mit einem Bündel im Arm im Schussfeld auf. Die Laserpunkte ihrer Waffen tanzen um ihren Kopf. Al-Kuwaitis Frau Mariam presst einen Säugling an ihre Brust: »Ihr habt ihn erschossen, er ist tot!«
    »Ich sah ein Paar Füße in der Tür des Schlafzimmers. Ich konnte nicht wissen, ob er noch lebte, und ich ging kein Risiko ein. Ich legte an und gab mehrere Schüsse ab, damit al-Kuwaiti mit Sicherheit ausgeschaltet war«, schreibt der SEAL. Natürlich ist Bissonettes Geschichte billigste Lanzer-Belletristik, ein Epos über die ganz harten Jungs für die ganz harten Fälle. Und doch ist sie ein authentisches Zeugnis dafür, dass es sich bei der Mission »Neptuns Speer« um eine blutige Hinrichtungsorgie handelte, die auch keine Rücksicht auf Frauen nahm: »Der point man feuerte … sofort einen Schuss ab. Die Kugel traf den Bewohner, der später als Abrar al-Kuwaiti identifiziert wurde; er verschwand in dem Zimmer. Langsam rückte das Team weiter in den Flur bis zu der Tür vor. Abrar al-Kuwaiti war verwundet und krümmte sich auf dem Boden. Gerade als die Soldaten erneut das Feuer eröffneten, warf sich seine Frau Bushra schützend vor ihn. Der zweite Feuerstoß tötete beide.«
    Schüsse auf einen Menschen, der sich schon verwundet am Boden krümmt, Schüsse auf

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