Lloyd, Sienna
gezwungen, mich einzumischen und dir eine Falle zu stellen, damit du dich deinen Problemen stellst.“
„Vater, ich werde mich scheiden lassen.“
„Das kommt überhaupt nicht in Frage.“
„Wie bitte?“
„Du hast mich ganz richtig verstanden. Rebecca ist die Frau, die du gewählt hast, in guten wie in schlechten Zeiten.“
„Du kannst mich nicht zwingen, mit ihr zusammenzubleiben.“
„Doch, genau das tue ich. Vorgestern haben Rebecca und ich uns mit unseren Anwälten getroffen. Ich habe ihr die Hälfte der Anteile an LūX überlassen, die andere Hälfte gehört dir. Ich habe dir dieses Unternehmen, für das ich unermüdlich gearbeitet habe, anvertraut. Ich werde nicht zulassen, dass du es für die Rehaugen einer kleinen Sterblichen in den Ruin treibst.“
„Héloïse hat mit dieser Sache absolut nichts zu tun!“
„Oh doch. Seitdem sie hier ist, kümmerst du dich nicht mehr um die Verträge, du fährst weg, verhandelst keine Preise mehr. Hast du den Verstand verloren? Ich habe mit meinen Beratern gesprochen. Folgender Vorschlag: Wenn du bei Rebecca bleibst und LūX weiterhin Gewinne schreibt, wird sie sich nicht in die Geschäfte einmischen und das Unternehmen dir überlassen, wie sie es schon immer getan hat. Lässt du dich scheiden, erhält sie deine Anteile als Entschädigung. Sie wird die Hauptaktionärin des Unternehmens sein, das dann jedoch nicht mehr im Familienbesitz ist.“
„Du vergisst, dass bei einer Scheidung wegen schuldhaften Verhaltens alle Klauseln null und nichtig sind.“
Rebecca mischt sich ein und spielt Theater.
„Welches schuldhafte Verhalten, Gabriel? Ich wurde entführt und kann mich an nichts erinnern. Ich habe eine Bescheinigung eines Psychiaters über meine posttraumatische Amnesie.“
„Du hast mich für einen anderen verlassen, Rebecca.“
„Hast du dafür einen Beweis?“
Gabriel verstummt. Edgar nutzt die Gelegenheit, um ihm den Gnadenstoß zu versetzen.
„Wenn Rebecca LūX erhält, erhält sie auch das Haus, die Autos, deinen ganzen Besitz. Magda und Charles werden nicht mehr für dich arbeiten, sondern für sie, denn ihre Verträge laufen noch zwei Jahre. LūX hat unser Leben verändert, willst du wirklich alles für ein Mädchen aufs Spiel setzen, das in lächerlich wenigen Jahren tot sein wird? Ich gebe dir die Gelegenheit, über den Vertrag nachzudenken. Du hast 48 Stunden, mein Sohn. Wenn du dich dagegen entscheidest, musst du dir anderswo ein neues Leben aufbauen. In meinem Herzen wirst du kein Lamberson mehr sein und ich werde mit sämtlichen mir zur Verfügung stehenden Mitteln alle Spuren deiner Existenz auslöschen. Gute Nacht. Denke darüber nach.“
Man hört, wie eine Türe geschlossen wird, dann sind Schritte zu hören.
„Keinen Schritt weiter, sonst schwöre ich …“
„Mein Großer, wir werden diese Krise meistern. Aber lass' mich dir alles erklären. Ich bin gegangen, weil ich unglücklich war. Ich habe gedacht, ich könnte von Neuem beginnen, doch dann habe ich gemerkt, dass wir beide füreinander geschaffen sind. Jetzt machst du eine ganz ähnliche Erfahrung. Ich gebe dir Zeit, auch du wirst dir dessen schlussendlich bewusst werden müssen. Du bist mein Mann. Meine große Liebe.“
„Verschwinde!“
Wortlos verlässt Rebecca den Raum. Charles ist verdutzt über das Gespräch, das wir mit angehört haben. Magda murmelt „Armer Junge“. Wir schweigen einen Moment, dann höre ich Gabriels Schluchzen im Mikrofon. Ich stehe auf, um zu ihm zu gehen, doch Magda hält mich am Arm fest.
„Er muss jetzt alleine sein, Héloïse.“
Fortsetzung folgt!
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