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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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hier. Lass mich einfach zu dem Kaktus gehen. Ich hocke mich dahinter, und niemand kann sehen, was ich tue.«
    »Wie aufregend. Das stört dich? Nach der letzten Nacht?«
    »Ja, es stört mich.«
    »Okay, okay. Was soll’s, warum nicht? Was immer mein Schätzchen begehrt.«
    »Was ist mit den Schuhen?«
    Er stieß ein bellendes Lachen aus. »Was immer es begehrt, bis auf das.«
    »Leih mir nur für zwei Minuten deine Schuhe, ja?«
    »Und was soll ich tragen?«
    »Du kannst solange im Auto sitzen bleiben.«
    »Das ist hier kein Wunschkonzert. Ich komme mit.«
    Natürlich. Hast du gedacht, er lässt sich die Gelegenheit entgehen, dir zuzusehen?
    »Los«, sagte er. »Ich bin direkt hinter dir.«
    Pamela ging auf den Kaktus zu. Sie bewegte sich langsam und vorsichtig, um nicht in die glitzernden Glasscherben am Straßenrand zu treten, und achtete darauf, den stachligen Feigenkakteen und Cylindropuntia nicht zu nah zu kommen. Trotzdem bohrten sich Steinbröckchen in ihre Fußsohlen. Sie zuckte und biss die Zähne zusammen. Manchmal brachte sie der glühend heiße Boden dazu, scharf die Luft einzusaugen. Doch sie ging weiter, den ganzen Weg bis zum Orgelpfeifenkaktus.
    Sie trat dahinter.
    Rodney blieb neben ihr stehen. »Ist dir was aufgefallen?«, fragte er. »Niemand ist vorbeigekommen.«
    »Tatsächlich«, murmelte sie. Es interessierte sie nicht.
    »Du hättest dir die Schmerzen ersparen können.«
    Pamela blickte zur Straße zurück. Sie schien immer noch in beide Richtungen leer zu sein. Nur Rodneys Auto war zu sehen. Es hockte geduckt im Sonnenlicht wie ein Tier aus Metall. Eine Bestie mit einer verdorbenen Seele. Sie wartete nur darauf, dass sie zurückkamen, damit sie sie in Rodneys Höhle schleppen konnte.
    Ich steige nicht wieder dort ein.
    »Los, mach schon«, sagte Rodney.
    »Nicht, wenn du zusiehst.«
    Seine Oberlippe hob sich. »Das gibt’s doch nicht. Hast du die letzte Nacht vergessen? Ich habe jeden Zentimeter von Kopf bis Fuß gesehen.«
    »Das war gestern Nacht, heute ist ein neuer Tag.«
    »Heb deinen Rock und hock dich hin, Süße.«
    Mit zusammengekniffenen Augen sah sie ihn an und schüttelte den Kopf.
    Rodney lachte leise. Dann drückte er die Pistolenmündung gegen ihre Nasenwurzel. Es schmerzte in ihren Augen, als blickte sie überkreuz.
    »Willst du sterben?«, flüsterte er.
    »Nein.«
    »Willst du, dass ich dir so wehtue, dass du lieber tot wärst?«
    »Nein.«
    »Gut.« Rodney trat zwei Schritte zurück. Er zielte weiter auf ihr Gesicht und ging in die Hocke. »Wie wär’s, wenn du einen Cheerleader-Tanz für mich hinlegst?«, sagte er.
    »Was?«
    »Ich wollte eigentlich warten, bis wir zu Hause sind, aber jetzt möchte ich gleich einen sehen.«
    »Einen Tanz?«
    »Einen guten. Tu so, als wäre es ein Abendspiel an der guten alten Jackson High. Es ist der vierte Versuch, und deine Jungs müssen unbedingt das Tor machen.«
    »Meine Füße.«
    »Du bist diejenige, wegen der wir angehalten haben. Du wolltest unbedingt die ganze Strecke bis hierher laufen, damit du dich hinter einem Kaktus verstecken kannst. Wessen Schuld ist es also, dass deine Füße kaputt sind?«
    »Ich kann nicht mit gefesselten Händen tanzen.«
    »Natürlich kannst du das.«
    »Aber nicht gut. Du willst doch, dass ich hochspringe, oder? Du willst, dass ich meinen Rock und meinen Pullover in die Luft fliegen lasse. So stellst du es dir doch vor, oder? Tja, das kann ich nur, wenn meine Arme frei sind.«
    Seine winzigen Augen starrten sie an. »Das einzige Problem ist«, sagte er, »dass du versuchen wirst, wegzurennen, wenn ich dir die Handschellen abnehme.«
    »Nein.«
    »Doch. Ich bin kein Idiot. Sehe ich aus wie ein Idiot?«
    »Wohin sollte ich rennen? Wir sind mitten in der Einöde.«
    »Du könntest zum Auto laufen.«
    »Du hast die Pistole.«
    »Das stimmt allerdings.« Seine Augen verengten sich zu rosafarbenen Schlitzen. »Wurdest du schon mal angeschossen?«
    »Nein.«
    »Es tut weh. Wenn du mich dazu bringst, auf dich zu schießen, wird es sehr wehtun. Weil ich dich nämlich nicht töten werde. Ich werde nicht alles kaputt machen, indem ich dich töte, egal, was du tust. Aber ich werde dich anschießen, um dich aufzuhalten. Und das tut weh. Und es ist erst der Anfang deiner Schmerzen, weil ich Verräter nicht leiden kann.«
    »Ich werde nicht versuchen, wegzulaufen«, sagte sie. »Okay?«
    »Das würde ich dir auch nicht raten.«
    Sie streckte ihm die Hände entgegen.
    Rodney stand auf. Er nahm die Pistole in die

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