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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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dehnte sich in Rodneys Griff und wurde von ihrer Schulter gezerrt, konnte sie jedoch nicht aufhalten. Sie landete auf ihm, mit dem Bauch auf seinem Gesicht. Er presste ihr die Pistole gegen das Ohr.
    Sie packte sein Handgelenk und drückte die Hand zur Seite. Er schien nicht viel Kraft zu haben. Mit einem Rülpser drang der Geruch von gebratenem Essen aus seinem Mund.
    Er wand sich. Sein Kopf fühlte sich unter ihrem Bauch wie ein Fußball an. Ein Fußball mit einem harten hervorstehenden Kinn – mit Atem, der durch ihren Pullover strömte und sich wie warmes Wasser auf ihrer Haut ausbreitete. Der Fettgeruch würde in den Stoff eindringen. Dort haften bleiben. Vielleicht sogar in ihre Haut sickern.
    Sie überlegte, ob sie ihn so ersticken könnte. Indem sie einfach auf seinem Gesicht liegen blieb, bis er starb.
    Es wäre eine gute Art, ihn zu erledigen – ihn mit genau dem Körper zu ersticken, von dem er besessen war, wegen dem er Jim getötet hatte und den er so unbedingt benutzen, verletzen und besudeln wollte.
    Töte ihn damit!
    Sein Gesicht drückte gegen ihren Bauch, und er begann, nach ihr zu schnappen, das Kinn ruckte auf und ab, Zähne packten ihren Pullover, er biss und biss, versuchte, sie zu erwischen. Pamela zog den Bauch ein. Er setzte nach, schnappte weiter. Sein Speichel durchnässte den Pullover bis auf ihr Fleisch.
    Als sie sich nach oben stemmte, zwickte er sie durch den Pullover in die Haut.
    »Ahhh!«, schrie sie.
    Sie entkam seinen Zähnen, doch er setzte sich auf und schnappte weiter zu. Mit der linken Hand hielt sie immer noch die Pistole zur Seite. Mit der rechten versuchte sie, seinen Kopf hinabzudrücken. Sein Gesicht kam näher, zwang ihre Hand zurück, schob ihren Oberkörper nach oben, bis sie auf Knien hockte und den Hügel seines Bauchs hinunterzurutschen drohte. Sie war kurz davor, zu fallen.
    »Nein!«, kreischte sie und bohrte ihren Daumen in sein Auge. Er verkrampfte sich und brüllte.
    Auf Knien schwankend griff Pamela nach der Pistole. Ehe sie sie mit der rechten Hand erreichen konnte, befreite er seinen Arm. Er schlug ihr die Waffe gegen das Jochbein.
    Sie kippte zur Seite.
    Im Fallen dachte sie: Schon wieder versaut. Ich bin so gut wie tot. Ihre Schulter schlug auf dem Boden auf. Der Aufprall rüttelte ihren ganzen Körper durch. Sie spürte, wie spitze Schotterstücke sich in ihren Arm, die Hüfte und die Seite des Beins bohrten. Aber nur einen Augenblick lang, dann rollte sie weiter. Sie prallte mit dem Rücken auf den Boden und rutschte ein Stück.
    Als sie zum Stillstand kam, hob sie den Kopf und sah zu Rodney. Er lag eingerollt auf der Seite, die hohle linke Hand bedeckte das Gesicht, als wollte er auffangen, was auch immer aus seiner Augenhöhle tropfen könnte. Die rechte Hand schwenkte hin und her und versuchte, die Pistole auf sie zu richten. Er stieß ein hohes Jaulen aus.
    »Soll ich noch mal für dich tanzen?«, keuchte Pamela, während sie sich aufsetzte. »Ich tue es noch mal für dich.« Sie beugte sich vor, zog die Beine an und setzte die Füße auf den Boden. »Welchen Tanz möchtest du?« Sie stand auf. Die Pistole war immer noch auf sie gerichtet, aber er schien sie nicht ruhig halten zu können. »Willst du meinen Lieblingstanz sehen?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, klatschte sie in die Hände und begann, rückwärts zu marschieren, während sie sang: » L! O! S! E! R! Du bringst’s nicht mehr! Du Loser! Du Loser! «
    Der Schuss wirbelte die Erde neben ihrem rechten Fuß auf. Dreck spritzte an ihr Bein.
    Sie drehte sich um und rannte los. Der nächste Schuss warf die Erde ein paar Meter links vor ihr auf.
    Zwei weg, bleiben noch fünf. Schieß weiter daneben! Bitte schieß weiter daneben!
    Sie wich einer Gruppe von Feigenkakteen aus und verschärfte das Tempo: das Kinn gesenkt, der Rücken gebeugt, die Arme pumpend, die Beine weit ausschreitend …
    Aber nicht weit genug. Nicht schnell genug.
    Sie schnappte nach Luft. Schweiß überströmte ihren Körper. Sie wusste, dass sie schneller rennen musste als jemals zuvor, doch es erschien ihr so schrecklich langsam . Ein schwerfälliges Tempo. Nicht mehr als ein Trott!
    Nicht schnell genug, um einer Kugel zu entkommen. Keine Chance.
    Doch Rodney war auf einem Auge blind, musste schreck liche Schmerzen haben und war vor allem anscheinend kein guter Schütze. Er hatte sie bereits zweimal aus ziemlich kurzer Distanz verfehlt. Und jetzt war sie schon viel weiter weg.
    Warum schießt er nicht? Sie blickte

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