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Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Lockruf der Toten / Magischer Thriller

Titel: Lockruf der Toten / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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nicht.
    »Ist sie …?«
    »Das will ich hoffen«, sagte Eve. »Andernfalls wäre bei dem hier nämlich der Akku leer.«
    Ich kämpfte mich unter einer Wolke schockierten Unglaubens heraus und wandte mich ihr zu. »Du hättest mich nicht zu retten brauchen.«
    »Tut mir leid, aber mein Schwert schlägt deine …« – ein Blick auf meine Hand – »… Handpuppe.«
    »Es ist ein Glassplitter«, sagte ich, während ich ihn höher hob.
    Ihre Lippen zuckten. »Ah.« Eine Pause, dann wurde sie ernst. »Du hast recht, Jaime. Du hattest sie erwischt, und vielleicht hätte ich dich auch den Rest erledigen lassen sollen, aber das hier?« Sie hob das Schwert. »Weniger Schweinerei. In mehr als einer Hinsicht.«
    Sie legte die Waffe auf den Boden, als Mays Geist sich vom Körper zu lösen begann.
    Ich starrte das Schwert an. Es war mindestens hundertdreißig Zentimeter lang und mit Symbolen beschriftet. Das Metall schimmerte, und mir fielen die Geschichten ein, die meine Nan mir erzählt hatte von Nekromanten, die Hinrichtungen oder den Tod von Verbrechern miterlebt hatten und Geister mit leuchtenden Schwertern sahen, die kamen und die Seelen mit sich nahmen. Das Schwert der Gerechtigkeit. Nicht die Sorte Waffe, die jeder hergelaufene Geist führen konnte.
    »Du bist ein – ein –« Ich brachte das Wort einfach nicht heraus. »Dieser Job, den du für die Parzen machst. Du bist ein …
Engel?«
    »Vielleicht.« Sie zwinkerte. »Vielleicht hab ich mir das Schwert auch einfach geborgt.«
    Sie packte Mays stillen Geist an den Schultern, riss ihn mit einem Ruck ganz los und verschwand.
    Ich stand da und starrte auf den Fleck hinunter, wo sie verschwunden war. Dann hörte ich einen dumpfen Aufschlag. Ich sah in Richtung Wohnzimmer und erwartete die Katze zu sehen, aber als das Geräusch sich wiederholte, kam es aus dem Keller. Ich hatte eine Verabredung, und ich war spät dran.
    Die Todeskammer war bemerkenswert sauber. Ich nehme an, darauf hätte ich gefasst sein sollen. Jeremy und Karl brauchten sich nicht in Wölfe zu verwandeln. Ein nicht unwesentlicher Aspekt bei schnellen und geschickten Killern ist es, schnell und geschickt töten zu können.
    Vier Leichen lagen auf dem Fußboden, alle mit gebrochenem Genick. Das einzige Blut, das zu sehen war, kam aus Karls Nase – er hatte im Getümmel einen Ellenbogen ins Gesicht bekommen. Er gab Jeremy ein paar Sekunden Zeit, es sich anzusehen, und stürzte dann zu Hope.
    Nachdem Jeremy sich überzeugt hatte, dass May tot und ich unversehrt war, wurde es Zeit, sich um die Beseitigung der Leichen zu kümmern. Er wusste mehr über das Thema, als man eigentlich wissen sollte. Jeremy hatte mir gegenüber erwähnt, dass dies zu den nötigen »Qualifikationen« eines Alpha gehörte – wenn er Clayton und Elena losschickte, um sich einen menschentötenden Mutt vorzunehmen, mussten sie hinterher oft Aufräumarbeit leisten. Er selbst hätte diese Kenntnisse als Alpha eigentlich nur lehren und weitergeben müssen. Aber als ich ihn an diesem Tag beobachtete, erinnerte ich mich daran, was er über die schreckliche Pflicht gesagt hatte, die Morde seines Vaters zu verbergen.
    Was meine Mutter mir auch immer angetan haben mochte, im Vergleich dazu waren es Kleinigkeiten.
     
    Bevor sie die Leichen entfernten, sah Jeremy sich auch Hope an. Während ich noch im Gang wartete, kam Eve mit Kristof zurück.
    »Ich sehe schon, wir müssen uns auch noch um ein paar Tote kümmern«, merkte sie an.
    Sie zeigte durch die Tür ins Fernsehzimmer, wo Murray und Brendan warteten, still und gedankenverloren. Ich erklärte. Als ich fertig war, ging ich zu Brendan hinüber.
    »Bist du so weit?«, fragte ich.
    »Ich …« Er zwinkerte verwirrt und fast benommen, als sei ihm die Tatsache, dass er tot war, erst jetzt wirklich bewusst geworden – nachdem er aus dem Raum entkommen war, in dem er gestorben war. »Ich nehm’s an.«
    »Ich mache das«, sagte Kristof; seine Stimme klang uncharakteristisch sanft. Er ging mit ausgestreckter Hand auf den jungen Mann zu. »Brendan, richtig?«
    Brendan schüttelte ihm die Hand. »J-ja, Sir.«
    »Kristof.« Er legte dem Jungen den Arm um die Schultern und führte ihn aus dem Zimmer. »Gibt es da einen Ort, den du gern besuchen möchtest, bevor wir gehen, Brendan?«
    Die Stimmen verklangen, als sie sich die Treppe hinauf entfernten. Eve ging auf Murray zu; er sprang sofort vom Sofa auf.
    »Ich wüsste ein paar Orte, die ich gern besuchen würde«, sagte er. »Meine

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