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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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jungen Damen nur ein paar Fragen stellen.«
    »Entschuldigung.« Eine matronenhafte Frau in einem rosafarbenen und gelben Kleid kam durch die Tür, einen Pflanzenkorb unter einem Arm. »Ich habe hier frisch gezogene Manigawurzel, die heute noch nach Tasc …«
    Die hochgewachsene Blondine trat ihr in den Weg. »Tut mir leid. Dieses Büro ist geschlossen.«
    Der Angestellte hinter der schmalen Theke blinzelte. »Geschlossen? Nein, wir haben bis sechs Uhr geöffnet.«
    »Es ist geschlossen«, wiederholte die Blondine, ohne sich zu ihm umzudrehen.
    »Aber er hat doch gerade gesagt…«, fing die Matrone an.
    Die große Frau legte der Frau eine Hand mitten auf die Brust und stieß zu. Die Matrone stolperte nach hinten, schaffte es kaum, das Gleichgewicht zu behalten, und starrte ihr Gegenüber an.
    »Nun, wenn Sie geschlossen haben, dann ist eben geschlossen!« Sie wirbelte herum und rannte aus dem Büro hinaus.
    »He, Moment mal!« rief der Angestellte und erhob sich von seinem Stuhl. »Offizielle Hafenangelegenheiten sind eine Sache, aber …«
    »Es wird nicht lange dauern.« Der junge Mann kam näher, während seine große weibliche Begleitung leise die Tür zudrückte und verriegelte. »Und es wird noch viel schneller gehen, wenn Sie sich kooperativ zeigen.«
    »Natürlich helfe ich Ihnen gern«, erklärte der Angestellte ungehalten, »aber das ist doch noch lange kein Grund, um zu schließen.«
    »Fragen werden viel leichter richtig verstanden, wenn niemand hereinkommt und stört«, sagte die Blondine.
    Welch schöne Stimme, dachte der Angestellte und starrte sie an. Alles an ihr war zauberhaft bis auf ihr Benehmen. Dabei waren Hafenpolizisten berühmt für ihre Höflichkeit.
    »Vielleicht«, sagte er plötzlich, »sollte ich mal eben telefonieren und mich rückversichern, ehe ich weitere Fragen beantworte.« Er griff nach dem Com-Gerät, das unter seinem Computerterminal befestigt war.
    Die Blondine erreichte ihn mit zwei langen Schritten und schloß ihre Finger um sein Handgelenk. »Das«, sagte sie leise, »sollten Sie lieber nicht tun.«
    Er versuchte, sich ihrem Griff zu entwinden, doch es war so, als wäre sein Handgelenk mit einer Drahtschlinge gefesselt. Er zwang sich, ruhig zu bleiben. Alles, was diese Leute wollten, waren einige Informationen, und warum sollte er sie ihnen verweigern? Da war noch die Hintertür, aber während sie sein Handgelenk losließ, kam ihm der Gedanke, daß es vielleicht doch keine so gute Idee wäre, wenn er versuchte, in dieser Richtung zu verschwinden. Warum sollte er sich den Tag - und vielleicht sogar nicht nur den - verderben lassen, nur um zwei total Fremde zu schützen?
    »Na schön.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Fangen Sie an und stellen Sie Ihre Fragen.«
    »Danke«, sagte der junge Mann. Sein linkes Augenlid zuckte deutlich wahrnehmbar. »Die Leute, hinter denen wir her sind, wollen eine ganze Welt ruinieren. Sie wollen doch nicht, daß das geschieht, oder?«
    »Natürlich nicht. Welcher rechtschaffene Bürger wünscht sich so etwas für eine Welt?«
    Das Zucken ließ nach, wenngleich es auch nicht ganz verschwand. »Siehst du?« Er sah wieder zu der riesenhaften Blondine. »Ich sagte dir doch, daß es klappen wird.«
    »Ich meine immer noch, wir sollten anders vorgehen, aber«, - sie hob die Schultern - »mach ruhig weiter!«
    Der Angestellte spürte, daß er innerlich leicht zitterte, obgleich er die richtige Entscheidung getroffen hatte.

7. Kapitel
    Obgleich sie sich zum erstenmal vollkommen entspannte, seit er sie kennengelernt hatte, sobald sie die Ionosphäre hinter sich gebracht hatten, blieb Flinx äußerst wachsam. Er war schon so weit herumgekommen und hatte schon soviel erlebt, daß ihm das Vakuum allein keinerlei Garantie für Sicherheit bot. Er hielt angestrengt Ausschau und lauschte aufmerksam, doch nichts näherte sich. Verkehr in der Umgebung von Alaspin gab es nicht. Das Com-Gerät blieb stumm. Sie waren allein.
    Clarity Held war von seiner Beschreibung der Teacher beeindruckt gewesen. Sie war überwältigt, als die langgestreckte schlanke Masse des Raumschiffs jenseits der Bullaugen der Fähre allmählich sichtbar wurde. Als sie es schließlich betrat, nachdem sie die Personenschleuse hinter sich gelassen hatte, blieb ihr nichts als sprachloses Staunen.
    Sie befanden sich in einem Bereich, der in einem Handelsschiff als Mannschaftsmesse eingerichtet gewesen wäre, den Flinx jedoch seine ›Höhle‹ nannte. In der Mitte befand sich ein

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