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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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schenken Ihnen Dinge. Wie dieses Schiff?«
    »Ich habe eine Menge interessanter Freunde. Die haben es eigentlich für mich gebaut.« Er schüttelte den Kopf, als die Erinnerung sich einstellte. »Ich weiß noch immer nicht, wie sie es bewerkstelligt haben. Irgendwie kam es mir so vor, als beherrschten sie es nicht so gut, aber andererseits schienen sie nichts besonders gut zu beherrschen. Erstaunliche Freunde.«
    »Oh, wie schön!« Sie erhob sich und trat von dem Teich zurück. »Was ist das?«
    Sie strich mit der Hand über ein Gebilde, das aussah wie ein Dutzend Möbiusringe, die um einen gemeinsamen Mittelpunkt kreisten. Wo sie sich trafen und ineinander verschlungen waren, schienen sie sich aufzulösen. Als sie einen der Ringe berührte, erfüllte ein tiefes Baßdröhnen den Gemeinschaftsraum. Die Berührung eines anderen erzeugte ein schrilles Pfeifen. Es gab nichts Sichtbares, das diese Anordnung etwa anderthalb Meter über dem Boden in seiner Position festhielt.
    »Ist das eine Art Schwerkraftprojektion?«
    »Ich weiß es nicht.« Er hob die Schultern. »Ich habe es ohne Beratung oder Gebrauchsanweisung erworben, fürchte ich.« Er nickte aufmunternd. »Strecken Sie eine Hand in die Mitte, dorthin, wo die Ringe verschmelzen.«
    »Warum? Wird es verschwinden?« Er lächelte. »Nein.«
    »Na schön.«
    Während sie ihn herausfordernd ansah, schob sie die Hand langsam in die Überschneidungszone. Ihre Finger waren leicht gespreizt. Augenblicklich schlossen sich ihre Augen, und ein Ausdruck reiner Seligkeit glitt über das Gesicht. Der Mund öffnete sich leicht, um den Blick auf krampfhaft zusammengebissene Zähne freizugeben. Langsam legte der Kopf sich nach hinten, dann kippte er nach vorn und nahm den Oberkörper mit wie ein Band, das im Wind flattert. Er mußte aufspringen und hinlaufen, um sie aufzufangen.
    Halb trug, halb schleifte er sie zur nächsten Liege und bettete sie behutsam auf die singenden Polster. Der Rücken ihrer linken Hand lag auf ihrer Stirn, und Schweiß sammelte sich auf der Haut wie Perlen. Diesen Ausdruck behielt sie etwa zwei Minuten lang bei. Dann blinzelte sie, wischte den Schweiß ab und drehte sich zu ihm um.
    »Das war nicht anständig«, sagte sie heiser. »Ich habe - so etwas nicht erwartet.«
    »Ich auch nicht, als ich das erste Mal meine Hand hineingesteckt habe. Es ist ein wenig überwältigend.«
    »Ein wenig?« Sie blickte sehnsuchtsvoll auf die schwebende Anordnung von Möbiusstreifen. »So etwas habe ich noch nie in meinem Leben empfunden, und meine Hand war nur für einen kurzen Moment dort. Aber das war doch nicht nur meine Hand, oder?« Sie schaute ihn fragend an. »Es war mein ganzer Körper.«
    »Es war Ihr gesamtes Sein, Ihr vollständiges Selbst, das völlig gefahrlos an eine Hochspannungsquelle angeschlossen war. Wenigstens glaube ich, daß es nicht gefährlich ist, sondern nur eine wundervolle Woge der Lust.«
    »Das sollte«, sagte sie mit Nachdruck, während sie sich auf der Liege aufsetzte, »eigentlich verboten werden.«
    Er wandte sich von ihr ab. »Das ist es auch.«
    »Ich habe noch nie von einem solchen Gerät gehört. Wo wird es gebaut?«
    »Auf einer illegalen Welt von illegalen Leuten. Es gibt dort keine Beschränkungen dafür, denn soweit ich weiß, ist das Ding das einzige seiner Art. Niemand sonst weiß, daß es existiert. Die Leute, die dieses Schiff für mich gebaut haben«, - er schaute sich im Gemeinschaftsraum um -, »haben auch das hergestellt. Ein weiteres Geschenk. Sie wollten sichergehen, daß ich ständig glücklich bin, daher haben sie mir die Mittel gegeben, um das zu erreichen.«
    »Man kann an soviel Glück und Seligkeit sterben.«
    »Ich weiß. Seine Schöpfer haben größere Toleranzen für alles, auch für Glück. Man muß die Dosis beachten. Ich benutze das Gerät nur, wenn ich ernstlich niedergeschlagen bin.«
    »Und sind Sie oft ernstlich niedergeschlagen, Flinx?«
    »Ich fürchte, das bin ich. Ich war schon immer etwas trübsinnig, und es ist jetzt noch schlimmer als in meiner Kindheit.«
    »Ich verstehe. Es geht mich zwar nichts an, und Sie brauchen mir nicht zu antworten, aber lebt auf diesem Schiff sonst noch jemand?«
    »Nur Sie und ich, es sei denn Sie zählen Pip und Scrap dazu.«
    Sie hob die Schultern. »Ich konnte nicht erwarten, daß Sie mir von Ihren illegalen Lieferanten erzählen.«
    »Das macht mir nichts aus. Sie sind wirklich ein nettes Volk. Etwas ganz Besonderes. Ich denke manchmal, daß sie wahrscheinlich im

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