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Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nichts.«
    »Ich denke, wir können es versuchen.« Clarity klang nicht sehr begeistert. »Die Photomorphen geben mehr Licht ab als jede andere Lebensform, die wir untersucht haben, und das ist nichts Besonderes, außer in kurzen Schüben. Es gibt da auch etwas wie einen langen Tausendfüßler, der über ein blaues Leuchten verfügt, das sich über die gesamte Länge seines Körpers erstreckt.«
    »Vielleicht können wir mehrere dieser Lebewesen einfangen, sie zusammenbinden und sie schließlich dazu benutzen, wenigstens den Boden zu erkennen. Vergeßt nicht, daß ich auch mit schwachem Licht sehr viel mehr ausrichten kann als ihr«, sagte Sowelmanu voller Hoffnung zu ihr. »Wenn Sie bei deren Licht einige Zentimeter weit sehen, dann kann ich wahrscheinlich bei der gleichen Anzahl von Licht doppelt so weit sehen. Jedenfalls weit genug, um einen sanft ansteigenden Weg nach oben zu finden, und vielleicht gefährliche Abgründe zu vermeiden.«
    »Dann laßt uns die Augen offenhalten!« sagte Flinx und grinste über seinen bitteren Scherz, »und nach jeglichem Wesen suchen, das sich bewegt und irgendeine Art von Licht produziert.«
    Während sie reglos dasaßen, lauschten und Ausschau hielten, gewöhnten ihre Augen sich an die Dunkelheit. Anderenfalls hätten sie niemals die Aussender schwachen Lichts gesehen, die nach und nach erschienen. Unglücklicherweise waren es fast ausschließlich Gleiter, fliegende Säugetiere, die in den größeren Höhlen lebten. Es war unmöglich, sie zu fangen, aber sie gaben dem verirrten Trio Anhaltspunkte, nach denen es sich orientieren konnte. Die einen Viertelmeter langen Flieger segelten zwischen Stalaktiten hin und her und stießen von der Decke herab.
    Rosafarbene dreieckige Muster blitzten unter ihren Flügeln auf und dienten ihnen untereinander als Identifikationsmerkmale.
    Es wurde fast laut in den Höhlen. Weitere Tiere erschienen nach und nach.
    »Sie haben sich vor unserem Licht, unseren Stimmen und Schritten verkrochen«, flüsterte Clarity. »Nun erobern sie sich die Dunkelheit zurück. Sie waren die ganze Zeit in unserer Nähe, haben uns beobachtet und abgewartet.«
    Während sie das sagte, stürzte einer der Gleiter ab wie ein Stein. Er schlug auf dem Boden liegend krampfhaft mit den Flügeln, wobei die Lichtzeichen auf seinen Flügeln hell leuchteten. Dann erhob er sich, ohne die Flügel zu bewegen, und kam direkt auf sie zu.
    Clarity und Sowelmanu waren ratlos und verwirrt, doch Flinx lächelte nur. »Pip hat gejagt. Ganz gleich, was mit uns geschieht, die Minidrachs werden nicht verhungern. Pip sieht zwar auch nicht viel besser als wir, doch sie kann die Lichtquellen verfolgen.«
    Sie hörten, wie die beiden fliegenden Schlangen sich auf den toten Gleiter stürzten. Beißen und Schlucken waren ein ungewöhnlicher Vorgang für Lebewesen, die normalerweise ihre Nahrung in einem Stück verschlangen, doch die Minidrachs waren eigentlich keine richtigen Schlangen. Sie hatten kleine Zähne, die sie zu einer Art des Kauens benutzten. Nahrung, die zu groß war, war immer noch besser als überhaupt keine Nahrung.
    Flinx fühlte sich viel besser, da er nun wußte, daß sein lebenslanges Schoßtier ihn so lange überleben würde, wie es Gleiter gab, die es jagen konnte. »Wenn es irgendwo Licht oder ein zu Gefühlen fähiges Wesen gibt, dann führt Pip uns. Wir sind hier nicht völlig zur Untätigkeit verdammt. Manchmal vergesse ich, daß Pip mehr sein kann als nur eine Begleiterin.« Plötzlich erstarrte er.
    Clarity spürte, wie er sich anspannte. »Was ist los? Stimmt etwas nicht?«
    »Hier ist noch irgend etwas anderes. Keine Gleiter oder irgendwelche kleinen Wesen. Etwas viel Größeres.«
    »Ein Vexfuß«, hauchte Clarity ängstlich. Er hätte keine Schwierigkeiten, sie in der Dunkelheit zu finden.
    »Nein. Etwas anderes. Kein Vexfuß. Nichts annähernd Ähnliches.«
    »Ich kann überhaupt nichts hören.«
    »Ich auch nicht«, meldete Sowelmanu, der die großen Augen anstrengte. »Woher wissen Sie, mein junger menschlicher Freund, daß dort draußen überhaupt irgend etwas lauert?«
    Flinx zögerte, dann reagierte er mit einem mentalen Achselzucken. Sie würden wahrscheinlich sowieso gemeinsam sterben, was machte es da aus, wenn sie die Wahrheit über ihn erfuhren?
    »Weil ich ihre Anwesenheit spüren kann.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Clarity. »Es ist nichts da, was man fühlen könnte.«
    »Ich meine auch nicht mit den Händen.«
    »Es gibt etwas, das Sie uns nicht

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