Loose Laos
nach Vinh (140 km, 120 000 Kip). Dort besteht Anschluss nach Ha Noi per Bus (alle 30 Min., 6 Std.) und Bahn (6x tgl., 6–7 Std., www.vr.com.vn ) und nach Ho-Chi-Minh-Stadt mit dem Flieger (2x tgl., 1 3/4 Std., www.vietnamairlines.com ).
Für die Einreise nach Vietnam ist ein Visum nötig, das die Vertretungen in Vientiane, Luang Prabang, Savannakhet und Pakxe ausstellen. Einreiseformalitäten für Laos s. S. 84 / 85 .
Historisch gehörte das Gebiet der Provinz Khammouan zum Reich Sikhottabong, dessen religiöses Zentrum sich im 1. Jt. bei That Phanom im heutigen Thailand befand. Nach 1353 war die Region Teil der Königreiche Lane Xang und Vientiane, bis sie nach der Niederlage vonKönig Anouvong Anfang des 19. Jhs. gegenüber Siam tributpflichtig wurde. Die siamesische Entvölkerungspolitik führte dazu, dass sich viele laotische Oberhäupter mit Schutzgesuchen an den vietnamesischen Hof wandten. Das machten sich wenige Jahrzehnte später die Franzosen zunutze, als sie im Namen Vietnams Anspruch auf diese Gebiete erhoben. Unter der Grande Nation wurde in den 20er-Jahren nördlich von Thakhek Zinn abgebaut und eine Eisenbahntrasse über die Annamitische Kordillere geplant. Im Zweiten Indochinakrieg gehörte die Mekongebene zum Einflussbereich der königlichen Regierung, während der Osten Pathet-Lao-Gebiet war. Ihre größte Ausdehnung hatte die Provinz nach der kommunistischen Machtübernahme in den 70er-Jahren, als sie fast bis nach Pakxan reichte. Mit der Gründung der Provinz Borikhamxai wurde sie schließlich auf ihre heutigen Grenzen reduziert.
Die Bevölkerung Khammouans zählt rund 340 000 Menschen, die sich in mindestens zwölf Gruppen unterteilen, darunter Makong, Kali, Kaleun, Phoutai und Weiße Hmong. In Thakhek leben neben Lao auch etliche Vietnamesen, allerdings längst nicht mehr so viele wie zur französischen Kolonialzeit, als ihre Zahl die der Lao um das siebenfache überstieg. Wirtschaftlich sind Holzverarbeitung, Handel, Reisanbau und seit 2010 der Nam-Theun-II-Damm von Bedeutung. Im Bezirk Hinboun wird Zinn gefördert. Zu den großen Flüssen der Provinz gehören neben dem Mekong der Nam Theun und der Xe Bangfai.
Der größte Teil des Verkehrs fließt über die asphaltierte Straße 13. Östlich von Thakhek führt die Straße 12 bis zur vietnamesischen Grenze. Pick-ups und Songtheos passieren die Strecke regelmäßig bis Gnommalat und Mahaxai. Die Straße 8B zwischen Gnommalat und Lak Xao ist bis 16 km nördlich von Ban Thalang ausgebaut. Eine dritte thai-laotische Freundschaftsbrücke zwischen Thakhek und Nakhon Phanom soll 2011 eröffnet werden.
Thakhek (Muang Khammouan)
Die kleinste der großen laotischen Mekongstädte, 335 km südlich von Vientiane, bekommt nur wenige Touristen zu Gesicht. Das mag zum einen daran liegen, dass das zwei Stunden entfernte Savannakhet mit seinem französischen Viertel einen attraktiveren Stopp auf dem Weg in den Norden oder Süden darstellt; zum anderen auch daran, dass viele gar nicht wissen, wie schön das Umland von Thakhek eigentlich ist.
Mit seinen 50 000 Einwohnern macht das Verwaltungszentrum der Provinz Khammouan einen verschlafenen Eindruck. Am internationalen Grenzübergang, vis-à-vis dem thailändischen Nakhon Phanom, kommen mehr Güter als Besucher an, obwohl der Name der Stadt eigentlich etwas anderes nahe legt (
tha khek
= „Gäste-Hafen“). Die kleine Innenstadt Ban Thakhek Kang spiegelt mit seinem rechtwinkligen Straßennetz, dem Springbrunnen und einer Reihe frankovietnamesischer Geschäftshäuser vor allem die jüngere Geschichte wider. In den zweistöckigen Villen , die vereinzelt entlang der Chao Anou Rd. stehen, wohnten einst die französischen Kolonialbeamten. Heute dehnt sich die Stadt nach Südosten aus, wo sich die neue Elite mit pompösen Palästen zu übertrumpfen versucht.
Thakheks Geschichte reicht mehr als 1500 Jahre zurück, als die Region Teil des indisierten Reiches Sikhottabong (oder Sri Gotapura) war. Im 14. Jh. wurde Sikhottabong von Fa Ngum ins Königreich der eine Million Elefanten integriert, wo es sich bis ins 18. Jh. als einflussreiches Fürstentum behaupten konnte. Das Stadtzentrum erhielt sein Gesicht zu Beginn des 20. Jhs., als die Franzosen hier die Provinzverwaltung etablierten. Die Bevölkerung bestand damals zu 85 % aus Vietnamesen. Die meisten flohen 1946 nach der blutigen Schlacht um Thakhek , als Frankreich im Kampf um die Rückeroberung des Landes mit den Lao Issara- und Vietminh-Kämpfern kurzen
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