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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine verführerisch unnahbare Lady
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ihm noch bei, wie er den Schmuck seiner Mutter
verpfändet«, sagte Lady Rathbourne. »Wenn du nicht augenblicklich damit
aufhörst, Olivia, darfst du dir nachher nicht das Feuerwerk anschauen.«
    Ihr frisch
angetrauter Gatte stand hinter Charlotte, hatte die Arme um sie gelegt und ließ
das Kinn auf ihrem Kopf ruhen, während sie sich von einer stillen Ecke des
Gartens aus das Feuerwerk ansahen.
    »Denkst du
auch gerade, was ich denke?«, fragte er.
    »Ich denke
gar nicht«, sagte sie. »Ich bin einfach ... glücklich.«
    »Ein ganz
schönes Spektakel«, meinte er. »Wie man es eher bei der Volljährigkeit
eines Sohnes erwarten würde. Oder bei der Krönung eines Königs.«
    »Oder wenn
die einzige Tochter – endlich – heiratet.«
    »Oder wenn
der letzte, jüngste, enervierendste Sohn – endlich – heiratet.«
    »Papa und
Lizzie haben gerne Gäste«, sagte sie. »Wenn es einen Grund zu feiern gibt,
freuen sie sich wie kleine Kinder.«
    »Leider
längst nicht so unschuldig«, erwiderte Darius. »Ich vermute eine
Familienverschwörung. Niemand war auch nur im Geringsten überrascht, als ich
verkündete, dich heiraten zu wollen. Außerdem kommt es mir höchst suspekt vor,
dass meine Großmutter sich zu besagter Zeit in Derbyshire aufgehalten hat. Sie
hasst das Landleben.«
    »Letztes
Jahr waren sie alle noch ganz erpicht darauf, dass ich Lord Rathbourne
heirate«, überlegte sie laut.
    »Lächerlich«,
fand er. »Jeder, der nur einen Funken Verstand hat, sieht doch, dass ihr beiden
überhaupt nicht zusammenpasst. Du wärst ihm nicht einmal annähernd schockierend
genug. Lady Rathbourne stammt von den Ungeheuerlichen DeLuceys ab. Verglichen
mit denen bist du der Inbegriff von Tugend und Anstand.«
    »Was
erklären dürfte, weshalb dein Bruder mich so entsetzlich langweilig fand«, sagte sie.
»Da blieb Papa und Lizzie wohl nichts anderes mehr übrig, als mit dir vorlieb
zu nehmen. Sie müssen ganz schön verzweifelt gewesen sein«, meinte sie
lachend.
    »Natürlich
waren sie verzweifelt«, erwiderte er. »Du wurdest schließlich mit keinem
Tag jünger. Fast hast du das Ende deiner besten reproduktiven Jahre erreicht –
wenn du sie nicht gar schon überschritten hast.« Er zog sie näher an sich.
»Vielleicht sollten wir unverzüglich mit dem Fortpflanzungsprozess
beginnen.«
    »Wir haben
doch schon begonnen«, sagte sie.
    »Ich
meinte, wir sollten die Sache methodisch angehen«, sagte er.
    »Jetzt?«,
fragte sie. »Hier?« Der Gedanke schien ihr durchaus reizvoll. Oh, wie
liederlich sie doch war!
    »Nicht
hier«, sagte er. »Und nicht jetzt, hastig und verstohlen, wie wir es
bislang getan haben. Diesmal machen wir es in einem richtigen Bett, wie es sich
gehört.« »Aber methodisch«, sagte sie.
    »Mach dich
nicht über die methodische Herangehensweise lustig, ehe du sie nicht
ausprobiert hast«, erwiderte er. »Lass uns nach Hause gehen,
Charlotte.«
    Mein
Zuhause, dachte sie, als der frisch gebackene Bräutigam sie über die Schwelle
trug, die sie schon so oft überschritten hatte.
    Sie hatte
ja sogar dabei mitgeholfen, aus Lady Margarets heruntergekommenem Haus ein
Zuhause zu machen. Was indes nicht heißen sollte, dass die Arbeiten
abgeschlossen wären, denn das waren sie noch lange nicht. Es blieb noch viel zu
tun. Doch während man sich in Beechwood House vielerorts noch unter Leitern und
Gerüsten hinwegducken musste, hatte Lizzie dafür gesorgt, dass das große
Schlafgemach rechtzeitig zur Hochzeit bezugsfertig würde.
    Das junge
Brautpaar könne die Nacht dort verbringen, ohne sich wegen herabfallenden
Stucks sorgen zu müssen, versicherte sie ihnen.
    Heute
hatten sie das Haus zudem ganz für sich. Die Dienstboten waren drüben auf
Lithby Hall, wo sich mittlerweile wohl das gesamte Dorf eingefunden haben
dürfte. Pip würde noch eine letzte Nacht bei seinen Großeltern verbringen und
bei der Gelegenheit auch seine zahlreiche neue Verwandtschaft kennenlernen.
Zuletzt hatte Charlotte ihn mit der Dowager Lady Hargate und seiner Cousine
Olivia zusammen gesehen, die ihm Whist beibrachten.
    Beechwood
House lag still und verlassen, und außer ihren Schritten und den seltsamen
Geräuschen, die ein altes Haus bisweilen macht, war kein Laut zu hören. Auch
draußen war der Lärm des Feuerwerks verhallt und nur noch das sommerliche
Konzert der Insekten und Nachtvögel zu vernehmen.
    Obwohl das
Schlafzimmer lediglich von der einen Kerze erhellt wurde, die Darius aus der
Halle mit nach oben genommen hatte, sah

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