Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
Vom Netzwerk:
Gewichtsklasse gerungen und waren manchmal sogar zusammen zum Angeln gegangen, wenn Morgie und Chong keine Zeit hatten. Aber all das hatte sich seit letztem September geändert.
    Zak Matthias war der Neffe von Rotaugen-Charlie. Und obwohl sie es nicht genau wussten, nahmen Benny und Nix an, dass Zak derjenige gewesen war, der Charlie erzählt hatte, was Benny in einem Packen Zombiekarten gefunden hatte: ein Bild des Verlorenen Mädchens.
    Lilah.
    Charlie hatte Benny verfolgt und versucht, ihm die Karte abzunehmen. Damals hatte Benny den Grund dafür nicht gekannt – doch kurze Zeit später erfuhr er, dass Charlie befürchtete, Lilah könnte den Leuten erzählen, was draußen im Leichenland vor sich ging: dass Kopfgeldjäger wie Charlie Kinder entführten und sie nach Gameland brachten, wo sie in den Zombiegruben kämpfen mussten, damit üble Burschen wie er Wetten auf die Sieger abschließen konnten.
    Rotaugen-Charlies Versuch, alles auszulöschen, was über das Verlorene Mädchen und Gameland bekannt war, hatte zum Tod von Nix’ Mom und des Erosionskünstlers Rob Sacchetto geführt – der Mann, der die Karte des Verlorenen Mädchens gezeichnet hatte.
    Mittlerweile ging Zak nicht mehr in die Schule. Sein Vater, Big Zak, behielt ihn zu Hause, und die ganze Familie wurde von den Leuten in der Stadt gemieden. Benny waren Gerüchte zu Ohren gekommen, dass Zak von seinem Dad verprügelt worden war, weil er ihm die Schuld für das gab, was mit Charlie passiert war.
    Trotz allem hatte Benny irgendwie Mitleid mit Zak. Er sah so einsam aus, wie er da hinter dem Spitzenvorhang am Fenster stand, ganz blass, weil er sich immer im Haus versteckte. Benny wollte ihn hassen, war sich aber sicher, dass Zak nicht geahnt hatte, welch schreckliche Folgen die Informationen haben würden, die er seinem Onkel gegeben hatte.
    Â»Sei vorsichtig, Tom!«, rief jemand, und Benny drehte sich schnell um. Tom war bis zum Rand der Veranda zurückgewichen.
    Â»Erschieß ihn, Tom!«, brüllte der Postbote der Stadt.
    Â»Nein!«, kreischten zwei Stimmen gleichzeitig und Benny schaute nach oben zum ersten Stock, wo die Houser-Zwillinge am Fenster standen. »Opa!«, schrien sie. Ihre Stimmen waren so schrill wie die verängstigter Vögel.
    Â»Erschieß ihn«, murmelte Morgie vor sich hin. Benny drehte sich zu ihm um und sah, dass Morgie vor Nervosität schwitzte. »Erschieß ihn.«
    Toms Pistole steckte noch immer in dem Holster an seiner Hüfte.
    Lilah schüttelte nur einmal kurz und entschieden den Kopf. »Nein, die Kugel wäre verschwendet.«
    Plötzlich bewegte sich etwas auf der Veranda ganz schnell – Tom, dessen Körper förmlich zu verschwimmen schien. Er packte den Zombie bei den Schultern und wirbelte ihn herum, sodass Opa Houser über seine Hüfte gehebelt wurde und mit dem Gesicht nach vorn auf die Bretter der Veranda krachte. Dann kniete sich Tom auf den Rücken des alten Mannes, packte dessen blasse Handgelenke und band sie mit einer Kordel zusammen, die er aus seiner Tasche gezogen hatte. Das Ganze dauerte nur wenige Sekunden.
    Â»Nehmt ihn mit«, befahl er, und zwei stämmige Männer traten zögernd auf die Veranda, zogen Opa Houser auf die Füße und schleiften ihn fort. »Bringt ihn in den Schuppen, aber befriedet ihn noch nicht.« Bei diesem Satz deutete er mit dem Kopf zum Fenster im oberen Stock.
    Einer der Männer wollte die Treppe hinaufgehen, aber Tomhielt ihn zurück. »Nein … wir wissen noch nicht, wo Jack, Michelle und Danny sind.«
    Benny hatte einen Kloß von der Größe eines Hühnereis im Hals.
    Â»Sollen wir helfen?«, fragte Chong in einem Ton, der eindeutig verriet, dass er seinen Vorschlag nicht wirklich ernst meinte.
    Â»Eindeutig nicht klug wie ein Krieger«, befand Morgie mit leiser Stimme.
    Â»Ich helfe«, sagte Lilah in ihrer eisrauen Flüsterstimme und bahnte sich einen Weg durch die Menschenmenge. Die meisten Stadtbewohner wichen vor ihr zurück, als sei sie ein wildes, gefährliches Geschöpf –, und Benny begriff, dass das im Grunde ja auch stimmte.
    Lilah nickte Tom kurz zu, dann schlichen sich die beiden vorsichtig ins Haus.
    Â»Sie ist auf jeden Fall eine Kriegerin«, meinte Chong, »aber auch völlig durchgeknallt.«
    Â»Sollten wir nicht auch reingehen?«, fragte Morgie. »Vielleicht brauchen sie

Weitere Kostenlose Bücher