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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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ansah, die wiederum Chong einen Blick zuwarf, der dann Morgie anblickte.
    Â»Tom hat gesagt, wir sollen hierbleiben«, stellte Nix fest.
    Â»Stimmt genau«, bestätigte Benny.
    Und schon im nächsten Augenblick setzten sich alle in Bewegung, packten ihre Holzschwerter und stürmten durch das Tor – außer Lilah, die genauso über den Zaun setzte, wie Tom es getan hatte. Dann rannten sie los, so schnell sie konnten.

Lilah lief ihnen allen davon. Aber seit letztem September hatten die anderen Muskeln aufgebaut und ihre Kondition verbessert, sodass sie nicht allzu weit zurückfielen. In einer lockeren Gruppe kamen sie um die Kurve bei der Getreidemühle und sprinteten dann die Oak Hill Road entlang.
    Benny grinste zu Chong hinüber, der zurückgrinste. Auf eine seltsame Art machte das Ganze Spaß. Sie waren Krieger, die letzte Gruppe von Samuraischülern auf der Welt. Und für Augenblicke wie diesen trainierten sie.
    In dem Moment, in dem sie nach links in die Mockingbird Street einbogen, hörten sie erneut Schreie.
    Es waren die schrillen, durchdringenden Schreie von Kindern.
    Bei diesem Geräusch verschwand das Grinsen von Bennys und Chongs Gesicht.
    Benny schaute zu Nix hinüber.
    Â»Mein Gott«, keuchte sie und rannte noch schneller.
    Die Schreie rissen nicht mehr ab. Für Benny sprach eher Angst als Schmerz aus ihnen – ein Gedanke, der eigenartigerweise etwas Tröstliches hatte.
    Nebeneinander bogen sie in die Fairview ein, ihre Holzschwerter mit schweißfeuchten Händen umklammert. Dann blieben sie wie ein Mann abrupt stehen.
    Am Ende einer Ladenzeile befanden sich drei Häuser – links das der Cohens, rechts das der Familie Matthias und in der Mitte das Haus der Housers. Vor dem mittleren Haus hatten sich Bewohner aus der ganzen Stadt versammelt, die meisten von ihnen mit Äxten, Mistgabeln und langstieligen Schaufeln bewaffnet. Benny entdeckte mindestens vier Personen mit einem Gewehr oder einer Pistole.
    Â»Da wohnt Danny!«, flüsterte Nix vielsagend.
    Benny und seine Freunde gingen mit Danny Houser in die Schule; Dannys Schwestern, die Zwillinge Hope und Faith, waren in der ersten Klasse.
    Tom war auf der Veranda und spähte durch die geöffnete Tür vorsichtig ins Innere des Hauses. Dann wich er zurück, denn aus dem Schatten des unbeleuchteten Wohnzimmers kam etwas auf ihn zu.
    Benny hielt den Atem an, als er sah, wie die Gestalt langsam, mit unsicheren Schritten und steifen Beinen durch die Tür trat, die Hände nach Tom ausgestreckt. Es war Opa Houser. »Nein!«, rief Benny, aber Tom wich weiter zurück.
    Opa Housers Augen waren so dunkel und leer wie Löcher, und seine Kiefer klackten aufeinander, als wolle er in die Luft beißen.
    Tiefe Trauer erfasste Benny. Er mochte Dannys Großvater – der alte Mann war immer freundlich und erzählte die lustigsten Anglergeschichten. Doch jetzt war Opa Houser verschwunden und durch ein Wesen ersetzt worden, das weder ein Bewusstsein noch Humor oder Intelligenz besaß und nur noch einentrügerischen äußeren Anschein von Menschlichkeit. Es war ein Zombie, getrieben von einem unstillbaren Hunger nach menschlichem Fleisch. Selbst aus zehn Metern Entfernung konnte Benny das leise Stöhnen des unendlichen Verlangens hören, das diese Kreatur ausstieß.
    Â»Er muss im Schlaf gestorben sein«, urteilte Nix außer Atem.
    Chong nickte. »Und er hat seine Schlafzimmertür nicht abgeschlossen.«
    Es war eine traurige und schreckliche Tatsache, dass jeder, der starb, als Zombie zurückkehrte. Aus diesem Grund schlossen die Bewohner der Stadt sich nachts in ihre Schlafzimmer ein: Nur selten war ein Zombie in der Lage, einen Türknauf zu bewegen, und keiner von ihnen konnte ein Vorhängeschloss öffnen oder einen Schlüssel drehen. Dass jemand im Schlaf starb und dann als Zom wiedererwachte, gehörte zu den größten Ängsten der Stadtbewohner.
    Denn so etwas konnte jederzeit passieren.
    Benny nahm rechts von sich eine Bewegung wahr und sah dann, dass Zak Matthias ihn durch das Seitenfenster des Nachbarhauses beobachtete. Benny hätte Zak zwar nicht unbedingt als Freund bezeichnet, aber die meiste Zeit waren sie gut miteinander ausgekommen. Sie waren im gleichen Alter, besuchten dieselbe Schule und gingen gemeinsam zu den Pfadfindern. Außerdem hatten sie in der gleichen Baseballmannschaft gespielt, in derselben

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