Lost Secrets 4
er sich von ihr.
„Alles in Ordnung, Ma’am?“
Sie ließ erleichtert den Kopf zurück ins Gras fallen. Zwar war sie voller roter Farbe, in Unterwäsche und um ein Haar in die Luft gesprengt worden – schon wieder! -, aber sie war am Leben und Jane war es auch.
„Alles bestens. Geben Sie Agent Moore Bescheid, dass es uns gut geht!“
„Nicht nötig“, kommentierte der andere Schütze und als Heather seinem Blick folgte, sah sie Eric im Sprint auf sie zukommen. Ganz offensichtlich hatte er die Explosion gehört.
Sie hob die Hand und winkte ihm. Sogar auf die Entfernung meinte sie sehen zu können, wie sich Erleichterung auf seinem Gesicht breitmachte.
Gleichzeitig mit ihm erreichte sie ein Mann mit einer Art Erste-Hilfe-Koffer.
„Das ist nur Farbe“, erklärte Heather noch immer im Gras liegend und beruhigte damit sowohl Eric, wie auch den Sanitäter.
Sie breitete die Arme aus, und Eric stürzte sich regelrecht auf sie. „Gott sei Dank“, murmelte er und küsste ihre rotverschmierte Stirn. „Ich dachte, … als plötzlich dieses Cottage in die Luft geflogen ist …“ Er schüttelte den Kopf. „Wir konnten keine Sprengstoffhunde einsetzten, sonst wäre uns das nicht entgangen.“
Heather umschloss sein Gesicht mit beiden Händen. „Es ist alles in Ordnung. Jane ist schwach, aber unverletzt. – Richtig?“, fragte sie an den Sanitäter gewandt.
Dieser nickte. „Sie ist dehydriert und hat einen Schock. Einige Prellungen und Schürfwunden im Gesicht. Auf den ersten Blick nichts Ernsthaftes.“
„Gut. – Geben Sie mir eine Wärmefolie.“
Der Sanitäter gab Eric die silberne Folie, und ehe Heather es sich versah, wurde sie darin eingewickelt.
„Wo war die Bombe?“, fragte er sie, ohne sie loszulassen.
„Unter dem Bett. Als ich Jane geschüttelt habe, um sie aufzuwecken, habe ich durch die Erschütterung den Countdown aktiviert.“
„Ich hätte dich nicht in diesen Bleianzug stecken dürfen. Er war viel zu unbeweglich und das Ausziehen hat dich wertvolle Zeit gekostet.“
Heather legte ihm eine Hand an die Wange. „Mach‘ dir bitte keine Sorgen. Und wenn wir schon dabei sind, vielleicht könnte uns jemand von hier wegbringen?“
Eric nickte. „Young, bereiten Sie den Abtransport vor.“
IV
Es hatte in ihrem Leben schon einige Gelegenheiten gegeben, bei denen Heather eine heiße Dusche genossen hatte, aber heute war es mehr. Heute fühlte es sich an, wie ein Vorgeschmack aufs Paradies!
Nachdem der Notarzt sein Okay gegeben hatte, war sie von Eric nach Dartfort in das schöne Haus an der Themse gebracht worden, während Jane ins Krankenhaus fuhr. Dann hatte er Janes Vater verständigt und ihm die frohe Kunde überbracht. Nach dem Auflegen hatte Eric Tränen in den Augen gehabt, so sehr hatte ihn die Freude und Erleichterung von Brian Abercrombie gerührt. Ein befreiender Moment, auch wenn sie wussten, dass zumindest für Heather diese Geschichte noch lange nicht zu Ende war. Ganz im Gegenteil.
Als ihre Finger schrumpelig wurden, stieg sie seufzend aus der Dusche und schlang sich ein Handtuch um den Körper. Ihr Blick fiel auf den kleinen Hocker neben dem Waschbecken, wo sorgfältig gebügelt und gefaltet ihr Entchen-Pyjama lag. Unweigerlich musste sie lächeln. Sogar der oberste Knopf war wieder angenäht worden.
Sie frottierte sich schnell die Haare und schlang sie zu einem losen Knoten im Nacken. Dann beschloss sie Eric den Gefallen zu tun, und schlüpfte in ihren Flanellpyjama mit dem berühmtberüchtigten Entenmuster.
Als sie damit bekleidet ins Wohnzimmer kam, wo Eric sich einen Whisky eingegossen hatte, hellte sich sein Gesicht vor Begeisterung auf.
„Ich weiß wirklich nicht, was du an diesem Fetzen findest.“ Heather setzte sich neben ihn auf die Couch und goss sich ebenfalls ein Glas ein. Die goldene Flüssigkeit entflammte ihre Kehle und wärmte sie von innen.
„Du siehst einfach zu süß darin aus.“
Sie schloss erschöpft die Augen und sank gegen die weiche Couchlehne. „Sag das nie wieder. Wenn ich heute noch etwas fitter wäre, würde ich dich für das Wort „süß“ verprügeln.“
„Ohne dass ich dafür bezahlt habe?“
Heather hob ein Augenlid und sah in Erics strahlendes Gesicht. „Weißt du, was mir zu denken gibt?“
Sein Lächeln glitt in ein Stirnrunzeln ab. „Nein. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich es heute Abend noch hören will.“
„Drei Minuten.“
„Was?“
„Der Countdown im Cottage. Die Uhr zählte
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