richtigen Familie.“
Heather schmolz bei diesen Worten förmlich dahin und warf einen Blick zu Schwester Anne, die plötzlich sehr still geworden etwas abseits stand und ein wissendes Lächeln auf dem Gesicht trug.
„Warte mal, Liam“, sagte Eric plötzlich. „Ich habe etwas gekauft für dich.“
Zu Heathers großer Verwunderung verschwand er für einen Moment im Haus und kam wenige Sekunden später wieder mit einem Paket zurück.
„Das ist für dich“, sagte er und gab den Karton Liam.
Der Junge riss vor Freude die Augen so weit auf, dass Heather schon meinte, sie würden ihm jeden Moment aus den Höhlen kullern. Er riss an den Ecken des Kartons, ließ sich kurzerhand damit auf den Boden nieder, bis er die widerspenstige Lasche endlich geöffnet hatte.
„Oh, ein Helm! Ein Helm! Kuck mal, Schwester Anne! Ich habe einen richtigen Reithelm!“ Er fuhr zu Eric herum, der sich vor ihn kniete und ihm den Helm abnahm.
„Ein richtiger Reiter braucht einen richtigen Reithelm“, erklärte er und stellte das Rädchen so ein, dass es Liam passen sollte. „Denkst du nicht auch, Heather?“
„Aber auf jeden Fall“, erklärte diese grinsend.
Die Freude des Jungen wärmte sie und schien all die Traurigkeit und Schrecken der Vergangenheit in den Hintergrund zu drängen. Seine Euphorie war ansteckend.
Eric setzte Liam den Helm auf und schloss den Verschluss unter seinem Kinn. „Perfekt!“, befand er. „Jetzt kann es losgehen.“
Wieder hüpfte Liam auf und ab, während Eric seine Autoschlüssel holte. „Komm, Liam. Wir bauen deinen Kindersitz aus Schwester Annes Wagen.“
Wie ein geölter Blitz schoss Liam voraus zum Auto und sah dabei mit seinem nagelneuen Kinderreithelm einfach großartig aus.
„Sie machen ihm eine riesen Freude“, sagte Schwester Anne mit feuchten Augen. „Es ist wundervoll.“
„Wir passen gut auf ihn auf“, versprach Eric. „Und ich bringe ihn heute vor sieben Uhr zurück.“
„Könnte er auch über Nacht bleiben?“
Schwester Anne sah Heather genauso verblüfft an, wie Eric. Diese zog die Schultern ein und sah entschuldigend zu ihm auf.
„Ich meine, wir könnten Pizza bestellen und irgendeinen dieser Disneyfilme ansehen. Dann bringen wir ihn morgen vorbei.“
Eric war noch einen Moment wie vom Donner gerührt, dann befreite er sich plötzlich aus seiner Starre und küsste Heather aus einem Impuls heraus.
Mit einem jungenhaften Lächeln ließ er von ihr ab und ging zum Wagen. Heather war etwas perplex und wurde das Gefühl nicht los, dass sie gerade über viel mehr als Pizza und Zeichentrickfilme gesprochen hatten.
Sie wandte sich Schwester Anne zu, die mit vor dem Schoß verschränkten Händen stumm lächelte.
„Sagen Sie mal“, begann Heather zögerlich, „diese Adoptionen. Welche Voraussetzungen muss man da erfüllen? Ich meine, … wie läuft so etwas ab?“
Wie ein Zauberer aus dem Hut zog Schwester Anne aus ihrer Kutte einen dünnen Umschlag hervor, den sie Heather mit einem verschmitzten Lächeln entgegenhielt.
„Ich habe hier zufällig etwas vorbereitet“, flüsterte sie.
Heather nahm das Kuvert entgegen. Dabei beobachtete sie, wie der Mann den sie liebte, das von Freude quietschende Kind in die Luft warf und wieder auffing.
„Kommst du, Heather?“, rief Eric.
Indem sie den Umschlag einsteckte, zwinkerte sie Schwester Anne verschwörerisch zu.
„Ich komme schon“, rief sie und lief den beiden entgegen.
Ende.
Liebe Leserinnen und Leser,
ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und hoffe, dass Ihnen „Lost Secrets“, die Geschichte um Heather und Eric, Vergnügen bereitet hat.
Jederzeit freue ich mich über eine Email oder natürlich auch eine Rezension, denn vor allem von Letzterem lebt das Ebook.
Es ist immer schwierig als unabhängige Autorin nicht in die Mahlwerke der großen Verlage zu geraten. Und so liegt es einzig und allein in der Hand der Leserinnen und Leser, durch das Sichtbarmachen ihrer Meinung, dem Buch den richtigen Weg zu weisen.
Falls Sie Fragen oder Kritik haben, oder sich nach neuen Projekten erkundigen möchten, senden Sie mir einfach eine Email an
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Beim Lesen wünsche ich weiterhin viel Spass!
Ihre Lara Steel