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Lost Secrets (Gesamtausgabe)

Lost Secrets (Gesamtausgabe)

Titel: Lost Secrets (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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Sekunden vergehen würden, bis Abercrombie sich wieder gefangen haben würde.
    „Diesmal ist es ein junger Mann, Sir“, berichtete er, um die Zeit zu überbrücken. „Wir kennen ihn nicht, er lag in einem kleinen Bach unterhalb von Carrington House. Er lag dort schon etwa eine Woche.“
    „Genauso lange, wie Jane schon fort ist.“
    „Es tut mir so leid, Sir. Wir arbeiten mit Hochdruck daran.“
    „Diese MacLean, die Drake in den höchsten Tönen gelobt hat, ist sie wirklich so gut?“
    Eric dachte an den bewusstlosen Wirbelwind auf Jamesons Couch, der sich wie ein blutiger Anfänger hatte entwaffnen lassen. Davon, dass sich ihr beim bloßen Anblick einer Leiche schon der Magen umdrehte, gar nicht zu sprechen. „Sie ist sehr engagiert, Sir.“
    „Soll ich Ihnen jemand anderen geben?“
    Da war sie! Seine Chance diese feuerrote Zicke loszuwerden. Dennoch zögerte er. Sein Instinkt sagte ihm, dass sie eine gute Polizistin war. Und er hatte ihre Akte gelesen. Was MacLean im Alleingang schon aufgedeckt hatte, dafür brauchte es so mancherorts ein ganzes Sondereinsatzkommando.
    „Nein, Sir. Sie ist gut. Wir arbeiten gut zusammen.“ Es war immerhin nur eine halbe Lüge. „Wenn ich ihr von Jane erzählen dürfte, würde uns das vielleicht helfen, den Kreis der -“
    „Nein! Nein, Moore! Bitte!“
    „Sie ist vertrauenswürdig, Sir.“ … hoffte er zumindest.
    „Moore, ihr Vertrauen in Ehren. Aber wenn irgendetwas davon an die Öffentlichkeit gelangt und meine Frau erfährt es … es würde sie umbringen.“
    Eric seufzte. „Natürlich, Sir. Wie Sie wünschen.“
    Abercrombie atmete noch einmal tief durch.
„Moore, bitte …“
Er brachte den Satz nicht zu Ende. Aber das war auch nicht nötig.
    „Wir tun alles, was in unserer Macht steht, Mr. Abercrombie.“
    „Danke, Eric.“
    Dann war die Leitung tot.

III
    Obwohl sie sich die ganze Autofahrt über eingeredet hatte, dass sie nicht nervös war, musste sich Heather doch eine gewisse Aufregung eingestehen, als sie in die gekieste Einfahrt von Mills Jameson bog.
    Es war nur eine einzige Nacht gewesen, die sie miteinander verbracht hatten.
    Und wenn ihre dämliche, in den Augen ihrer Mutter so perfekte Schwester sie nicht auf diese grässliche Vernissage geschleppt hätte, wäre sie Mills überhaupt nie begegnet. Aber dank ihres restlos fehlenden Kunstverständnisses und einer nicht unerheblichen Menge kostenlosem Champagner war sie wohl an diesem Abend weitaus entspannter gewesen, als es normalerweise gut für sie war.
    Aus irgendeinem Grund hatte Mills sie vom Moment der Ausstellungseröffnung an nicht mehr aus den Augen gelassen. Heather atmete tief ein. Dieser Mann verstand es mit seinen Händen nicht nur Marmor in Form zu klopfen, soviel stand fest!
    Als sie den Blick hob, sah das kleine Cottage in der milden Nachmittagssonne einfach zauberhaft aus. Die Hecke wogte im sanften Wind und verströmte einen intensiven Blütenduft.
    Etwas verwundert war sie dennoch. Beim letzten Mal hatte Mills Jameson noch in einem Londoner Loft gewohnt, mit der gewollten Unordnung und Weitläufigkeit, die man allen Künstlern wohl unterstellte anzustreben. Da war das Cottage wirklich ein frappierender Szenenwechsel.
    Nachdem sie den Motor ausgestellt hatte, blieb sie noch einen Augenblick hinter dem Steuer sitzen, kontrollierte ihre Waffe und verbarg sie dann wieder im Halfter unter ihrer dünnen Jacke. Sie trug einen dezenten dunkelgrauen Hosenanzug und hatte ihr üppiges, rotes Haar im Nacken zu einem Knoten gefasst.
    Mit einem tiefen Atemzug stieg sie aus und hielt vorsichtshalber nach fallenden Marmorblöcken Ausschau. Die Luft schien rein zu sein.
    Das Cottage hatte keine Türglocke, und so klopfte Heather energisch gegen die blau gestrichene Holztür. Da sie offenbar nicht geschlossen, und schon gar nicht verriegelt gewesen war, schwang sie mit einem leisen Quietschen auf.
    Vielleicht war eingebrochen worden? Sofort war Heather in Alarmbereitschaft und zog ihre Waffe, spähte vorsichtig ins Innere des kleinen Hauses. Es war weit und breit niemand zu sehen.
    „Hallo?“ Sie trat einen Schritt über die Stufe. „Ist hier jemand?“
    Als sie keine Antwort erhielt, ging sie weiter in das kleine Cottage hinein. „Mills? – Mills, bist du hier?“
    Ein Türbogen führte in einen weiteren Raum. Die Waffe schussbereit ging sie dorthin und lief Mills direkt in die Arme.
    Indem sie ein erschrockenes Geräusch ausstieß, richtete sie die Waffe auf ihn. Sie musste heftig

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