Love and Fire - Sammelband (1 & 2)
lange nach Hause.« »Ich dachte, die Zeit hättest du mit einkalkuliert?« Sie lachte. »Ich meine, ich kann wohl kaum hier schlafen, oder?« »Warum nicht?« Sein Lächeln war anzüglich. »Ich habe jede Menge Platz.« »James!« Er hob abwehrend die Hände, als sei er unschuldig. »Ich habe dir gesagt, du sollst dir das Wochenende freinehmen.« »Ja, aber da war nicht vom Übernachten die Rede. Ich dachte, wir unternehmen etwas, trennen uns und treffen uns morgen wieder.« Er nippte an seinem Glas. »Wenn du darauf bestehst, fahre ich dich natürlich nah Hause.« Emma sah ihn schief an. »Ich bitte dich, das würde Stunden dauern! Du hättest nur vorher Beschied geben können, dann hätte ich mir Wechselsachen mitgenommen.«
»Hättest du denn zugestimmt?«, fragte er, wobei sein Tonfall mehr als zweifelnd war. »Darum geht es nicht, sondern dass du mir keine Wahl gelassen hast«, sagte sie und spürte, wie ihre Laune einen kleinen Dämpfer bekam. Wenn er dachte, sie ließ sich manipulieren, würde er sich aber noch gewaltig umgucken. Er musste es ihr angesehen haben, denn er fragte: »Bist du jetzt sauer?« Sie kniff die Augen zusammen. »Ich überlege noch. Und es kommt drauf an, was du sonst noch für Überraschungen zu bieten hast«, antwortete sie, klang aber nicht annähernd so wütend, wie sie hätte sein sollen, was wohl an seinem entschuldigenden Engelsblick lag.
»Ich habe selbst gemachte Eiscreme als Nachspeise«, schlug er vor. »Das ist schon mal ein Anfang.« Nachdem sie die Nachspeise verputzt hatten, welche im Übrigen ausgezeichnet schmeckte, entschieden sie sich, einen Film zu anzuschauen. Sie räumten den Tisch ab, stellten das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine, wobei Emma ihm zeigen musste, wie sie zu bedienen war, und begaben sich ins Wohnzimmer. Während Emma einen Film aussuchte, besorgte James Decken und Chips. Als er die Treppe herunterkam, hatte er seine Designersachen gegen eine bequeme Jogginghose und ein eng anliegendes Shirt getauscht. Durch den dünnen Soff hatte man einen guten Blick auf seine Bauchmuskeln und trainierten Arme, was zweifellos beabsichtigt war. Sie riss ihren Blick los und wandte sich wieder seiner beachtlichen DVD-Sammlung zu. Schließlich fand sie einen interessant klingenden Action-Thriller namens Eagle Eye. James schaltete den Fernseher an und schob den Film rein. Wie sich herausstellte, hatte er den Film schon gefühlte einhundert Mal gesehen, was ihn jedoch nicht davon abhielt, ihn mit derselben Begeisterung zu schauen, als sähe er ihn zum ersten Mal. Emma war ebenfalls angetan, konnte sich aber nicht hundertprozentig auf den Film konzentrieren. Ihr Blick schweifte immer wieder zu James ab. Da saß sie nun und schaute mit dem heißesten Mann der Stadt DVD!
Das war doch verrückt. Sie konnte sich hundert Dinge vorstellen, die eine Frau lieber mit ihm tun würde. Die sie lieber mit ihm tun würde! Sie beobachtete, wie er an seinem Glas nippte, und musste sich unbewusst die Lippen lecken. Und als sie daran dachte, welche Dinge er mit seinem Mund angestellt hatte, wurde ihr ganz heiß. »Alles okay?«, fragte James, als sie sich hektisch aus der Decke schälte und nach Luft fächerte. »Äh ja, mir ist nur warm.« Sie wandten sich wieder dem Film zu, doch nach einigen Minuten driftete ihr Blick wieder ab. Sie betrachtete James wunderschöne Gestalt und führte einen inneren Kampf. Ja, er sah hinreißend aus und der Sex mit ihm wäre wahrscheinlich wunderbar, aber wer sagte ihr, dass er sie danach nicht fallen ließ wie eine heiße Kartoffel? Sie wollte ihm ja glauben und rechnete ihm seine Bemühungen hoch an, aber sie war jetzt zwei Mal auf einen Mann reingefallen, da konnte sie auf eine dritte Enttäuschung getrost verzichten.
Aber bei Gott, er sah so unverschämt gut aus, dass es schon fast schmerzte, ihn anzusehen. Erschwerend kam hinzu, dass seine Berührungen ein Feuer in ihr auslösten, wie sie es bei keinem Mann zuvor erlebt hatte. Er war also entweder das Beste, das ihr passieren konnte oder das genaue Gegenteil. Ihr Handy klingelte und riss sie aus ihren Gedanken. Es war Rachel. »Und, was macht ihr?«, fragte sie, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten. »Können wir das nicht morgen besprechen?«, fragte Emma mit zusammengebissenen Zähnen. »Nichts da, wo seit ihr?« Emma seufzte. »Bei ihm zu Hause.« »Oh mein Gott! Habt ihr etwa …?« »Nein, natürlich nicht!«, rief Emma empört, woraufhin ihr James einen fragenden Blick zuwarf.
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