Love and Fire - Sammelband (1 & 2)
Lippen berührt hatte.
Sie stand in Flammen und Emma kam sich wie ein verknallter Teenie vor. Warum mussten James Berührungen nur so heftige Reaktionen in ihr wachrufen? Das war zum Verrücktwerden! Sie schüttelte das Bauchkribbeln ab und stieg die Treppen hinauf. In ihrer Wohnung angekommen nahm sie zuallererst eine Dusche und dachte über die vergangenen Stunden nach. Sie wusste nicht, was sie von Eric halten sollte und von seiner Andeutung. Hatte er die Wahrheit gesagt oder gelogen? Er kam ihr nicht gerade vertrauenswürdig vor, andererseits wäre es aber auch töricht, seine Warnung so einfach zu ignorieren. Als sie aus der Dusche kam und in saubere Unterwäsche schlüpfte, war sie verwirrter und unsicherer als zuvor. Sie wusste, die Unsicherheit würde erst vergehen, wenn sie James zur Rede stellte, doch gleichzeitig fürchtete sie sich auch davor. Als es um 20 Uhr an der Wohnungstür klopfte, sah Emma stirnrunzelnd zur Wanduhr. James war eine Stunde zu früh! Weil sie sich gerade hatte anziehen wollen und nur ihre Unterwäsche trug, zog sie schnell einen Negligé-Mantel drüber und eilte zur Tür. Sie hätte sich gern noch etwas Richtiges angezogen, denn der beinahe durchsichtige Stoff war nicht gerade bedeckend, aber so ungeduldig, wie es an der Tür klopfte, musste er es eilig haben.
Sie öffnete die Tür und wollte sie im selben Moment wieder zustoßen, doch Eric stellte einen Fuß davor und drückte sie lässig auf. »Ich bin nicht angezogen«, rief Emma und stemmte sich zähneknirschend dagegen, doch es war vergebens. Eric schien ihren Widerstand nicht einmal zu bemerken. »Das macht nichts«, sagte er und war plötzlich drin. Als er die Tür mit dem Fuß zustieß, machte sie zwei Schritte rückwärts. Er ließ seinen Blick über ihr knappes Outfit wandern und schenkte ihr ein anzügliches Lächeln. Daraufhin verschwand sie eilig im Schlafzimmer und rief: »Was zum Teufel willst du hier und woher weißt du, wo ich wohne?« Er wartete, bis sie angezogen aus ihrem Zimmer kam, ehe er antwortete. »Ich bin gut darin, Dinge herauszufinden und ich dachte mir, du würdest unser Gespräch von vorhin gern weiterführen.« »Weiterführen? Wenn ich mich recht erinnere, hast du gemeint, ich solle James selber fragen.« Er zuckte die Schultern. »Ich habs mir anders überlegt.« Emma starrte ihn verwirrt an. »Warum machst du das überhaupt? Ich dachte, du redest nicht gern schlecht über deinen Bruder!« »Tu ich auch nicht, aber da es ihm ernst zu sein scheint, ist es nur fair, wenn du ein paar Dinge über ihn weißt.« Er ließ sich unaufgefordert auf ihrem Sofa nieder und sah sich interessiert um. »Findest du nicht, dass, wenn er Geheimnisse hat, er sie mir selbst erzählen sollte? Und woher weiß ich überhaupt, dass du die Wahrheit sagst? Du könntest genauso gut lügen.«
»Schätzchen. Was hätte ich für einen Grund, dich zu belügen? Und Geheimnisse hat er genug, das kannst du mir glauben.«
»Keine Ahnung, was du hier für ein Spiel spielst, aber ich glaube dir kein Wort. Und jetzt verlass meine Wohnung.« Sie deutete zur Tür. Er folgte ihrer Geste mit den Augen, machte aber keine Anstalten, aufzustehen. »Eric, ich meine es ernst. Verschwinde oder ich rufe die Polizei.« Er schenkte ihr ein arrogantes Lächeln. »Wetten, dass ich zuerst bei deinem Telefon bin?« Ihr Magen verkrampfte sich und sie sah automatisch zu ihrem Handy. Es lag auf der Kommode. Zu weit entfernt! Die Frage war, ob er ihr nur Angst machen wollte oder sie ernsthaft Grund zur Besorgnis hatte? Sie entschloss sich für Letzteres und flitzte zur Kommode. Doch kaum hatte sie sich in Bewegung gesetzt, sprang er auch schon auf und legte eine Hand auf das Handy, so dass Emma direkt in ihn hineinrannte. Mann, war der schnell! »Ich sagte doch, ich bin schneller.« Emma wich einen Schritt zurück und kämpfte gegen die zunehmende Panik an. In seinem Blick lag Spott, aber auch etwas Dunkles, Unheimliches. Etwas, das ihr sagte, dass dieser Mann gefährlich war. »Geh jetzt, bitte«, sagte sie, diesmal aber weniger drohend. Sie wollte ihn nicht provozieren. »Mach ich dir etwa Angst?« Er sah sie eindringlich an, dann seufzte er. »Hmm, wie ich das vermisse.
Mein Bruder hat sich wirklich geändert, aber das macht seine Vergangenheit nicht wett. Ruf mich an, wenn du für die Wahrheit bereit bist.« Er drückte ihr einen Zettel mit seiner Telefonnummer in die Hand und verließ die Wohnung. An der Tür blieb er noch einmal stehen. »Noch
Weitere Kostenlose Bücher