Love and Fire - Sammelband (1 & 2)
das Jackett über den Stuhl. Emma blieb versteift sitzen und beobachtete ihn.
»Sie können Feierabend machen, Valentina«, sagte er an die Haushälterin gewandt, als diese gerade den Raum betrat. Sie nickte, nahm ihren Mantel von der Garderobe und verließ die Villa. »Also«, sagte James, ging zum Kühlschrank und nahm ein Wasser heraus. »Was willst du?« Sein Ton war nicht freundlich, aber das hatte Emma auch nicht erwartet. Sie wäre genauso sauer gewesen. »Mich entschuldigen«, sagte sie und stand auf. Es war ihr plötzlich unangenehm, auf seiner Couch zu sitzen, wenn er sie womöglich gar nicht hier haben wollte. Er nahm einen großen Schluck und stellte die Flasche wieder zurück. »Wofür? Wie du schon festgestellt hast, bin ich ein Arschloch. Woher also der Sinneswandel?« Sie ging langsam zur Küche und spielte sich dabei nervös an den Fingern herum. »Hör zu, ich weiß, dass du sauer bist …« »Sauer?«, unterbrach er sie. In wenigen Schritten war er bei ihr. »Ich bin so wütend, dass ich explodieren könnte, aber doch nicht auf dich. Wenn ich Eric je wieder in die Finger kriege.« »Weißt du, was Eric betrifft«, sagte sie und biss sich auf die Unterlippe. »Er mag vielleicht ein verlogener Hund sein, aber er hat mir vor einigen Tagen das Leben gerettet.« Was?« Sie erzählte ihm von dem mysteriösen Braunhaarigen, der nach ihm gefragt hatte und wie sie in die dunkle Gasse gegangen war, um Eric zur Rede zu stellen. James hörte schweigend zu, doch sie konnte seine angespannten Kiefer deutlich hervortreten sehen. Als sie fertig war, seufzte er.
»Emma, was hast du in so einer Bar überhaupt verloren?« »Es war Rachels Idee. Sie … wollte mich nur ablenken.« »Also war ich dir doch nicht so egal, wie du mich hast glauben lassen?« »Natürlich nicht«, sagte sie empört und ließ sich von ihm in die Arme nehmen. »Du weißt gar nicht, wie leid es mir tut, dass du das alles mitmachen musstest«, sagte er, gab ihr einen Kuss auf den Scheitel und drückte ihren Kopf an seine Schulter. »Ich wünschte, du hättest diesen Teil von mir nie kennenlernen müssen, genau wie meinen Bruder.« »Wir alle haben eine dunkle Seite«, sagte sie. »Und deine ist wohl Eric.« Er hielt sie von sich weg und sah ihr tief in die Augen. »Nicht Eric ist das Problem, sondern was ich aus ihm gemacht habe. Erst ich habe ihn auf den Geschmack gebracht. Alles, was er anstellt, alles, was er verbockt, geht auf mein Konto.«
»Nein.«
Sie nahm seine Arme runter und legte sie um ihre Hüfte. »Eric ist alt genug, um selbst zu entscheiden. Er muss nicht so sein und du bist bestimmt nicht für seine Taten verantwortlich.« Sie sah ihm an, dass er anderer Meinung war und sich für seinen Bruder verantwortlich fühlte. Er strich ihr Haar nach hinten und küsste sie auf die Stirn. »Hören wir auf, über ihn zu sprechen. Du bist hier, das ist alles, was zählt.« Sie sah zu ihm auf und als sich ihre Blicke trafen, begann ihr Herz höher zu schlagen. Sie wusste, was ihr bevorstand, als sich ein unverschämtes Lächeln auf seinem Gesicht breitmachte – sie kannte diesen Ausdruck. »Und jetzt bist du dran.« Damit hob er sie hoch und trug sie die Treppe hinunter. »Wo gehst du hin?«, fragte sie verwirrt, denn sie hatte damit gerechnet, ins Schlafzimmer getragen zu werden. »Ich glaube, wir brauchen beide eine Abkühlung«, antwortete er, trat die Tür zur Lagune auf und ließ sie hinunter. Er betätigte einen Schalter und der Raum wurde in romantisches Licht getaucht. Ebenso sprang der Wasserfall an und aus den Lautsprechern erklang leise angenehme Musik.
»Und du glaubst, davon lasse ich mich verführen?«, fragte sie lächelnd und drehte sich zu ihm um, doch er war verschwunden. »James?«, rief sie und drehte sich einmal um die eigene Achse. Die Lagune war detailgetreu angefertigt, so dass man meinen könnte, man befände sich in einem realen Tropenwald. Es gab echte Palmen und exotische Pflanzen, aber auch große Steinbrocken und niedliche Strohhütten. Alles Dinge, hinter denen man sich gut verstecken konnte. »Spielen wir jetzt etwa verstecken?«, rief sie lachend. Ein lautes Platschen erklang und einige Augenblicke später tauchte James in der Mitte des Wassers auf. »Willst du mir nicht Gesellschaft leisten? Ich bin nackt«, sagte er augenzwinkernd und deutete auf seinen Klamottenhaufen neben den Liegen. Wie hatte er sich so schnell ausziehen können? Als ihr Blick wieder zu James ging, war er abgetaucht und sie nutzte
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