Love and Fire - Sammelband (1 und 2) (German Edition)
Kopf. »Die Maske hat mein Gesicht mehr als verdeckt, außerdem habe ich meine Stimme verstellt. Daran lag es nicht.« Er lächelte unschuldig, als habe sie ihn erwischt. »Also gut. Ich sage es dir, wenn du mich reinlässt.« Sie verzog das Gesicht. »Ganz bestimmt nicht! Ich lasse doch keinen Fremden in meine Wohnung!« Er schenkte ihr ein herablassendes Lächeln. »Stimmt, dafür lässt du mich ganz woanders rein.« Sie starrte ihn einen Moment an, unfassbar, was er eben gesagt hatte. Dann holte sie aus, um ihm eine Ohrfeige zu verpassen, doch er fing ihren Schlag ab. »Entschuldige. Das war unhöflich.« Er klang aufrichtig. »Leck mich«, rutschte es ihr heraus, dann besann sie sich ihrer Worte. Sie lief rot an und sah aus den Augenwinkeln sein hämisches Grinsen. Schnell zog sie die Tür auf, um hineinzuschlüpfen, doch er drückte den Spalt weiter auf. »Darf ich dich begleiten?« »Nein«, rief sie mit gedämpfter Stimme und ließ ihn am Eingang stehen. Hastig stieg sie die Treppen hinauf, das Stechen in ihrem rechten Fuß ignorierend. Ein Blick über die Schulter zeigte ihr, dass er ihr nicht folgte. Gut! Als sie die dritte Etage erreicht hatte, schloss sie zügig die Wohnungstür auf und schlüpfte hinein. Sie wollte die Tür gerade schließen, als eine Hand im Spalt erschien und sie aufdrückte. Sie keuchte und stolperte zurück. Dann beobachtete sie, wie er die Tür zudrückte und abschloss. Emma war wie gelähmt. Würde er ihr etwas antun? »Du brauchst nicht so ängstlich zu schauen, ich will dir nichts tun – nur reden«, sagte er und zog unaufgefordert seinen Mantel aus. Als sie keine Anstalten machte sich zu bewegen, kam er zu ihr, nahm ihr die Absatzschuhe ab und wollte ihr den Blazer ausziehen, doch sie wich zurück. »Fass mich nicht an.« »Das klang aber letztens noch ganz anders.« Sie erwachte allmählich aus ihrer Starre. »Das war nicht ich, sondern die verdammte Pille.« »Eine bessere Ausrede fällt dir wohl nicht ein«, sagte er und ging ins Wohnzimmer. »Das ist keine Ausrede, ich stand unter Drogen und Alkohol noch dazu.« Er nahm ihr gegenüber Platz, sie blieb neben dem zweiten Sofa stehen. »Woher weißt du, wer ich bin?«, fragte sie erneut. Er schenkte ihr ein verführerisches Lächeln. »Jetzt, wo du mich so nett hereingebeten hast, kann ich es dir wohl erzählen.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wartete auf eine Erklärung. »Als du aus der Dusche geflüchtet bist, bin ich zu den Büros gegangen und habe dich über die Überwachungskameras gesucht. Dann musste ich nur noch zum Check-out gehen und mir deine Personalien geben lasse. Es war also ein Leichtes deinen Namen und deine Adresse herauszukriegen. Ich recherchierte ein bisschen im Internet und fand heraus, wo du arbeitest. Dann habe ich mich mit deiner Firma in Verbindung gesetzt und den Cateringservice gebucht, um deine Chefin und dich zu der Benefiz-Veranstaltung zu locken.« Emma starrte ihn mit offenem Mund an, dann fand sie ihre Sprache wieder. »Wow, jetzt bist du bestimmt stolz auf dich. Es muss toll sein, so reich und mächtig zu sein wie du und jedem nachspionieren zu können. Kennst du das Wort Privatsphäre? Du hattest kein Recht mir nachzustellen, genau genommen könnte ich dich dafür sogar anzeigen.« »Ich verstehe, dass du sauer bist, aber du hast mir keine Wahl gelassen. Du warst so schnell weg, dass ich keine Möglichkeit hatte, anders mit dir in Kontakt zu treten.« Sie zog die Brauen hoch.
»Genau darum ging es ja auch. Dich nie wiederzusehen. Du magst es vielleicht nicht gewohnt sein, stehen gelassen zu werden, aber genau das war Sinn und Zweck des Ganzen. Wenn du jetzt also bitte gehen würdest?« Sie deutete zur Tür, doch er rührte sich nicht. »Du hast recht, ich bin es nicht gewohnt, aber das ist es nicht, was mich so an dir fasziniert hat.« Sie schnaufte. »Oh doch, genau das ist es. Wenn ich dich nicht stehen gelassen hätte, hättest du dich mit mir amüsiert und mich dann links liegen lassen. Ich bin doch bloß so lange interessant, bist du mich rumgekriegt hast.« Er stand auf und kam langsam auf sie zu. »Nein, so ist es nicht. Nicht bei dir.« Sie lachte bitter. »Männer wie du haben immer nur das eine im Kopf und dann verlassen sie einen und betrügen ihn mit einer guten Freundin, die man schon sein Leben lang kennt.« Sie konnte nicht verhindern, dass sie verletzt klang. »Du bist betrogen worden, ich verstehe.« Als er vor ihr stand, sah sie zu ihm auf. »Ich habe das
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