Love and Fire - Sammelband (1 und 2) (German Edition)
würde sich alles einfinden, was Rang und Namen hatte. Emma hatte allerdings erst vor zwei Tagen davon erfahren und nun musste sie nach der Arbeit durch sämtliche Geschäfte hetzen. Um 17 Uhr machte sie Feierabend und tat sich zuerst daran, ein Geschenk zu kaufen. Nur was schenkte man jemandem, der bereits alles besaß? Als sie nach zwei Stunden immer noch nichts gefunden hatte, wurde sie allmählich hibbelig und sah auf die Uhr. Eine Stunde vor Ladenschluss und sie hatte sich noch nicht einmal nach einem Kleid umgesehen! Sie lief in den nächstbesten Secondhandladen und sah sich nach Abendkleidern um. Zwanzig Minuten später hatte sie zwei weinrote Kleider gefunden, das eine mittel- und das andere bodenlang. Sie probierte beide an, konnte sich nach eingehender Betrachtung aber nicht entscheiden und zog deshalb die fachmännische Meinung der Verkäuferin hinzu.
Diese riet ihr zur mittellangen Variante, also hängte Emma das lange Kleid zurück und begab sich zur Kasse. Während sie in der Warteschlange stand, fielen ihr eine Reihe lederner Armbänder ins Auge. Emma überlegte, ob sie James je ein Armband hatte tragen sehen, konnte sich aber nicht erinnern. Was nicht bedeuten musste, dass er generell keine trug. Sie sah auf die Uhr. Noch zwanzig Minuten. Zu knapp, um jetzt noch nach einem Geschenk zu suchen. Sie durchwühlte die Kiste und fand ein braunes Exemplar mit einem silbernen Magnetverschluss. Der Preis war nicht ohne, zumindest für ihre Verhältnisse, aber etwas Besseres war ihr in den zwei Stunden nicht über den Weg gelaufen – und es war aus Leder, also hinreichend hochwertig. Sie rückte zur Kassiererin vor und kam an einem Kartenhalter zum Stehen. Dort entdeckte sie bunt beschriftete Exemplare mit der Aufschrift „Wunschkarte“. Na, das war doch mal eine lustige Idee.
Sie würde James einen Wunsch schenken, den er einmalig und wann immer er wollte, einlösen konnte. Sie suchte eine schöne Karte aus und legte die Artikel auf den Tresen, froh, doch noch etwas gefunden zu haben, das sie mit gutem Gewissen verschenken konnte. Die Endsumme verpasste ihrer guten Laune zwar einen kleinen Dämpfer, aber wenigstens würde sie nicht mit leeren Händen erscheinen. Als sie das Geschäft verlassen hatte und zur U-Bahn lief, klingelte ihr Handy. Es war James.
»Hey, was gibt’s?« »Ich sitze im Flieger, auf dem Weg nach Chicago. Mir ist etwas dazwischen gekommen.« »Was ist los?« »Mein Vater hat einen Autounfall gehabt und liegt im Krankenhaus.« Emma fasste sich ans Herz. »Mein Gott. Wie schlimm ist es?« Kurzes Schweigen. »Er wird noch operiert. Kannst du mir einen Gefallen tun und morgen meine Gäste empfangen?« Emma stieg gerade die Treppen zur U-Bahn hinunter und wäre beinahe gestolpert. »Du bläst die Party nicht ab?« »Das geht nicht. Es ist gleichzeitig auch eine Charity-Veranstaltung, bei der viele prominente Gäste erwartet werden. Du musst eigentlich nicht viel machen. Meine Angestellten kennen den Ablauf und vom Catering bis hin zur Liveband ist alles organisiert. Behalte nur meinen Bruder im Auge, ich werde nachkommen, sobald es meinem Vater besser geht.« »Okay.« Er gab ihr den Zugangscode zu seiner Villa, informierte sie über weitere Einzelheiten und verwies an Phil, seinem persönlichen Assistenten. Phil war für den Ablauf des Abends verantwortlich und wenn sie Fragen hatte, sollte sie sich an ihn wenden. Als sie das Gespräch beendeten, war Emma schon längst zu Hause. Sie wünschte seinem Vater viel Glück bei der OP und legte auf.
Der nächste Tag verlief etwas chaotisch, was daran lag, dass Emma extrem aufgeregt war. Auf der Arbeit vergaß sie ständig ihre Aufgaben, was daran lag, dass sie mit den Gedanken ganz woanders war. Sie fragte sich, welche Prominenten sie wohl zu Gesicht bekommen würde. »Naomi Campbell, Woody Allen, Paris Hilton? »Hören Sie mir überhaupt zu?«, fragte Annabel, Chefin und Leiterin der Catering-Abteilung ihrer Eventagentur. »Äh ja, ich werde die Unterlagen übermorgen vorbeibringen.« Annabel seufzte plötzlich und starrte aus dem Fenster. »Es ist zum Verrücktwerden. Da wird alles, was Rang und Namen hat, auf Carters Geburtstagsparty erscheinen und er lässt uns nicht den Catering machen.« Emma hatte das Büro gerade verlassen wollen, blieb nun aber stehen.
»Sie wollten das Büffet machen?« Annabel drehte sich überrascht zu ihr um, als habe sie nicht mit einer Antwort gerechnet. Offenbar hatte sie mit sich selbst gesprochen. Ihre
Weitere Kostenlose Bücher