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Love Story: Roman (German Edition)

Love Story: Roman (German Edition)

Titel: Love Story: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Segal
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Inhaber zweier Flugbilletts (erster Klasse, darunter tat ich es nicht) in die Stadt der Liebenden.
    Jenny sah irgendwie blaß und grau aus, als ich heimkam, aber ich hoffte, daß mein phantastischer Plan ihr ein bißchen Farbe auf die Wangen zaubern würde.
    «Wissen Sie was, Mrs.Barrett?» fragte ich.
    «Du bist rausgeflogen?» riet meine optimistische Gattin.
    «Nein – ich werde erst fliegen», erwiderte ich und zog die Billetts heraus.
    «Mach den großen Flug …» zitierte ich. «Morgen abend. Nach Paris.»
    «Verdammter Mist, Oliver», sagte sie. Aber leise, nicht mit ihrer üblichen Angriffslust. Wie sie es sagte, klang es wie ein Kosewort. «Verdammter Mist, Oliver.»
    «He, kannst du vielleicht bitte ‹verdammter Mist› genauer definieren.»
    «Mensch, Ollie», sagte sie leise. «Auf diese Art und Weise können wir dem nicht beikommen.»
    «Was?» fragte ich.
    «Paris will ich nicht. Paris brauch ich nicht. Ich brauch bloß dich …»
    «Na, mich hast du doch, Baby», unterbrach ich sie mit gespielter Munterkeit.
    «Und Zeit brauche ich», fuhr sie fort, «und die kannst du mir nicht geben.»
    Erst jetzt sah ich ihr in die Augen. Sie waren unaussprechlich traurig. Aber auf eine Weise traurig, die nur ich verstand. Sie zeigten, daß sie litt. Meinetwegen litt.
    Wir waren ganz still und hielten uns aneinander fest. Bitte, wenn einer von uns weint, laß uns beide weinen. Aber noch lieber keinen von beiden.
    Und dann erklärte Jenny, wie «absolut beschissen» sie sich gefühlt habe, und da sei sie noch mal zu Dr.Sheppard gegangen, nicht zur Konsultation, sondern zur Konfrontation: Sagen Sie mir, was wirklich mit mir los ist, zum Donnerwetter!
    Und er hatte es ihr gesagt.
    Ich hatte ein sonderbar schlechtes Gewissen, daß nicht ich es gewesen war, der es ihr beigebracht hatte. Sie spürte es und machte eine absichtlich dumme Bemerkung.
    «Das ist ein Yalie, Ol.»
    «Wer, Jen?»
    «Na, Ackerman, der Hämatologe. Total Yale. College und medizinische Fakultät.»
    «Aha», sagte ich und wußte, daß sie versuchte, eine leichtfertige Note in die grimmigen Vorgänge zu bringen.
    «Kann er wenigstens lesen und schreiben?» fragte ich.
    «Das bleibt abzuwarten», sagte Mrs.Oliver Barrett, Radcliffe ’64, «aber reden kann er, das weiß ich. Und ich wollte ja jemand zum Reden.»
    «Also, dann ist er genehmigt, der Yalie-Doktor», sagte ich.
    «Okay», sagte sie.

19
    Jetzt hatte ich wenigstens keine Angst mehr vorm Nachhausekommen, und ich fürchtete mich auch nicht mehr davor, mich «normal» zu betragen. Wir teilten wieder alles miteinander, sogar die furchtbare Erkenntnis, daß jeder unserer Tage gezählt war.
    Wir mußten Dinge erörtern, die andere vierundzwanzigjährige Ehepaare gewöhnlich nicht aufs Tapet bringen.
    «Ich verlasse mich darauf, daß du stark sein wirst, du Eishockey-Kanone», sagte sie.
    «Werde ich, werde ich», antwortete ich und fragte mich, ob die alles wissende Jennifer denn nicht merkte, daß die große Eishockey-Kanone sich fürchtete.
    «Wegen Phil, meine ich», fuhr sie fort. «Für ihn wird es am schwersten. Du wirst schließlich lustiger Witwer.»
    «Lustig werde ich nicht», unterbrach ich.
    «Du wirst gefälligst lustig, Kruzitürken. Ich will, daß du lustig bist, okay?»
    «Okay.»
    «Okay.»
    Es war ungefähr einen Monat später, gleich nach dem Abendessen. Sie kochte immer noch, das ließ sie sich nicht nehmen. Ich hatte sie endlich soweit, daß sie mich nachher aufräumen ließ (obwohl sie mir die Hölle heiß machte, das sei keine «Arbeit für Männer»), und räumte gerade die Teller weg, während sie am Klavier saß und Chopin spielte. Ich hörte, wie sie mitten im Präludium steckenblieb, und ging sofort ins Wohnzimmer. Sie saß regungslos da.
    «Alles in Ordnung, Jen?» fragte ich und meinte es in relativem Sinn. Sie konterte mit einer Frage:
    «Hast du Geld genug, um mir ein Taxi zu zahlen?» fragte sie.
    «Klar», sagte ich. «Wo soll’s denn hingehen?»
    «Zum Beispiel – ins Krankenhaus», sagte sie.
    Während der nun folgenden hastigen Maßnahmen wurde mir klar, daß dies das Ende war. Jenny würde unsere Wohnung verlassen und nie mehr zurückkehren. Wie sie so dasaß, während ich ein paar Sachen für sie zusammenpackte, überlegte ich, was ihr wohl so durch den Kopf gehen mochte. Wegen der Wohnung, meinte ich. Was würde sie sich ansehen, um es in Erinnerung zu behalten?
    Nichts. Sie saß ganz still und blicklos da.
    «He, du, willst du irgend etwas

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