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Love Story: Roman (German Edition)

Love Story: Roman (German Edition)

Titel: Love Story: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Segal
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Erbfaktoren sind viel zu gut, bestimmt!» Ich meinte es ernst. Die ganze Sache Bozo war für mich zu einem Wachtraum geworden, der mich auf dem Weg zur Arbeit häufig heimsuchte.
    Beim Abendessen griff ich das Thema wieder auf. Wir hatten uns teures dänisches Geschirr angeschafft.
    «Bozo wird ein glänzend koordinierter Stürmer», teilte ich Jenny mit. «Wenn er deine Hände bekommt, könnten wir ihn hinten bei der Verteidigung einsetzen.»
    Sie grinste bloß, wobei sie zweifellos nach einer Entgegnung suchte, um meine idyllischen Zukunftsträume zu zerstören. Da ihr jedoch nichts wirklich Vernichtendes einfiel, schnitt sie schlicht ein Stück Kuchen ab und gab es mir. Und hörte weiterhin zu.
    «Denk bloß mal, Jenny», fuhr ich fort, sogar mit vollem Mund. «Zweihundert Pfund feinster Schlagkraft!»
    «Zweihundert Pfund?» fragte sie. «In unseren Erbfaktoren ist nichts, was uns zweihundert Pfund garantiert, Oliver.»
    «Wir päppeln ihn schon hoch, Jen. Proteine, Vitamine, Kraftnahrung – der ganze Zirkus.»
    «Jaja. Und wenn er nicht essen will, Oliver?»
    «Der wird essen, verdammt noch mal», sagte ich und wurde bereits etwas sauer auf dieses Balg, das schon bald bei uns am Tisch sitzen und meine Pläne für seine sportlichen Triumphe hintertreiben würde. «Der wird essen, oder er kriegt eins reingewürgt!»
    In diesem Augenblick sah Jenny mir in die Augen und lächelte. «Nicht, wenn er zweihundert Pfund wiegt …»
    «Na ja», erwiderte ich, im Moment gebremst, doch dann wurde mir schnell klar: «Er wird ja nicht sofort zweihundert Pfund wiegen.»
    «Gewiß», sagte Jenny und drohte mir nun mahnend mit dem Löffel. «Aber wenn er sie erst wiegt, Preppie, dann schau, daß du wegkommst!» Und sie lachte sich halbtot.
    Es ist ja auch wirklich komisch, aber noch während sie lachte, sah ich im Geist ein Kind von zweihundert Pfund in Windeln, das mich durch den Central Park vor sich herjagte und dabei schrie: «Sei gefälligst netter zu meiner Mama, Preppie!» Na, Jenny würde Bozo ja hoffentlich daran hindern, mich umzubringen.

17
    So leicht ist es gar nicht, ein Kind zustande zu bringen.
    Ich meine, es liegt eine gewisse Ironie daran, wenn ein Kerl, der die ersten Jahre seines Liebeslebens voll damit beschäftigt ist, Mädchen nicht in andere Umstände zu bringen (und als ich damit anfing, waren Präservative noch groß in Mode), dann ins Gegenteil verfällt und ihm die Empfängnis und nicht deren Verhütung zur fixen Idee wird.
    Denn sie kann zur fixen Idee werden. Und kann dem, was am wunderbarsten in einem glücklichen Eheleben ist, das Natürliche und Spontane nehmen. Ich meine, ein programmiertes Denken (unseliges Wort, man fühlt sich an Maschinen erinnert), ein programmiertes Denken mit Rücksichtnahme auf Regeln, Kalendertage, kurzum eine Strategie beim Liebesakt («Wär’s nicht besser morgen früh, Ol?») kann zur Quelle von Unbehagen, Widerwillen, ja schließlich sogar zu einem Schrecknis werden.
    Denn wenn man feststellt, daß die eigenen laienhaften Vorstellungen und die (wie man meint) normalen gesunden Bemühungen in Sachen Seid-fruchtbar-und-mehret-Euch keinen Erfolg zeitigen, dann kommt man auf die fürchterlichsten Ideen.
    «Sie begreifen doch, Oliver, daß ‹steril› nichts mit ‹viril› zu tun hat?» Also sprach Dr.Mortimer Sheppard bei unserer ersten Konsultation, als Jenny und ich uns endlich dazu durchgerungen hatten, Fachmannsrat in Anspruch zu nehmen.
    «Ja, das versteht er, Doktor», antwortete sie an meiner Stelle – sie wußte nämlich, ohne daß ich es je erwähnt hatte, wie verheerend mir die Vorstellung war, steril zu sein – möglicherweise steril zu sein. Und lag es nicht bereits in ihrem Tonfall, daß sie hoffte, die Insuffizienz, sofern sie festgestellt würde, liege bei ihr?
    Doch der Arzt hatte uns nur alles erläutert und uns zunächst das Schlimmste mitgeteilt, um dann fortzufahren, es bestehe durchaus noch die Möglichkeit, daß wir beide okay seien und schon bald stolze Eltern würden. Doch selbstverständlich mußten wir uns beide einer Testreihe unterziehen. Generalüberholung. Der ganze Zirkus. (Ich möchte die unerfreulichen Details dieser Art auf Herz- und Nieren-Prüfung hier lieber nicht wiederholen.)
    Montags wurden die Tests mit uns angestellt. Mit Jenny tagsüber und mit mir nach Dienstschluß. (Phantastisch, wie ich in der juristischen Welt aufging.) Am Freitag bestellte Dr.Sheppard Jenny noch einmal zu sich und erklärte ihr, seine

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