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Lovecraft, H. P.

Lovecraft, H. P.

Titel: Lovecraft, H. P. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stadt ohne Namen
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Interesse ganz anderswo lag, eine langweilige Belastung zu bedeuten.
    Die Fabrikarbeiter hatten eine etwas stürmische Veranlagung, und neben ihren natürlichen Nöten gaben uns ihre häufigen Zusammenstöße und Messerstechereien viel zu tun. Aber was unser Interesse wirklich in Anspruch nahm, war das Geheimlabor, das wir im Keller eingerichtet hatten −das Labor mit dem langen Tisch unter der elektrischen Beleuchtung, in dem wir in den frühen Morgenstunden häufig Wests Lösungen in die Venen der Geschöpfe injizierten, die wir aus dem Potters Field herbeischleppten. West experimentierte wie verrückt, um etwas zu entdecken, das die menschlichen Lebenserscheinungen wieder in Gang setzen würde, die durch den Tod zum Stillstand gekommen waren, aber wir waren auf die schrecklichsten Hindernisse gestoßen. Die Lösung mußte für die verschiedenen Typen verschieden zusammengesetzt sein − was für Meerschweinchen geeignet wäre, würde sich nicht für menschliche Wesen eignen, und verschiedene Versuchsobjekte machten große Veränderungen notwendig.
    Die Leichen mußten außerordentlich frisch sein, sonst würde die leichte Verwesung der Hirnzellen eine vollkommene Wiederbelebung unmöglich machen. Es war in der Tat das größte Problem, sie frisch genug zu bekommen −
    West hatte während seiner heimlichen Versuche im College mit Leichen zweifelhafter Herkunft schreckliche Erfahrungen gemacht. Das Resultat einer teilweisen oder unvollkommenen Wiederbelebung war viel schrecklicher als die völligen Fehlschläge, wir hatten furchtbare Erinnerungen an derartiges. Stets seit unserer teuflischen Sitzung in dem verlassenen Farmhaus auf Meadow Hill in Arkham hatten wir eine herannahende Bedrohung verspürt, und West, obwohl er in mancher Beziehung ein ruhiger, blonder und blauäugiger wissenschaftlicher Automat war, gestand mir oft ein schauderndes Gefühl heimlichen Verfolgtwerdens ein. Er hatte stets halb das Gefühl, daß jemand hinter ihm her sei − psychologische Wahnvorstellungen seiner erschütterten Nerven, noch verstärkt durch die unzweifelhaft beunruhigende Tatsache, daß zum mindesten eines seiner wiedererweckten Versuchsobjekte am Leben sei −
    ein grauenhaftes, fleischfressendes Wesen in einer Tobsuchtszelle in Seiton.
    Dann gab es noch ein anderes, unser erstes, dessen genaues Schicksal wir nie herausbekamen.
    Wir hatten in Bolton leidliches Glück mit unseren Versuchsobjekten. Wir hatten uns noch nicht eine Woche dort niedergelassen, als wir uns ein Unfallopfer in der Nacht seines Begräbnisses verschafften, und brachten es fertig, daß es mit einem staunenswert vernünftigen Ausdruck die Augen öffnete, eher

    die Lösung versagte. Es hatte einen Arm verloren −wenn es ein unversehrter Körper gewesen wäre, hätten wir vielleicht einen besseren Erfolg erzielt.
    Zwischen damals und dem darauffolgenden Januar verschafften wir uns drei weitere, einen völligen Versager, einen Fall deutlicher Muskelbewegung und ein reichlich schauerliches Wesen − es richtete sich von selbst auf und stieß einen Ton aus. Dann folgte ein Zeitraum, in dem wir gar kein Glück hatten; Beerdigungen waren selten, und die, die stattfanden, betrafen Objekte, die zu sehr von Krankheit gezeichnet oder zu verstümmelt waren.
    In einer Märznacht erlangten wir indessen ganz unerwartet ein Versuchsobjekt, das nicht aus dem Potters Field stammte. In Bolton hatte der herrschende Geist des Puritanismus das Boxen verboten− mit dem üblichen Resultat. Häufige, schlecht organisierte Kämpfe zwischen den Fabrikarbeitern waren an der Tagesordnung, und gelegentlich wurde ein bescheidenes Berufstalent eingeführt. An diesem Spätwinterabend hatte ein solcher Kampf stattgefunden, offensichtlich mit verheerenden Resultaten, da zwei verängstigte Polen mit zusammenhanglos geflüsterten Bitten zu uns kamen, sich eines heimlichen und hoffnungslosen Falles anzunehmen. Wir folgten ihnen zu einer verlassenen Scheune, wo der Rest einer Menge verschreckter Ausländer eine still auf dem Boden liegende schwarze Gestalt betrachtete.
    Der Kampf hatte zwischen Kid O'Brien, einem tölpelhaften, jetzt wie Espenlaub zitternden jungen Mann mit einer gänzlich unhibernischen (un−irischen) Hakennase, und Bück Robinson, »The Harlem Smoke« (»Der dunkle Harlemer«), stattgefunden. Der Neger war k. o. geschlagen worden und eine kurze Untersuchung zeigte uns, daß er es für immer bleiben würde. Er war ein widerliches, gorillaähnliches Geschöpf mit abnorm

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