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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Wappen oder Zahl

    »Hallo Lennet, sind Sie am Apparat? Hier Marais.«
    »Guten Tag, Professor.«
    »Guten Tag, mein Junge. Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Rennpferd und einer Schnecke?«
    »Hm...« Lennet kratzte sich am Kopf.
    »Es gibt gar keinen. Sie laufen beide mit dem Bauch nach unten!«
    »Prima!« Lennet lachte. »Aber kennen Sie den Unterschied zwischen einem Bankräuber und einem Mittelstürmer, Professor?«
    »Nein! Warten Sie... Ein Bankräuber? Ein Fußballspieler? Ich habe es! Ein Bankräuber sagt: ,Geld her oder ich schieße', ein Fußballspieler sagt: ,Geld her oder ich schieße nicht!' Richtig?«
    »Richtig, Professor. Sie sind nicht zu schlagen!«
    »Hören Sie, Lennet, unsere Ferien in Spanien...«
    »Professor, sagen Sie jetzt bloß nicht, daß Sie nicht kommen können! Wir haben doch schon vor drei Monaten gebucht. Ich habe meinen Urlaub schon in der Tasche...«
    »Immer mit der Ruhe, junger Freund! Es gibt ein kleines Problem. Ich habe erfahren, daß mein amerikanischer Kollege, der Atomforscher Wolfgang von Grün, nach Europa kommt. Ich möchte gerne mit ihm sprechen, aber dazu muß ich einen kleinen Umweg machen.«
    »Wohin?«
    »Nach Rom.«
    »Paris-Marbella über Rom. Und das nennen Sie einen kleinen Umweg?«
    »Mit meinem alten Peugeot ist das eine Kleinigkeit!« Der Professor lachte. »Ein paar Stunden, höchstens einen oder zwei Tage. Nun ja, vielleicht auch drei...«
    »Ich kann ja mit Ihnen nach Rom fahren.«
    »Tut mir leid, Lennet. Sie sind Geheimagent. Und wenn von Grün das mitkriegt, verdächtigt er mit Sicherheit uns alle, daß wir ihn kassieren wollen oder so etwas Ähnliches.«
    »Aber lassen Sie wenigstens Silvia mit mir fahren. Wir treffen uns dann in Marbella.«
    »Ich habe meiner Tochter versprochen, daß sie sich Rom ansehen kann. Eine Stadt, die sie schon immer interessiert hat.
    Sie müssen also leider allein nach Spanien fahren. Wir treffen uns, sobald ich mit dem Amerikaner gesprochen habe.
    Einverstanden?« Klick.
    Nachdenklich legte Lennet den Hörer auf. Er hatte sich so sehr auf die Ferien mit seinen Freunden gefreut. Daß sie jetzt so verkürzt wurden, machte ihn traurig. Aber es war eben nicht zu ändern.
    Man muß an allen Dingen die gute Seite sehen, sagte sich der junge Agent des französischen Nachrichtendienstes. Statt mit dem klapprigen Schlitten des Professors konnte er jetzt mit seinem blauen Midget fahren!
    Und so fuhr er an einem schönen Tag frühmorgens los, nachdem er sorgfältig seinen Koffer gepackt, Reifendruck und Ölstand geprüft hatte. Bald hatte er Paris hinter sich. Es war ein wenig frisch, aber das machte die Fahrt um so angenehmer.
    Ein Geheimagent ist kein Büromensch. Er kann nicht einfach die Bürotür hinter sich zumachen und alles vergessen. Es gibt immer wieder Leute, die sich für Geheimagenten interessieren...
    So beobachtete Lennet einige Zeit die Straße hinter sich, um festzustellen, ob er verfolgt wurde. Dann fuhr er in einen kleinen Seitenweg und tauschte seine Nummernschilder gegen andere aus, die er von seiner Dienststelle mitgenommen hatte. Erst nach einigen Stunden konnte er ganz sicher sein, daß niemand hinter ihm her war. Ein Mensch wie jeder andere auch, kein Agent mehr! Es war ein herrliches Gefühl.
    Am Abend erreichte er die spanische Grenze und übernachtete ein paar Kilometer weiter in einem ländlichen Gasthof.
    Am nächsten Tag ging die Reise weiter. Gegen Mittag mußte er feststellen, daß die Benzinuhr nicht mehr richtig funktionierte. Der Tank war fast leer, aber der Zeiger stand immer noch auf »voll". So mußte Lennet jetzt genau die gefahrenen Kilometer registrieren, um nicht plötzlich ohne Benzin dazustehen.
    Gegen Abend erreichte er endlich das Meer. Er war müde von der Fahrt und hatte leichte Kopfschmerzen, aber eine Stunde später, als er vor dem Hotel Torremar anhielt, fühlte er sich schon wieder besser.
    Ein riesiger Portier in einer Phantasieuniform verbeugte sich und öffnete ihm die Wagentür. Lennet stieg aus und atmete tief durch.
    Zehn Tage Ausruhen, Baden, Entspannung, Sicherheit - es war wie im Paradies.
    Dachte er...
    Was Lennet nicht sehen konnte, war, daß der diensteifrige Portier in seiner Loge verschwand und zum Telefon griff.
    »Senor, er ist da!« sagte er nur, als am anderen Ende der Leitung abgenommen wurde. Dann legte er zufrieden wieder auf und klopfte auf seine Jackentasche. Dort steckte der Lohn für diesen Auftrag, von dem er nicht wußte, was er bedeutete. Denn

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