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Lucifer - Traeger des Lichts

Titel: Lucifer - Traeger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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sie aufzuhalten. Ich würde mehr schreiben, aber ich furchte, selbst das ist schon zu viel. Ich hoffe, dass mein Versuch, dich als einen anderen Ersten zu kontaktieren, nicht vereitelt wird, doch ich habe Angst, es könnte schon zu spät sein.
    Treff mich zur üblichen Zeit im Hain. Wenn ich nicht da bin, rechne mit dem Schlimmsten. Mehr mündlich.
    Freya
    »Sagt Ihnen das irgendetwas, Sir?«
    »Nein«, sagte er fest, wahrend er den Blick nicht von dem Brief nahm. »Der >Hain<, das ist The Grove, eine Kneipe in
    Hampstead, wo wir uns zu treffen pflegten. Aber das ist alles, was ich weiß.«
    »Keine Ahnung, wer Luc Satise ist? Oder der >alte Hammer«?« »Nein.«
    »Oder >der Chef meines Hauses«?« »Nein.«
    »Was meint sie mit >als einen anderen Ersten«?« »Ihre merkwürdige Art, jemanden zu bezeichnen, den sie mochte. >Erste< waren Leute, die hoch in ihrem Ansehen standen. >Zweite< waren die, die sie mochte, aber nicht schätzte. >Dritte< waren tolerierbar, »Vierte« nicht vertrauenswürdig, >Fünfte< konnte sie nicht ausstehen.«
    »Und was, glauben Sie, meinte sie mit einem »anderen Ersten«?«
    »Sie hat oft gesagt, sie sei selbst ihr bester Freund. Eine seltsame Frau, diese Freya.«
    »Seltsam, in der Tat, Sir. Rätselhafte Notizen an zwei Leute zu schreiben, aber so als wäre es ein und dieselbe Person. Leute in Kategorien einzuteilen. Eine Person voller Geheimnisse, nicht wahr? Vielleicht keine ... gewöhnliche Frau?«
    Eine panikerfüllte Sekunde lang dachte Sam, sie wären ihm auf der Spur. Ebenso schnell ließ er den Gedanke wieder fallen. Nein. Sie hatten nicht genug Zeit gehabt, sein Apartment gründlich zu durchsuchen, und selbst wenn, war es versiegelt mit Mitteln, welche die Polizei nie verstehen würde.
    Er gab sich jedoch Mühe, seine Stimme beherrscht klingen zu lassen. »Was meinen Sie damit?«
    »Bei der Durchsuchung ihres Hauses« — Sam schauderte bei dem Gedanken an Eindringlinge, die Freyas geordnete, zerbrechliche Besitztümer durchwühlten - »fanden wir verschiedene bizarre Dinge. Eine Sammlung von Büchern - und verschiedene Diagramme - in unbekannten Sprachen und eine Küche voller unidentifizierter Kräuter und seltsam aussehender Messer.« Der Mann beugte sich vor und fügte hinzu: »Drei Pässe: britisch, schwedisch und russisch. Alle im selben Jahr ausgestellt.« Die kleinen Augen des Mannes, verengt durch seinen geweckten Jagdinstinkt, hatten eine verheerende Wirkung auf Sams Nerven. Er konnte es sich sparen, Sam zu erzählen, dass dies alles höchst »ungewöhnlich« war. »Und keiner von ihnen ungültig gestempelt.«
    »Britin war sie ganz bestimmt und Schwedin auch, früher mal. Was den russischen Pass betrifft, ich weiß es nicht, aber ich würde die Möglichkeit nicht ausschließen.«
    »Vom Gesetz her, Sir, war es keinesfalls möglich.«
    »Oh.« Er gab ein nervöses Lachen von sich. »Ich habe davon keine Ahnung.«
    »Und die Bücher, Sir?«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe mir sagen lassen, Sie seien eine Art Experte für ausgefallene Sprachen.« Allein der Ausdruck - »ich habe mir sagen lassen« - klang, als hätte man bereits Erkundungen über ihn eingezogen, und nicht nur beiläufige.
    »Sie war sehr gut in alten skandinavischen Sprachen.«
    Die Befragung war darauf angelegt, wie ihm klar wurde, den Befragten bei jeder Wendung zu überrumpeln. In einem Augenblick alte Sprachen, im nächsten zurück zu dem Brief, dann seine Vergangenheit mit Freya. Hier musste Sam auf der Hut sein. Er hatte keine Ahnung, welche anderen Spuren der Mann verfolgte. Wenn er eine Geschichte erzählte, war er ziemlich sicher, dass irgendjemand anders eine andere erzählen würde.
    »Wir waren auf ähnlichen Fachgebieten tätig. Eines Tages trafen wir uns in der Bibliothek, als wir nach demselben Buch suchten, und seitdem sind wir uns ab und an wieder über den Weg gelaufen.«
    Er wusste, dass sie ihm das nicht abnehmen würden. »Ich habe mir sagen lassen, dass Ms Oldstock eine durchaus intelligente Frau gewesen sei. Warum, glauben Sie, sollte sie einen Brief schreiben, den keiner verstehen konnte, und ihn an Sie schicken?«
    »Ich glaube nicht, dass er für mich gedacht war. Anscheinend sollte dieser >Luc Satise< ihn kriegen. Ich war vermutlich zweite Wahl.«
    »Aber nach dem Wenigen, was wir verstehen, war die Sache wichtig. Wenn sie sich nicht sicher war, dass ihr Brief Mr Satise erreichen würde, warum sollte sie versuchen, Sie zu kontaktieren? Ich dachte, Sie hätten sich nicht nahe

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