Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
Vom Netzwerk:
machen«, schlug Lucy vor.
    Es fiel ihr schwer, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen. Sie hatte Angst und die Panik der Jungen machte die Sache nun wirklich nicht besser. Sie sah sich in dem Raum um, in dem sie sich befanden. Er war lang gestreckt und bog an beiden Stirnseiten um die Ecke, sodass man die beiden Enden nicht sehen konnte. Gegenüber der Längsseite, durch die Jonny verschwunden war, gab es ein großes Fenster, durch das man die Sterne sehen konnte.
    »Wir müssen einen Fluchtweg suchen«, sagte Lars. Er sah ängstlich nach allen Seiten. »Aus diesem Raum muss es doch einen Ausgang geben. Am Besten jeder von uns sucht nach einer Tür oder wenigstens einem Schalter, mit dem man eine Tür öffnen kann.«
    »Also ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, sich voneinander zu trennen. Zusammen sind wir stärker«, sagte Christoph ängstlich.
    »Hm, vielleicht sollten wir uns in zwei Gruppen auf den Weg machen«, überlegte Lars laut.
    »Das ist doch alles Quatsch«, sagte Kim bestimmt. »Ihr habt doch gesehen, dass die Türen vollkommen in der Wand verschwunden sind. Warum sollten wir woanders eine finden, die man sehen oder öffnen kann?«
    Lars sah sie wütend an.
    »Vielleicht finden wir keine, aber vielleicht finden wir doch eine. Ich werde mich jedenfalls hier nicht einfach hinsetzen und warten, bis man mich abschlachtet oder was auch immer sie mit uns vorhaben«, sagte er. »Also, was ist? Zwei gehen nach links und zwei gehen nach rechts.«
    Die beiden Jungen zogen nach rechts ab. Lucy bog nach links ab. Kim trottete mit genervtem Gesicht hinter ihr her.
    »Ich weiß wirklich nicht, was das bringen soll«, maulte sie.
    »Oh, da vorne ist der Raum sowieso zu Ende«, sagte Lucy enttäuscht.
    »Siehst du und keine Tür!«, sagte Kim. »Aber sieh dich stattdessen doch mal um. Das ist doch fantastisch.«
    Sie breitete die Arme aus und zeigte einmal durch den gesamten sichtbaren Teil des Raumes.
    Erst jetzt nahm Lucy wahr, was Kim meinte. Für einen Moment war das Gefühl der Angst verschwunden. Sie stand still und sah sich staunend um. In dem ganzen Raum gab es keine einzige gerade Wand. Alle Flächen waren leicht gebogen und nicht ganz symmetrisch. Dort, wo die Wände aufeinandertrafen, gab es keine scharfen Ecken und Kanten, sondern nur starke Rundungen, die sie verbanden. Auch wenn der Fußboden und die Decke ebener waren als die Wände, so waren auch sie nicht völlig gerade und gingen über Rundungen in die Wände über. Die Wände waren in einem hellen Grauton gehalten und mit Ornamenten übersät. Auch an diesen konnte man keine Regelmäßigkeiten feststellen. Es sah so aus, als wäre er künstlerisch gestaltet worden. Jedenfalls konnte Lucy sich nicht vorstellen, dass dieser Raum von Maschinen hergestellt worden war. Andererseits wunderte sie sich, dass man für die Gestaltung eines Raumes in einem Raumschiff einen solchen Aufwand trieb.
    Das Überwältigende aber war, dass eine der beiden Längsseiten, diejenige, die an der Außenwand des Schiffes lag, aus einem gigantischen Fenster bestand. Auch dieses war natürlich nicht gerade, sondern zog sich in einem Bogen die ganze Wand entlang. Dabei deckte es etwa ein Viertel des Fußbodens und die halbe Decke ab. Aus diesem Fenster sah man direkt in die Sterne. Durch den Teil des Bodens, der wie ein Fenster durchsichtig war, sah man den blauen Planeten mit den weißen Wolkenschleiern, um den das Schiff langsam kreiste.
    Kim hatte sich ganz dicht an das Fenster gestellt und sah mit glänzenden Augen auf ihren blauen Planeten, die Erde. Lucy stellte sich neben sie.
    »Du hast recht. Das ist wirklich fantastisch«, flüsterte sie ehrfurchtsvoll.
    Die beiden standen eine Weile an dem, oder besser in dem Fenster und sahen auf die Erde hinunter.
    »Sieh mal, da sind sogar Liegen. Da können wir es uns gemütlich machen und hinaussehen«, sagte Kim.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht sollten wir doch lieber nach einem Ausgang suchen. Hast du keine Angst, dass die mit uns etwas Schreckliches vorhaben?«, fragte Lucy. Die Angst vor dem, was gleich mit ihnen geschehen würde, kam zurück.
    Kim sah sie einen Moment nachdenklich an, dann sagte sie plötzlich: »Komm mit. Lass uns auf die Liegen legen, dann erzähl ich dir etwas, was ich noch niemandem vor dir erzählt habe.«
    Die beiden Mädchen legten sich auf zwei nebeneinander stehende Liegen. Eigentlich waren es keine Liegen, wie Lucy sie kannte. Sie hatten die gleiche Farbe wie die Wände und waren eher wie ein

Weitere Kostenlose Bücher