Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)
Kragen und ihr liegt hier herum und quatscht.«
»Offensichtlich habt ihr auch keinen Ausgang gefunden, auch ohne dumm zu quatschen«, konterte Kim.
In Lucys Körper breitet sich die Angst wieder aus. Eben war alles noch nett gewesen, aber die Jungs hatten recht. Sie wussten wirklich nicht, was diese Außerirdischen mit ihnen vorhatten. Kim war zwar netter als erwartet, aber ein bisschen naiv war es eben doch zu glauben, dass man nur in eine andere, bessere Welt abgeholt wurde.
»Was glaubt ihr, was sie mit uns machen«, fragte Lucy und versuchte, ihre Angst möglichst nicht zu zeigen.
»Da gibt es verschiedene Möglichkeiten«, sagte Lars überzeugt. »Vielleicht wollen die Experimente mit uns machen und wir sind so etwas wie Versuchskaninchen oder so. Vielleicht bauen die auch so etwas wie einen außerirdischen Zoo auf mit lauter Wesen von fremden Sternen und wir werden dort irgendwelche Ausstellungsexemplare. Vielleicht wollen sie auch eine Invasion der Erde starten und brauchen uns, um schreckliche Waffen gegen Menschen auszuprobieren. Vielleicht sind das aber auch nur Köche, die nach einer besonderen intergalaktischen Spezialität suchen.«
Lars grinste breit. Das sollte wohl ein besonders lustiger Witz sein. Aber keiner lachte.
»Dass sie uns töten wollen, glaube ich nicht. Das hätten sie doch viel leichter haben können«, bemerkte Christoph zaghaft. An dem hektischen Hochschieben seiner Brille erkannte Lucy, wie nervös er war.
»Gefangen zu werden und denen ausgeliefert zu sein, wäre ja auch schlimm genug«, erwiderte Lars patzig.
»Ich glaube, die haben uns hier heraufgeholt, weil sie einfach mit uns reden wollen«, sagte Kim. »Wenn es mir gefällt, bleibe ich vielleicht sogar ganz hier.«
Eine Sekunde war Lars sprachlos. Dann wurde er wütend.
»Ah, unser liebes, kleines Häschen meint natürlich, sie haben sie nur wegen ihrer hübschen Augen hier hoch geholt und nun hat sie ein bisschen Spaß, schäkert mit jungen, gut gebauten Außerirdischen herum und fliegt dann wieder nach Hause.«
Da platzte Lucy endgültig der Kragen.
»Und wie sieht dein Plan aus, du Superhirn«, fauchte sie ihn an. »Du quatscht hier doch auch nur dumm herum. Was machst du denn, wenn du einen Ausgang findest? Springst du dann raus? Viel Spaß, aber vergiss den Fallschirm nicht.«
»Äh, ich fürchte das wird nicht funktionieren, wir sind hier doch außerhalb der Atmosphäre. Da müssen wir uns wohl etwas anderes einfallen lassen«, dozierte Christoph und schob demonstrativ seine Brille noch etwas höher.
»Habt ihr keine Fantasie? Habt ihr nicht die Raumschiffe in dem Hangar gesehen? Wir kapern einfach so ein Schiff und landen es auf der Erde.« Lars funkelte die Mädchen wütend an.
Kim sah Lucy an, verdrehte die Augen und erwiderte in einem vernichtenden Tonfall: »Bestimmt bekommst du das genauso gut hin, wie deine letzte Autofahrt.«
Lars wurde rot. Er sah aus, als würde er jeden Moment Kim an die Gurgel gehen. Aber bevor er explodieren konnte, öffnete sich wie aus dem Nichts eine Tür in der Wand. Jonny trat ein.
»Na, habt ihr euch schon ein wenig eingewöhnt«, fragte er und verzog dabei die Lippen zu diesem kühlen Lächeln.
Kim, die sich schnell von ihrem Liegeplatz erhoben hatte und nun neben den Jungen stand, stieß Lars heftig mit dem Ellenbogen in die Rippen, sodass er nicht mehr dazu kam, eine heftige Bemerkung zu machen oder auf Jonny loszugehen.
Jonny tat so, als hätte er nichts gesehen und sprach gut gelaunt weiter: »Dann sind wir so weit und ich kann euch dem Empfangskomitee vorstellen.«
Damit schritt er zurück durch die Öffnung. Kim folgte ihm zusammen mit Christoph. Lars ging schnell hinter den beiden her. Lucy folgte als letzte. Sie sah sich kurz um. Hinter ihr schloss sich die Öffnung sofort wieder und verschwand. Es war unheimlich, es gab keinen Weg zurück. Lucy hätte nicht einmal gewusst, wo sie nach einer dieser merkwürdigen Türen hätte suchen sollen.
Plötzlich war Lars neben ihr.
»Hör mal Lucy. Ich glaube, die anderen beiden kapieren einfach nicht, was hier läuft. Beobachte einfach alles. Wir müssen herausbekommen, wo wir sind und wie sich diese Türen öffnen lassen, sonst sind wir verloren«, flüsterte er ihr ins Ohr.
Lucy war gegen ihren Willen geschmeichelt. Zu Lars Vertrauten zu werden, hatte sie sich nicht vorstellen können. Allerdings war sie wirklich die Letzte in diesem Team, die wusste, was hier lief.
Sie gingen einen Gang entlang, der genauso
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