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Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Titel: Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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zurück, und Vera flüsterte wütend: »Verräterin!«
    Lucy verdrehte die Augen und kritzelte auf das Blatt: Warum frisst Vera nicht Knoblauch?
    Olivia lächelte, als sie das las, sah zu Vera hinüber und schrieb dann: Beachte sie einfach gar nicht!
    Mr Strain ging herum und teilte Material aus. Um ihre Notizen vor ihm zu verstecken, deckte Lucy die Seite mit ihrem Buch ab.

    »Ich habe den Artikel heute in der Schülerzeitung gelesen«, sagte der Lehrer lächelnd, als er ihnen einen Zungenspatel für das Experiment reichte. »Da ihr Zwillinge seid, müssten eure Wangenzellen aus unserem heutigen Experiment nahezu identisch aussehen.«
    Wenn das so ist, muss Olivia einfach etwas von einem Vampir in sich haben , dachte Lucy.
    »Dann besteht ja Hoffnung«, sagte sie laut.
    »Ich wollte dich noch fragen, was du am Samstag vorhast?« , flüsterte Olivia ihr zu, nachdem der Lehrer weitergegangen war. »Meine Mom möchte, dass du zum Mittagessen zu uns kommst.«
    »Okay«, sagte Lucy, während sie begann, das Arbeitsblatt für das Experiment auszufüllen.
    Olivia seufzte. »Und dann will sie mit uns shoppen gehen.«
    Lucy hörte auf zu schreiben. »Ich glaube, das ist das erste Mal, dass du dich unglücklich anhörst, wenn’s ums Shoppen geht«, bemerkte sie.
    »Meine Mom übertreibt es total«, erklärte Olivia. »Als du gestern Abend weg warst, hat sie in Grufti-Kochbüchern rumgesucht und war ganz glücklich über ein paar Rezepte, die sie aufgetan hat.«
    »Echt?« Lucy grinste. »Was denn?«
    »Brombeer-Blut-Soufflé«, sagte Olivia und sah aus, als müsste sie sich schon beim Gedanken daran übergeben.
    »Das klingt allerdings köstlich«, gab Lucy zu.
    »Widerlich«, widersprach Olivia leise.
    »Ich hoffe, dass ihr heute alle etwas über eure Gene
herausfindet«, erklärte Mr Strain. »Ihr könnt jetzt anfangen.«
    Olivia kratzte sich als Erste mit dem Spatel über die Innenseite ihrer Wange. Lucy ließ in der Zwischenzeit ihren Smaragdring an seiner Kette kreisen. Ihre zusammenpassenden Ringe waren das Einzige, was sie von ihren leiblichen Eltern hatten. Während Olivia den Objektträger vorbereitete, nahm Lucy ihre Kette ab und untersuchte nachdenklich den Ring. Der leuchtend grüne Smaragd saß auf einem Platinring, der von goldenen Gravuren überzogen war, die aussahen wie Flüsse, wenn man vom Weltraum aus auf die Erde schaut. Als Olivia vorsichtig die beiden gläsernen Objektträger zusammendrückte, glitzerte Lucys Ring.
    Vielleicht bergen die Ringe einen Hinweis, dachte Lucy sofort.
    Sie zog das Mikroskop zu sich heran und schob ihren Ring unter die Linse. Nachdem sie es scharf gestellt hatte, drehte sie den Ring langsam und folgte mit dem Blick den Gravuren. Möglicherweise gab es eine Inschrift zwischen den winzigen Flüssen. Beim Drehen blieb ihr Blick an etwas hängen. Allerdings nicht auf dem Platinring, sondern im Inneren des Smaragds: ein winziges verschwommenes Etwas, das aussah, als schwebte es in dem kräftigen Grün.
    »Was ist da?«, flüsterte Olivia. »Lass mich mal sehen!«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Lucy sanft. »Wahrscheinlich nur ein Haarriss im Stein.« Sie versuchte noch, die Position des Rings und die Schärfe des Mikroskops genauer
einzustellen, aber sie konnte den Fleck nicht klar erkennen.
    Ihre Schwester stupste sie ungeduldig in die Seite. Lucy zog den Ring unter dem Mikroskop hervor und hielt ihn hoch. Sie blinzelte und versuchte nun mit bloßem Auge herauszufinden, was dort war. Aber es gelang ihr nicht. Sie drehte den Ring um. Als sie ihn direkt neben ihre Nase hielt, konnte sie gerade so etwas ausmachen. Sie strich mit einem Finger leicht über die jetzt nach oben zeigende Unterseite des Steins und konnte eine winzige Markierung spüren.
    Auf der Unterseite des Smaragds ist etwas eingeritzt!, wurde Lucy bewusst.
    »Was siehst du da?«, fragte Olivia neugierig.
    Ohne zu antworten, hielt Lucy den Ring schnell wieder unter die Linse des Mikroskops, aber diesmal andersrum. Sie drehte den Knopf, um das Mikroskop scharf zu stellen, bis … sie klar wie die Nacht ein winziges Symbol erkannte: ein Auge mit einem V darin.
    »Ich weiß doch, dass du was gesehen hast!«, flüsterte Olivia dringlich. Sie schob Lucy zur Seite und hielt mit einer Hand ihren Pferdeschwanz aus dem Weg, als sie durch das Okular sah.
    »Ein Zeichen!«, quiekte Olivia, während Lucy das Symbol sorgfältig in ihr Notizbuch malte.
    »Ist etwas, meine Damen?«, rief Mr Strain.
    Olivia sah auf.

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