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Lügen haben sexy Beine

Lügen haben sexy Beine

Titel: Lügen haben sexy Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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Der Duft ihres Parfüms stieg ihm in die Nase. Sie roch nach frischen Zitronen, und Tanner musste sich beherrschen, um sich nicht von ihrem Duft bezaubern zu lassen.
    Wäre Mitchell jetzt hier, sein ehemaliger Mitbewohner aus Collegetagen, würde er Tanner wahrscheinlich den Hals umdrehen wollen. Seit Jahren versuchten Mitchell und dessen Frau Karen, Tanner eine ‚nette‘ Frau zu vermitteln. Sie hatten für ihn bereits mehrere Abendessen mit weiblichen Überraschungsgästen oder sogar Partys mit Unmengen von Frauen organisiert. Alles nur, um ihn aus seinem Schneckenhaus zu locken.
    Die Sache war nur die: Tanner hatte gar nicht das Gefühl, in einem Schneckenhaus zu leben. Es hatte ihn Jahre gekostet, sich vom Rest der Welt zu distanzieren, um seine Ruhe zu haben. Und er hatte nicht das geringste Interesse daran, jemanden zu nahe an sich heranzulassen. Er hatte Freunde, Cousins und Halbbrüder. Er brauchte sonst niemanden. Aber erzähl das mal deinen verheirateten Freunden, dachte er. Manchmal hatte er das Gefühl, dass ein verheirateter Mann jeden seiner Geschlechtsgenossen zur Ehe überreden wollte. Doch was das betraf, musste Tanner seinen Kumpel Mitchell enttäuschen. Auch wenn der es noch so oft versuchte.
    Ivy Holloway war der lebende Beweis dafür. Wahrscheinlich hatte Mitchell gedacht, es wäre eine gute Idee, die Dorfschönheit auf Tanner anzusetzen. Damit wollte er ihn vermutlich zwingen, endlich aktiv am Kleinstadtleben teilzunehmen. Doch da hatte Mitchell die Rechnung ohne Tanner gemacht.
    „Die Sache ist die“, sagte er schnell, bevor der Testosteronschock ihn am Denken hinderte. „Normalerweise arbeite ich nachts. Das heißt, tagsüber schlafe ich – zumindest versuche ich es“, murmelte er. Fakt war, dass der Dauerlärm aus der Nachbarschaft ihm das Schlafen nahezu unmöglich machte. „Deshalb brauche ich absolute Ruhe. Es würde mich stören, wenn Sie hier herumlaufen und …“
    „Was tun Sie denn?“
    „Wie bitte?“
    „Sie sagten, Sie arbeiten zu Hause.“ Sie stützte die Ellbogen auf die Arbeitsfläche und legte das Kinn auf die Hände. „Womit bestreiten Sie Ihren Lebensunterhalt?“
    In ihren wachen blauen Augen blitzte es auf.
    „Ich entwickle Computerspiele.“
    „Tatsächlich? Irgendeins, das ich kenne?“
    „Das bezweifle ich. Ich mache keine Games für Frauen.“
    „Wow, ganz schön anmaßend.“
    Ja, damit hatte sie recht. Allerdings war er auf ihre Frage auch nicht vorbereitet gewesen. „Damit meine ich …“
    „Na los, sagen Sie’s doch einfach“, unterbrach sie ihn lächelnd, und da war es wieder, dieses charmante Grübchen.
    „Also schön. Das letzte Spiel, das ich entwickelt habe, war ‚Dark Druids‘.“
    „Ernsthaft?“ Sie sah ihn mit großen Augen an. „Wahnsinn, ich liebe dieses Spiel. Und nur damit Sie’s wissen, ich habe Level neun geknackt, das Masterlevel“, fügte sie hinzu und hob stolz das Kinn.
    Tanner war gegen seinen Willen beeindruckt. Er wusste, wie schwierig sein „Druidenspiel“ war. Level neun zu erreichen, verdiente Respekt. „Wie lange haben Sie gebraucht?“
    Achselzuckend antwortete Ivy: „Ungefähr ein halbes Jahr. Also, woran arbeiten Sie gerade? Oder ist das noch geheim?“
    Sechs Monate? Sie hatte nur sechs Monate gebraucht? Er hatte reihenweise Beschwerde-E-Mails von Leuten bekommen, die das Spiel zu schwierig fanden. Die meisten hatten es gerade einmal bis Level drei geschafft.
    Um ein Haar hätte Tanner vergessen, dass er diese Frau loswerden wollte. Aber sie war nicht nur wunderschön, sondern offenbar auch sehr intelligent. Eine tödliche Kombination.
    Er musste sich zurückhalten, um nichts über sein aktuelles Projekt und seine Arbeitsblockade der letzten Nacht auszuplaudern. Andererseits, wenn Ivy wirklich so gut war, könnte sie ihm vielleicht helfen … Diesen Gedanken verwarf er unverzüglich, denn er brauchte keinen Komplizen. Außerdem durfte er nicht vergessen, dass sie ihn von der Arbeit abhielt, seit sie hier war. Statt herumzustehen und mit ihr zu plaudern, sollte er längst in seinem Zimmer sitzen und sich mit mittelalterlicher Zauberkunst beschäftigen.
    „Also geheim“, sagte sie. Offenbar war ihr sein Zögern nicht entgangen. „Kein Problem. Warum setzen Sie sich nicht oben an Ihren Schreibtisch, während ich hier unten Klarschiff mache?“
    „Ich glaube nicht …“
    „Sie brauchen eine Haushälterin“, unterbrach sie ihn mit fester Stimme, „und vor allen Dingen jemanden, der für Sie kocht. Und

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