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Lügen haben sexy Beine

Lügen haben sexy Beine

Titel: Lügen haben sexy Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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Tanner mühelos hätte aufrecht stehen können. An den Wänden waren hohe Bücherregale, und auf dem honigfarbenen Eichenparkett standen blank polierte Beistelltischchen. Im Prinzip entsprach alles seinen Ideen und Vorstellungen, wenn nicht …
    „Die meisten hier würden sterben, um einen Blick auf das zu werfen, was ich gerade sehe“, rief sie. „Die ganze Stadt kommt vor Spannung fast um, seit Sie dieses Haus renovieren.“
    „Mag sein, aber …“
    „Ist doch auch klar“, sagte Ivy und warf ihm einen Seitenblick zu. „Nach all den Jahren, in denen das Anwesen verwaist und völlig heruntergekommen war. Und dann tauchen plötzlich Sie auf, kaufen es und krempeln alles um.“
    Ja, das konnte er natürlich verstehen. Schließlich hatte er ein Vermögen dafür ausgegeben, dass die King-Baugesellschaft in zehn Monaten etwas schaffte, was normalerweise zwei Jahre gedauert hätte. Er hatte sehr genaue Vorstellungen von dem Umbau gehabt, die dann von einem seiner Cousins, einem Architekten, umgesetzt worden waren. Die eigentlichen Arbeiten am Haus hatte Tanner selbst mit Argusaugen verfolgt, um zu ja verhindern, dass etwas schieflief. Dieses Anwesen sollte schließlich sein Allerheiligstes werden, sein Zufluchtsort – sicher, abgeschieden und friedlich.
    Beim Gedanken daran, wie schnell diese Vorstellungen an der Realität gescheitert waren, stieß er einen verächtlichen Laut aus.
    „Wo geht’s denn hier zur Küche?“, fragte Ivy und zog seine Aufmerksamkeit wieder auf sich.
    Er zeigte in eine Richtung. „Da entlang, aber …“
    Zu spät, sie war bereits auf dem Weg, und die Absätze ihrer Stiefel klackerten energisch auf dem Holzboden. Gezwungen, ihr zu folgen, bemühte sich Tanner, wenigstens nicht ständig auf ihren wohlgeformten Po zu starren.
    „Oh mein Gott“, flüsterte sie beeindruckt, fast als hätte sie eine Kathedrale betreten.
    Die Küche war ebenfalls geräumig, die cremefarbenen Wände und hellen Eichenschränke verliehen dem Raum eine gewisse Weite. Unter den honigfarbenen Regalen erstreckten sich die Arbeitsflächen aus Granit. Und über der alten Farmhausspüle war ein großes Fenster, aus dem man den gesamten Hinterhof überblicken konnte. Selbst in der Dämmerung ein beeindruckender Anblick – mit den alten Bäumen, den Büschen und den Wildblumen, die wie fröhliche Farbtupfer wirkten.
    „Hier zu kochen wird wahrscheinlich wie Urlaub sein“, murmelte Ivy und lächelte Tanner an. „Sie sollten mal meine Küche sehen! Viel zu eng, und mein Kühlschrank ist älter als ich.“
    Ivy steuerte auf den Kingsize-Kühlschrank zu und öffnete ihn. Nachdem sie einen neugierigen Blick hineingeworfen hatte, sah sie Tanner skeptisch an. „Bier und Salami? Das ist alles?“
    „Da muss auch noch irgendwo ein Rest Schinken sein“, sagte er zu seiner Verteidigung. „Und ein paar Eier.“
    „Genau zwei.“
    „Dafür ist die Gefriertruhe gut gefüllt“, rechtfertigte er sich, obwohl er das gar nicht wollte. „Ich verhungere schon nicht.“
    Sie sah ihn an, als wäre er ein kleines Kind, das schwer von Begriff war. „Sie haben diese wunderbare Küche, und das Einzige, was Sie benutzen, ist die Mikrowelle, um Fertiggerichte aufzuwärmen?“
    Mürrisch verzog Tanner den Mund. Es war ja nicht so, als hätte er nichts anderes zu tun gehabt! Außerdem hatte er ab und zu durchaus darüber nachgedacht, selbst zu kochen. Oder jemanden zu engagieren, der das für ihn tat, jedenfalls irgendwann mal.
    „Egal.“ Kopfschüttelnd schloss Ivy die Kühlschranktür und sagte: „Okay, ich kaufe ein paar Lebensmittel ein und …“
    „Das kann ich selbst.“
    „Oh“, entgegnete sie, „das werden Sie auch. Aber ich gebe die Bestellung auf, da Sie offenbar vergessen haben, was man in einem ordentlichen Haushalt braucht.“
    „Ms. Holloway …“ Selbst für Tanner klang das eine Spur zu streng.
    Sie winkte ab. „Nennen Sie mich ruhig Ivy, das machen alle.“
    „Ms. Holloway“, wiederholte er absichtlich und sah, wie sie eine Augenbraue hob. „Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass Sie hier nicht arbeiten können.“
    „Wieso glauben Sie das?“, fragte sie und fuhr sanft, fast liebevoll, über die hellen Granitflächen. „Vielleicht bin ich ja sehr gut in meinem Job. Möglicherweise sogar die beste Haushälterin der Welt. Geben Sie mir wenigstens eine Chance, anstatt mich von vorneherein abzulehnen.“
    Und was für eine Chance ich ihr geben würde, dachte Tanner. Allerdings völlig anders, als sie denkt.

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